Die Studienautorin Anna Reuter erklärte: „Forschungsergebnisse zeigen, dass Personen, die ihre verbleibende Lebenszeit unterschätzen, tendenziell weniger in die Altersvorsorge investieren.“ Das könne zu einer niedrigeren Rente und einem höheren Armutsrisiko führen.
Das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) in Wiesbaden hatte persönliche Einschätzungen beim Deutschen Alterssurvey in den Jahren 2008 bis 2020/2021 mit der vom Statistischen Bundesamt ermittelten Lebenserwartung verglichen. Der Alterssurvey ist eine wiederholte repräsentative Befragung von Männern und Frauen, die 40 Jahre und älter sind.
Blicken Frauen und Männer unterschiedlich auf Gesundheitsrisiken?
Laut der BiB-Analyse tendieren 40- bis 49-jährige Männer dazu, von einer im Schnitt 1,2 Jahre längeren Lebenserwartung auszugehen, als es ihre statistische Lebenserwartung bei pessimistischer Szenarienannahme des Statistischen Bundesamtes annehmen lässt. Gleichaltrige Frauen unterschätzen dagegen ihre Lebensdauer durchschnittlich um 3,3 Jahre bei einer pessimistisch vorhergesagten Sterblichkeitsentwicklung – und sogar um 5,0 Jahre bei einer optimistischen Annahme der Statistiker.
„Diese Unterschiede zwischen Männern und Frauen könnten auf eine andere subjektive Wahrnehmung von Risiken, zum Beispiel im Hinblick auf die eigene Gesundheit, zurückzuführen sein“, erklärte das BiB. Andreas Mergenthaler, Mitautor der Studie, betonte mit Blick auf womöglich mangelnde finanzielle Absicherung gerade bei Frauen: „Diese Frage gewinnt angesichts des aktuell deutlich ansteigenden Anteils älterer Personen zusätzlich an gesellschaftlicher Relevanz.“
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