Ein Fußballspiel gewinnt nicht, wer den besseren Torwart hat, sondern wer die meisten Tore schießt. Das klingt simpel – doch genau hier haben Konservative seit Jahren ein Problem: Sie stehen meist nur im Tor und versuchen, gegnerische Angriffe abzuwehren. Tore zu schießen, offensiv zu spielen, Debatten selbst zu bestimmen, statt ihnen nur hinterherzulaufen – darin sind Rechte deutlich schlechter als Linke.
Es ist ein Phänomen, das sich durch fast alle politischen Debatten der letzten Jahre zieht. Die Linken setzen ein Thema auf die Tagesordnung: Klimaschutz, Gendersternchen, soziale Gerechtigkeit, Zuwanderung – und die Konservativen reagieren. Sie verteidigen sich, relativieren, erklären, rechtfertigen sich – aber sie bestimmen das Thema nicht. Der öffentliche Diskurs wird immer wieder von Linken gesetzt, während Konservative kaum über die Rolle des reaktiven Verteidigers hinauskommen.
Warum ist das so? Die Antwort liegt im Wesenskern konservativen Denkens. Konservative neigen dazu, an bestehenden Strukturen und Werten festzuhalten. Sie wollen bewahren und verteidigen – und genau dieses defensive Denken macht sie verletzlich gegenüber einer medialen Welt, die immer nach neuen Reizen, Emotionen und Sensationen sucht. Denn wer defensiv denkt, formuliert seine Standpunkte vorsichtig, abwägend, rational – und damit oft auch langweilig.
Aus Sicht der Neuropsychologie hat das viel mit Dopamin zu tun: Dopamin ist ein Botenstoff im Gehirn, der unsere Motivation, Neugier und unser Belohnungssystem steuert. Während Linke, deren Dopaminsystem oft aktiver ist, ständig nach neuen Impulsen und Aufregung suchen, bevorzugen Konservative meist Stabilität und Kontinuität. Ihr Dopaminhaushalt ist niedriger, was sie weniger anfällig für schnelle Reize, aber eben auch weniger offensiv und emotional macht.
Die Linken dagegen setzen bewusst auf Emotionalität. Sie provozieren, empören sich, schlagen Alarm. Sie präsentieren ihre Argumente nicht nur rational, sondern oft leidenschaftlich bis hin zur gezielten Empörung. Das erzeugt Aufmerksamkeit, Klicks, Resonanz – und dominiert dadurch den medialen Diskurs.
Wenn Linke etwa den Klimawandel diskutieren, dann sprechen sie nicht über komplexe technische Fragen, sondern über „die Zukunft unserer Kinder“ und die „Klimakatastrophe“. Wenn es um soziale Gerechtigkeit geht, dann zeigen sie tragische Einzelschicksale, die emotional bewegen. Konservative dagegen argumentieren oft nüchtern mit Statistiken, Zahlen und Fakten – und wundern sich dann, dass sie weniger Aufmerksamkeit bekommen.
Es geht hier nicht darum, dass Emotionen wichtiger sind als Fakten. Sondern darum, dass Fakten ohne Emotionen medial schlichtweg wirkungslos sind.
Was also können Konservative tun?
Zunächst einmal müssen sie ihre Defensive verlassen. Statt nur auf linke Themen zu reagieren, müssen sie lernen, Debatten aktiv zu setzen. Das bedeutet, eigene Themen offensiv zu positionieren – und zwar emotional und klar. Wenn Linke etwa ständig über Klimakatastrophe reden, warum sprechen Konservative nicht mit ebenso emotionaler Klarheit über den Verlust der Meinungsfreiheit, die Zerstörung traditioneller Werte oder die Sicherheit der eigenen Familie?
Konservative müssen zudem lernen, von Linken Strategien zu übernehmen – nicht inhaltlich, sondern rhetorisch und medial. Emotionen zulassen, Bilder verwenden, konkret und persönlich werden, anstatt abstrakt und zurückhaltend zu argumentieren. Warum nicht mit dem Schicksal von Familien argumentieren, die unter hoher Inflation leiden, oder klar und deutlich zeigen, was Zuwanderung für Schulen und Nachbarschaften konkret bedeutet?
Dabei hilft, wenn sich Konservative bewusst machen, dass emotionale Kommunikation ihr eigenes Dopaminsystem aktivieren kann. Durch emotionalere Sprache und Themen, die wirklich bewegen, erzeugen sie auch bei ihren Anhängern stärkere Motivation und Identifikation.
Und vor allem müssen sie lernen, nicht mehr um die Gunst der linken Medien zu betteln. Zu oft versuchen Konservative, sich den Applaus von Menschen zu holen, die sie ohnehin niemals wählen würden. Stattdessen sollten sie eine eigene, starke Sprache entwickeln und selbstbewusst auftreten. Offensiv und emotional, statt defensiv und nüchtern.
Denn Politik ist keine akademische Debatte. Sie ist ein Kampf um Aufmerksamkeit, um Herzen und Köpfe. Wer nur im Tor steht, kann nicht gewinnen.
Konservative müssen raus aus der Defensive. Denn Geschichte wird von denen gemacht, die mutig genug sind, den Diskurs aktiv zu bestimmen – und nicht nur von denen, die sich ständig erklären.
In diesem Sinne: Weniger Defensive, mehr Mut zum Angriff. Dann könnten Konservative endlich nicht mehr nur beklagen, dass andere den Diskurs bestimmen – sondern ihn selbst gestalten.
Falls Sie die vorherigen Teile verpasst haben:
1️⃣ Warum Dopamin bestimmt, ob Sie links oder konservativ sind
2️⃣ Warum Linke die Welt retten wollen – und Konservative den Nachbarn
3️⃣ Warum Linke oft mit 50 konservativ werden – Dopamin, Verantwortung und Realität
4️⃣ Warum die Medien unser Dopamin manipulieren – und wir es kaum merken
5️⃣ Warum Medien und Intellektuelle so oft links sind
Buchtipps zum Thema:
1️⃣Ein Hormon regiert die Welt – Wie Dopamin unser Verhalten steuert – und das Schicksal der Menschheit bestimmt
2️⃣ Die Dopamin-Nation – Balance finden im Zeitalter des Vergnügens
„UN-fähig“ in New York: Wie Merz Baerbock peinlich nach oben rettet – und was dahinter steckt
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Bild: Shuttesrtock
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