ROUNDUP/ Deutschland: US-Zollpolitik lässt ZEW-Konjunkturerwartungen einbrechen
MANNHEIM – Die Zollpolitik der US-Regierung hat Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten im April einbrechen lassen. Das Stimmungsbarometer des Forschungsinstituts ZEW fiel gegenüber dem Vormonat um 65,6 Punkte auf minus 14,0 Punkte, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag in Mannheim mitteilte. Es ist der stärkste Rückgang der Erwartungen seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Jahr 2022. Analysten hatten im Schnitt mit einem Rückgang auf plus 10,0 Punkte gerechnet.
USA: Einfuhrpreise steigen schwächer als erwartet
WASHINGTON – Die Preise von in die USA importierten Gütern sind im März schwächer als erwartet gestiegen. Im Jahresvergleich legten die Importpreise um 0,9 Prozent zu, wie das Arbeitsministerium am Dienstag in Washington mitteilte. Es ist die niedrigste Jahresrate seit vergangenen Oktober. Bankvolkswirte hatten im Schnitt mit einem Anstieg um 1,4 Prozent gerechnet. Im Februar hatte die Jahresrate bei revidierten 1,6 Prozent gelegen. Zunächst waren 2,0 Prozent ermittelt worden.
Eurozone: Industrieproduktion steigt stärker als erwartet
LUXEMBURG – Die Industrieproduktion in der Eurozone ist im Februar unerwartet deutlich gestiegen. Im Monatsvergleich habe die Fertigung um 1,1 Prozent zugelegt, teilte das Statistikamt Eurostat am Dienstag in Luxemburg mit. Volkswirte hatten im Schnitt lediglich einen Anstieg um 0,3 Prozent erwartet. Im Januar war die Produktion nach revidierten Daten um 0,6 Prozent gestiegen. Zunächst war ein Anstieg um 0,8 Prozent ermittelt worden.
Vance: USA ‚frustriert‘ über europäische Migrationspolitik
LONDON/WASHINGTON – Nach Ansicht des US-Vizepräsidenten JD Vance ignorieren europäische Regierungen den Willen ihrer Wähler, die Migration zu begrenzen. „Wir sind sehr frustriert“, sagte er dem britischen Portal „Unherd“. Der Grund sei, „dass die europäischen Bevölkerungen immer wieder nach einer vernünftigeren Wirtschafts- und Migrationspolitik schreien und die Führer Europas immer wieder Wahlen absolvieren und den europäischen Völkern immer wieder das Gegenteil von dem bieten, wofür sie gestimmt zu haben scheinen.“
Rechnungshof: Milliarden mehr Steuereinnahmen möglich
BERLIN – Die neue Bundesregierung könnte mit einer konsequenteren Politik nach Ansicht des Bundesrechnungshofs Milliarden zusätzliche Steuern einnehmen. „Die Handlungsspielräume sind enorm“, sagte Rechnungshof-Präsident Kay Scheller in Berlin. Allein bei Steuervergünstigungen habe der Bund ein Einsparpotenzial von jährlich 23 Milliarden Euro. Weitere Milliarden könnten laut einem Sonderbericht eingenommen werden, wenn Steuerbetrug wirksamer bekämpft und der Steuervollzug verbessert würde.
Fed-Mitglied Waller: Trumps Zölle großer Schock für US-Wirtschaft
WASHINGTON – Die aggressive Zollpolitik des US-Präsidenten Donald Trump könnte nach Einschätzung des Direktors der US-Notenbank Fed, Christopher Waller, gravierende Folgen für die amerikanische Wirtschaft haben. Die neue Zollpolitik sei „einer der größten Schocks für die US-Wirtschaft seit vielen Jahrzehnten“, sagte Waller am Montagabend in einer Rede in St. Louis. Die Auswirkungen der Zollpolitik bezeichnete der Notenbanker als „höchst ungewiss“. Daher sei auch der Ausblick auf die weitere konjunkturelle Entwicklung „höchst unsicher“. Vor diesem Hintergrund müsse die Geldpolitik flexibel bleiben.
Kundenhinweis:ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.
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