Berlin (ots)
Die Vorfälle mit Reizgas nehmen in Berlin zu. Das bestätigte die Polizei auf rbb|24-Nachfrage.
Allein in diesem Jahr wurden im Zeitraum vom 1. Januar bis zum 30. April 589 Vorfälle bei der Polizei registriert, bei denen Reizgas zum Einsatz kam. Im vergangenen Jahr waren es im selben Zeitraum 542 Vorfälle, 2023 waren es 480 Fälle.
Die Polizei erklärt dazu, dass „ein steigender Trend zu beobachten“ sei. Die Täter seien meist männlich und erwachsen. Bei der Herkunft der Tatverdächtigen ist kein Trend erkennbar. Sie sind ähnlich oft deutsche wie nicht-deutsche Staatsangehörige.
Es gibt zwei Arten von Reizgas oder Reizsstoffen. Im CS- oder CN-Gas heißt der Wirkstoff Chlorbenzylidenmalonsäuredinitril (CS) oder Chloracetophenon (CN). Diese Sprays gelten als Waffen. Wer sie mitführen möchte, braucht eine amtliche Freigabe und Prüfsiegel vom Bundeskriminalamt (BKA) auf dem Spray.
Anders ist das beim sogenannten „Pfefferspray“. Hier heißt der Wirkstoff Oleoresin Capsicum (OC). Dieses Spray darf man ohne amtliche Freigabe kaufen. Allerdings nur, wenn die Dose explizit als „Tierabwehrspray“ gekennzeichnet ist.
Das Einatmen von Reizgas oder Pfefferspray führt in der Regel zu Reizungen der Schleimhäute. „Es kann zum Tränen der Augen, Husten, Hautrötungen und Hautjucken kommen“, erklärt der Pneumologe Norbert Mülleneisen vom Berufsverband der Lungenärzte.
Besonders gefährlich kann es werden, wenn Reizgas in geschlossenen Räumen in großer Menge eingeatmet wird. „Dann kann es zu einem Lungenödem und sogar bis hin zum Tod kommen“, so der Lungenarzt.
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