Hannover/Bonn (ots)
3. Mai 2025 – Bundestagspräsidentin Julia Klöckner hat ihre Kritik an den Kirchen erneuert, zu welchen politischen Fragen sie sich äußern sollten. In einigen politischen Fragen habe die Kirche in der Vergangenheit auch zu Unrecht geschwiegen – als Beispiel nennt sie die Coronapandemie. Es sei den Kirchen unbenommen, sich auch zu aktuellen Fragen zu äußern. „Kirche sollte aber auf einer anderen Ebene sein und noch ein paar andere als nur die tagespolitischen und Parteitagsfragen beantworten“, erklärte die CDU-Politikerin am Rande des Evangelischen Kirchentages in Hannover im Fernsehsender phoenix. „Kirche ist viel mehr“ ergänzte Klöckner und nannte explizit das Thema von Anfang und Ende des Lebens und die Frage, was in der jetzigen Zeit sinn- und hoffnungsstiftend sein könne. „Wenn die Kirche diese Relevanz verliert, dann wirkt sie wie eine Austauschbarkeit, und das sollte sie nicht werden.“ Klöckner wies im Übrigen auf die Corona-Zeit hin, in der es auch Versäumnisse der Kirchen gegeben habe. „Warum haben die guten Beispiele, die es durchaus gab, nicht noch mehr Schule gemacht? Warum hat an der einen oder anderen Stelle Kirche sogar noch eins draufgelegt bei den Regelungen“, übte Klöckner Kritik.
Wichtig sei es, dass die Kirchen in schwierigen Zeiten Trost, Hoffnung und Zuversicht spendeten, den Menschen Halt gäben. Diese Krisenzeiten seien eigentlich „die Sternstunden von Religion und Kirchen, weil sie dann Leitplanken geben können. Da müsste in diesen Zeiten wie jetzt den Kirchen eigentlich die Bude eingerannt werden“, meinte Klöckner. Kirchen sollten für die Menschen Partei ergreifen, ohne selbst Partei zu werden.
Die Bundestagspräsidentin äußerte sich als Katholikin auch zur Papstwahl. „Ich denke, wir brauchen ein Kirchenoberhaupt, dass sowohl die Moderne als auch die Tradition miteinander verbindet.“ Gerade die katholische Kirche müsse als Weltkirche etliche Ungleichzeitigkeiten aushalten. „Wenn wir in Deutschland über die Rolle der Frau sprechen, wenn es große Gender-Debatten gibt, ist das in anderen Ländern gerade nicht das Thema“, so die Christdemokratin.
Pressekontakt:
phoenix-Kommunikation
Telefon: 0228 / 9584 192
[email protected]
Twitter.com: phoenix_de
Original-Content von: PHOENIX, übermittelt durch news aktuell
Zur Quelle wechseln
Author: