• 28. Mai 2025

Weltnichtrauchertag 2025: Neue Bundesregierung muss Strategien entwickeln, um starke Raucher:innen von der Zigarette loszubekommen

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Mai 27, 2025
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Frankfurt a.M. (ots)

Zum Weltnichtrauchertag am 31.5.2025 begrüßt Prof. Dr. Heino Stöver die Aufmerksamkeit für tabakbedingte Gesundheitsrisiken – warnt jedoch davor, die Tabakprävention auf einzelne Gruppen zu verengen und erwachsene Raucher:innen weiter ohne funktionierende Ausstiegsstrategien allein zu lassen.

„Aufklärung ist wichtig. Aber Appelle allein ersetzen keine wirksame Strategie“, so Stöver, Professor für Sozialwissenschaften mit Schwerpunkt Suchtforschung an der Frankfurt University of Applied Sciences. „Erwachsene, langjährig abhängige Raucher:innen brauchen praktikable Alternativen – nicht nur Verbote und Warnhinweise.“

Laut aktueller Studien rauchen in Deutschland über 28 Prozent der Erwachsenen. Nichtmal 8 % dieser Raucher:innen haben in den vergangenen 12 Monaten versucht mit dem Rauchen aufzuhören. Gleichzeitig liegt die Nutzungsrate von E-Zigaretten bei lediglich 1,8 Prozent – ein Zeichen dafür, dass vorhandene Alternativen kaum genutzt oder gezielt schlechtgeredet werden.

Internationale Beispiele zeigen, dass risikoreduzierte Nikotinalternativen wie E-Zigaretten oder Nikotinpouches nachhaltige Erfolge erzielen können. In Schweden beispielsweise hat der Einsatz von Nikotinpouches dazu geführt, dass die Raucher:innenquote auf unter 5 Prozent gesenkt wurde. „Schweden hat mit 22 Prozent eine ähnlich hohe Nikotinkonsumrate wie Deutschland. Es gibt aber kaum Raucher:innen, und die Lungenkrebsrate ist deshalb die niedrigste in der gesamten EU. Risikoreduzierte Nikotinalternativen wie Nikotinpouches und Snus sind der Schlüssel, wenn es um die Risikoreduzierung des Konsums geht. Auch wenn diese Aussage bei vielen unpopulär sein mag: ich bin davon überzeugt, je mehr Alternativen wir anbieten, desto mehr Raucher:innen starten den Versuch aufzuhören. „, erläutert Stöver.

Stöver kritisiert zudem die Diskussion um ein generelles Verbot von Aromen bei E-Zigaretten. „Ein allgemeines Aromenverbot ist gesundheitspolitisch nicht sinnvoll. Es würde den Umstieg auf weniger schädliche Alternativen erschweren und könnte dazu führen, dass Konsument:innen auf den Schwarzmarkt ausweichen oder selbstgemischte Liquids mit potenziell höherem Schadenspotenzial verwenden“, warnt er. Stattdessen plädiert er für substanzspezifische Einschränkungen aufgrund toxikologischer Risikobewertungen.

„Wir brauchen eine evidenzbasierte Tabakkontrollpolitik, die sowohl den Schutz von Jugendlichen als auch die Unterstützung von erwachsenen Raucher:innen in den Fokus nimmt. Nur so können wir die Raucher:innenquote in Deutschland nachhaltig senken“, fasst Stöver zusammen.

Pressekontakt:

Frankfurt University of Applied Sciences
Fachbereich 4: Soziale Arbeit und Gesundheit
Institut für Suchtforschung in Frankfurt (ISFF)
Prof. Dr. Heino Stöver
Telefon: +49 69 1533-2823 und mobil: +49 162 133 45 33
[email protected]

Original-Content von: Prof. Dr. Heino Stöver – Sozialwissenschaftliche Suchtforschung, übermittelt durch news aktuell

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