Stuttgart (ots)
Die Sprachförderung in Deutschland steht vor einer Bewährungsprobe: Trotz nachgebesserter Haushaltsmittel bleiben wichtige berufsbezogene Sprachkurse ausgesetzt – mit Folgen für Integration und Fachkräftesicherung. Ernst Klett Sprachen weist auf Finanzierungslücken hin und plädiert für eine verlässliche Förderung aller Kursarten.
Die jüngsten Kürzungen im Bundeshaushalt 2025 waren für die Sprachförderung in Deutschland ein Dämpfer. Der Haushaltsausschuss hat zwar zusätzliche Mittel für Sprachkurse bewilligt – doch selbst mit diesen Nachbesserungen bleibt die Finanzierung mit Hinblick auf die Berufssprachkurse lückenhaft. Zahlreiche Kursarten im Gesamtprogramm Sprache – darunter wichtige Kurse unterhalb und oberhalb des B2-Niveaus bleiben ausgesetzt. Schon im Februar 2025 hatte sich ein breites Bündnis von Verbänden, dem sich auch der Verband der Bildungsverlage angeschlossen hatte, in einem Forderungspapier für die Integrations- und Berufssprachkurse im Rahmen des Gesamtprogramms Sprache der Bundesregierung ausgesprochen.
Berufssprachkurse: Schlüsselfaktor für Integration und Fachkräftesicherung
Im Rahmen der Berufssprachkurse dürfen nur noch B2-Kurse und eng arbeitsplatzbezogene Formate wie die Job-BSK durchgeführt werden. Alle weiteren Kurse (z. B. A2, B1, C1, C2) sind ausgesetzt. Das schafft eine bedenkliche Schieflage: Wer das Niveau B2 (noch) nicht erreicht, welches z.B. das Zielniveau für Pflegekräfte ist, hat derzeit keine Möglichkeit, seine sprachlichen Kompetenzen schrittweise weiterzuentwickeln – ebenso wenig wie akademische Fachkräfte wie z.B. Mediziner, die das C1-Niveau benötigen.
Integration braucht Verlässlichkeit
Die Bundesregierung hat für 2025 zusätzliche Mittel bewilligt, um das Kursangebot aufrechterhalten zu können. Diese Entlastung löst das Problem jedoch nicht auf lange Sicht, denn Träger müssen immer noch Kapazitäten zurückfahren. Dadurch sind Lehrkräfte, die i.a. R. als selbstständige Trainer arbeiten, gezwungen zu gehen und gehen damit dauerhaft der Trägerlandschaft verloren. Zugewanderte warten monatelang auf Kursplätze – und können Arbeitsplätze nicht besetzen.
Ernst Klett Sprachen appelliert an die Bundesregierung eine dauerhafte und verlässliche Finanzierung aller relevanten Kursarten im Gesamtprogramm Sprache, denn nur so kann Sprachbildung wirken. Insbesondere die Berufssprachkurse müssen gesichert und ausgebaut werden, um dem Fachkräftemangel wirksam zu begegnen. Auch dazu bedarf es abgestimmter Verfahren, die es Fachkräften aus dem Ausland ermöglichen, bereits vor der Einreise gezielt Deutsch zu lernen – und zwar auf dem für ihren Beruf erforderlichen Sprachniveau. Gleichzeitig ist eine enge und deutlich schnellere Abstimmung zwischen Bund, Ländern, Kammern und Arbeitgebern erforderlich, damit Sprachkompetenzen systematisch anerkannt, aufgebaut und effizient gefördert werden können.
„Als Verlag für Sprachbildung stehen wir im engen Austausch mit Lehrkräften, Verbänden und Institutionen. Gerade Lehrkräfte leisten tagtäglich einen unverzichtbaren Beitrag zur Integration. Was sie jetzt brauchen, ist Planungssicherheit. Deshalb appellieren wir an die Politik: Sprachförderung ist kein Kostenfaktor, sondern eine Investition in Zukunft, Teilhabe und wirtschaftliche Stabilität“, betont die Geschäftsführung des Verlags.
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