Das Stimmungsbarometer des Forschungsinstituts ZEW stieg gegenüber dem Vormonat um 22,3 Punkte auf plus 47,5 Punkte, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag in Mannheim mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit einem weniger deutlichen Anstieg auf 35 Punkte gerechnet. Mittlerweile sehen Ökonomen ein mögliches Ende der dreijährigen Stagnation in Deutschland.
Der Anstieg der ZEW-Konjunkturerwartungen ist der zweite in Folge. Im April war der ZEW wegen der Zollpolitik der US-Regierung noch stark unter Druck geraten und auf minus 14 Punkte gefallen.
ZEW-Präsident Achim Wambach verweist auf die zuletzt gestiegenen Investitionen und die Konsumnachfrage. „Auch scheint sich die Einschätzung zu bekräftigen, dass die angekündigten finanzpolitischen Maßnahmen der neuen Bundesregierung der Wirtschaft positive Impulse geben“, heißt es in der Mitteilung. „Dies zusammen mit den jüngsten Zinssenkungen der EZB könnte die knapp dreijährige wirtschaftliche Stagnation in der Bundesrepublik zu Ende bringen.“
„Jetzt stellt sich natürlich die Frage, ob es sich dabei um Einmaleffekte handelt oder tatsächlich ein zumindest milder Aufschwung bevorsteht“, kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. „In Anbetracht der vielfältigen Krisenherde ist gewisse Skepsis natürlich angebracht.“ Es sei allerdings genauso möglich, dass sich die Wogen im Nahen Osten glätten und die Zollstreitigkeiten mit den USA beigelegt werden.
Zudem hat sich auch die Bewertung der Konjunkturlage verbessert. Sie bleibt jedoch auf einem niedrigen Niveau. Der entsprechende Wert stieg um 10 Punkte auf minus 72 Punkte. Volkswirte hatten im Schnitt mit einer Aufhellung auf minus 75 Punkten gerechnet.
Eine ähnliche Entwicklung gab es bei den ZEW-Daten für die Eurozone. Hier stiegen die Erwartungen um 23,7 Punkte auf plus 35,3 Punkte. Die Bewertung der aktuellen Lage verbesserte sich um 11,7 Punkte auf minus 30,7 Punkte.
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