Der von S&P Global ermittelte Einkaufsmanagerindex verharrte auf 50,2 Punkten, wie S&P am Montag in London nach einer ersten Schätzung mitteilte. Analysten hatten einen Anstieg auf 50,4 Punkten erwartet. Der Stimmungsindikator bleibt damit nur knapp über der Expansionsschwelle von 50 Punkten, was auf eine zunehmende wirtschaftliche Aktivität hindeutet.
In den Industriebetrieben der Eurozone zeigte der Stimmungsindikator keine Veränderung. Er verharrte mit 49,4 Punkten unter der Expansionsschwelle. Der Indikator für die Stimmung im Dienstleistungssektor stieg hingegen leicht um 0,3 Punkte auf 50,0 Punkte.
In Deutschland, der größten Volkswirtschaft der Eurozone, hat sich die Unternehmensstimmung in den Industriebetrieben und im Dienstleistungssektor jeweils verbessert. Im Bereich Dienstleistungen ist die Verbesserung zwar unerwartet deutlich ausgefallen, allerdings verharrte der Stimmungsindikator wie auch der Indikator für die Industrie unter der Expansionsschwelle.
Dennoch geht Cyrus de la Rubia, Chefvolkswirt der Hamburg Commercial Bank, davon aus, dass die deutsche Industrie die Talsohle durchschritten hat. Er begründete dies unter anderem damit, dass die Produktion seit vier Monaten durchgehend gestiegen sei.
Nach Einschätzung des Analysten Marc Schattenberg von der Deutschen Bank ist die Produktion im Verarbeitenden Gewerbe zuletzt gestiegen und der Gegenwind bei den Dienstleistungen habe nachgelassen. „Dies schürt die vorsichtige Hoffnung, dass die deutsche Wirtschaft weiter langsam Kraft gewinnt“, sagte Schattenberg. Voraussetzung sei allerdings, dass der Konflikt im Nahen Osten nicht weiter eskaliere und dass es nicht zu einem stärkeren Ölpreisschock komme.
In Frankreich, der zweitgrößten Volkswirtschaft der Eurozone, hat sich die Unternehmensstimmung hingegen überraschend eingetrübt. Dies gilt für die Industriebetriebe als auch für den Bereich Dienstleistungen. In beiden Bereichen lagen die Stimmungsindikatoren jeweils unter der Expansionsschwelle.
Die Entwicklung im Überblick:
Region/Index Juni Prognose Vormonat EURORAUM Gesamt 50,2 50,4 50,2 Industrie 49,4 49,7 49,4 Dienste 50,0 50,0 49,7 DEUTSCHLAND Industrie 49,0 49,0 48,3 Dienste 49,4 47,8 47,1 FRANKREICH Industrie 47,8 49,8 49,8 Dienste 48,7 49,0 48,9
(Angaben in Punkten)
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