Ein kurzer Clip aus New York – und die Netzgemeinde hat wieder Futter. Annalena Baerbock, inzwischen nicht mehr Außenministerin, sondern designierte Präsidentin der UN-Generalversammlung, steht im UNO-Hauptquartier, versucht ein paar Sätze über Menschenrechte zu sagen – und kämpft mit dem Wort „preservation“. Das Resultat: ein Kauderwelsch aus falsch betonter Englisch-Prosa, gestikulierter Unsicherheit und einem Gesichtsausdruck irgendwo zwischen Schulreferat und Endzeitvision. Die Netzgemeinde lacht, die Regierung schweigt – und Baerbock marschiert weiter durch, als wäre nichts gewesen.
Aber ist das wirklich noch überraschend? Oder ist es vielmehr die neue Realität im deutschen Spitzenpersonal: Je weniger Kompetenz, desto mehr Karrierechancen?
Man erinnere sich: Früher musste man noch etwas können, um Minister zu werden. Oder wenigstens so tun. Heute reicht es, zur richtigen Zeit auf der richtigen Bühne das Richtige zu fühlen. Baerbocks Raketenstart war kein Zufall. Sie ist das Produkt einer Zeit, in der Authentizität jede Fachlichkeit schlägt. Ihr Englisch ist schlecht? Umso besser – das zeigt doch, wie „nahbar“ sie ist. Sie erfindet einen Lebenslauf? Macht nix – sie meinte es ja nicht böse. Sie kann mit dem Begriff „Frieden“ nichts anfangen? Pardon, das ist vermutlich postkolonial konnotiert.
Baerbock ist keine Ausnahme – sie ist die Regel. Ein System, das Fehler nicht ahndet, sondern belohnt, produziert genau solche Figuren. Wo man früher an Inhalten scheiterte, reicht heute die Inszenierung. Wer sprachlich stolpert, zeigt Gefühl. Wer intellektuell überfordert wirkt, hat eben „das Herz am rechten Fleck“. Und wer in der UNO keinen Satz zu Ende bringt, kann trotzdem eine feministische Außenpolitik erklären.
Vielleicht sollte man es umdrehen: Nicht trotz, sondern wegen solcher Auftritte schafft man es heute ganz nach oben. Wer sich zu sicher ausdrückt, könnte ja als elitär gelten. Wer ein Argument zu Ende denkt, läuft Gefahr, sich festzulegen. Und wer weiß, was er tut, stört das große Gefühl.
So betrachtet, war Baerbocks Auftritt in New York kein Ausrutscher – sondern eine Initiativbewerbung. Für die nächste Stufe auf der Karriereleiter.
Und nun winkt ihr tatsächlich der nächste Titel: Präsidentin der UN-Generalversammlung. Ein prestigeträchtiger Posten, für den ursprünglich eine erfahrene Diplomatin vorgesehen war (siehe hier). Doch die wurde übergangen – Baerbock hingegen bekam Schützenhilfe. Ausgerechnet Friedrich Merz, Bundeskanzler und CDU-Chef, soll ihr den Weg geebnet haben. Die Union schwieg, der damalige Kanzler Scholz nickte – vermutlich froh, Baerbock endgültig von der politischen Bühne verschwinden zu sehen – zumindest aus deutscher Sicht. Wenn sie künftig mit Völkerrecht jongliert, dann wenigstens unter Aufsicht der UNO.
Ein Jahr lang darf sie nun protokollarisch glänzen, auf Kosten der Steuerzahler, mit Dienstwagen, Diplomatenpass und New Yorker Skyline. Die Familie pendelt zwischen Potsdam und Big Apple, und Deutschland schaut zu – oder weg. Und bezahlt.
Denn dieser Aufstieg ist nicht einfach nur ein Einzelfall. Er ist Symbol. Symbol für ein System, in dem Posten nicht nach Kompetenz, sondern nach Parteibuch und Netzwerk vergeben werden. In dem Loyalität belohnt wird – und Inkompetenz keine Konsequenz hat.
Helga Schmid, die eigentliche Wunschkandidatin mit Erfahrung, fiel durchs Raster. Baerbock, die kaum eine Rede ohne Zettel meistert, lacht bald vom UN-Podest. Und Merz, der früher von Leistung sprach, hat womöglich gerade den Grundstein für Baerbocks nächste Beförderung gelegt.
Vielleicht als Influencerin im UN-Format.
Oder als Kanzlerin.
Oder einfach als Denkmal für alles, was schiefläuft.
In diesem System ist alles möglich.
Außer Klarheit.
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