• 23. April 2025

Wie tief muss eine politische Klasse in ihrer eigenen Filterblase stecken, um ernsthaft zu glauben, sie könne Wissenschaftler aus den USA befreien? Ausgerechnet Deutschland – das Land, in dem man seinen Lehrstuhl verlieren kann, wenn man die Corona-Politik zu scharf kritisiert wie Ulrike Guérot. In dem man massiv unter Druck gerät, wenn man öffentlich von zwei Geschlechtern spricht – wie es Biologen wie Ulrich Kutschera erfahren mussten. Und in dem schon eine vorsichtige Kritik am Klima-Dogma genügt, um zum Fall fürs Präsidium zu werden. Und genau dieses Deutschland bietet sich nun als „sicherer Hafen der freien Forschung“ an. Dass Klingbeil das ernst meint, ist das Beunruhigendste an der ganzen Geschichte.

Der SPD-Vorsitzende erklärte laut „Welt“, dass die Bundesrepublik gezielt Forscher anwerben solle, die „in den USA und anderen Staaten wie der Türkei“ unter Repressionen leiden. Der Staat, der seine Innenpolitik zunehmend auf der Grundlage von „gefühlter Betroffenheit“ organisiert, in dem selbst das britische Magazin „Economist“ massive Probleme mit der Meinungsfreiheit  sieht, erklärt nun anderen Ländern, was wissenschaftliche Freiheit bedeutet.

Diese Aussage könnte man als folgenloses Geschwätz oder als Realsatire abtun – wenn sie nicht so entlarvend wäre. Denn sie zeigt vor allem eines: wie radikal sich das politische Selbstbild der selbst ernannten Eliten in Deutschland von der Realität abgekoppelt hat.

Willkommen in der Projektion

Was Klingbeil hier betreibt, ist ein Paradebeispiel für psychologische Projektion. Der Zustand der Meinungs- und Wissenschaftsfreiheit im eigenen Land ist so beschämend geworden, dass man sich auf einen Rettungseinsatz nach Übersee kapriziert. Man zeigt mit dem Finger auf den Westen – um nicht in den Spiegel schauen zu müssen.
Eine Methode, die übrigens auch der „Economist“ beherrscht – wenn er, wie oben erwähnt, ausgerechnet Deutschland als neue Gefahrenzone der Meinungsfreiheit ausmacht, während in Großbritannien längst Menschen wegen Facebook-Kommentaren im Gefängnis landen.

Dabei ist es kein Geheimnis: Die politische Kultur an deutschen Hochschulen ist längst durchideologisiert. Gender-Compliance, Drittmittel-Erpressung, politische Gesinnungstests auf X. Studenten werden zum Denunzieren animiert, Professoren mit abweichenden Ansichten verlieren Karrieren, Forschungsförderung folgt mehr der „Vielfalt“ als der Evidenz. Wer das bezweifelt, sollte sich mit Professoren unterhalten – unter vier Augen.

Gleichzeitig ist in den USA – etwa in Florida – der Versuch zu beobachten, das akademische Pendel zurück in Richtung Wissenschaftlichkeit zu lenken. Ob das gelingt, ist offen. Aber es ist zumindest der Versuch eines Kurswechsels. Und genau der stört Klingbeil. Denn in seinem ideologischen Weltbild ist bereits das Aufräumen mit Pseudowissenschaft eine Form von Unterdrückung.

Ausgerechnet Deutschland

Was für ein Kontrast: Die USA diskutieren kontrovers, die einen kämpfen gegen Gender-Ideologie, die anderen verteidigen sie. Deutschland hingegen hat längst den Zustand der Debatte verlassen. Wer widerspricht, wird nicht mehr widerlegt – sondern klassifiziert. Als „rechts“, „demokratiegefährdend“, „problematisch“.

Und dieser Staat glaubt nun, Wissenschaftler vor den Zuständen in den USA retten zu müssen. Eine Regierung, die an Schulen Regenbogenkompetenz trainieren lässt, während die Rechenkompetenz im Keller versinkt. Eine Politik, die Gleichstellung nicht mehr mit Chancengleichheit verwechselt, sondern mit Gleichmacherei. Und ausgerechnet diese Regierung schreibt nun den USA ins Stammbuch, was Freiheit sei.

Was wie eine diplomatische Geste erscheint, ist in Wahrheit ein Offenbarungseid. Man wirbt nicht wirklich ernsthaft um Forscher – man signalisiert sich selbst, dass man noch auf der richtigen Seite steht.

Rückkehr zur Realität? Fehlanzeige

Vielleicht glaubt Klingbeil wirklich an das, was er sagt. Vielleicht ist das der gefährlichste Punkt: Wenn Ideologie sich so tief eingegraben hat, dass Selbsttäuschung zur Wahrheit wird. Der Staat, der in Schulen Biologielehrpläne abschafft und Grundgesetzänderungen für mehr „Vielfalt“ fordert, gibt sich als Bollwerk der Wissenschaftsfreiheit. Man muss schon sehr entschlossen wegsehen, um das nicht als Farce zu erkennen.

Aber vielleicht ist es genau das, was die deutsche Politik derzeit antreibt: eine Mischung aus Hypermoral, Realitätsverweigerung und narzisstischer Selbstvergewisserung. Man kann alles behaupten – solange man sich dabei gut fühlt.

Und wenn dabei ein paar echte Wissenschaftler auf der Strecke bleiben? Dann wird eben das nächste Sondervermögen geschnürt. Fürs gute Gewissen.


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