Kennen Sie schon den Neuro-Pointilismus?
Eine Art moderne Kunst, deren Interpretation sehr, sehr viel Phantasie erfordert?
Diesen Neuro-Pointilismus:
Jeder Punkt ein Proband von der Universität Heidelberg.
Jede Kolonne ein Rezeptor von Dopamin und Serontonin im menschlichen Gehirn.
Jede Entfernung zwischen Punkt und Abszisse eine Wahrscheinlichkeit dafür, dass der entsprechende Rezeptor angesprochen worden sein könnte.
Zwei Neuro-Pointilismus-Darstellungen, vorher und nachher, und ein paar Sternchen am oberen Rand, die signifikante Unterschiede, wenig im Meer von Irrelevanz anzeigen. Die Kunst besteht nun darin, aus diesem wenig kurz vor nichts etwas zu machen, das man in einem „Fachjorunal“ veröffentlichen kann, in diesem Fall in „Computers in Human Behavior“.
Während es schwierig ist, Beiträge, die die Schädlichkeit von COVID-19 Shots belegen, in „Fachzeitschriften“ unterzubringen, ist es in der Regel kein Problem, Juliett-Uniform-Novemer-Kilo: JUNK Science in „Fachzeitschriften unterzubringen.
Und damit sind wir bei:
Heidelberger und Kölner „Wissenschaftler“, die 25 Studenten mit 50 Euro bestochen haben, damit sie an einem „Experiment“ teilnehmen, dessen Ziel darin besteht, Suchtverhalten, die Sucht nach dem Smartphone, mit Neuro-Pointilismus, mit computererzeugten Bildchen vom Gehirn, die manche Regionen anders darstellen als andere, in Zusammenhang zu bringen, insbesondere mit dem ACC, dem Anterior Cingulate Cortex, einem Bereich der Großhirnrinde, denn andere Forscher, die Alkoholsucht etc. untersucht haben, haben diesen Bereich in einer anderen Farbe in ihrem Computerbildchen nach MRI-Scan, nach Magnetresonanztomographie gesehen und unsere Heidelberger und Kölner Maler wollen das auch.
Und in der Tat, sie finden unterschiedliche Farben in manchen Bereichen des Gehirns. Zuweilen in den selben Bereichen, wie andere Forscher, zuweilen in anderen Bereichen. Man hat schon nach kurzer Zeit den Geruch einer fast schon manischen Entschlossenheit, das Chaos der Magnetresonanzbildchen mit irgend einem „SINN“ zu füllen, in der Nase. Letztlich eine nicht einfach Aufgabe, die schnell in den Wahnsinn abgleiten kann. Deshalb sind Bindungen an die Realität, wie sie z.B. bei VERHALTEN und VERHALTENSänderungen gegeben sind, so wichtig. Und genau diese Bindung fehlt in der „Studie“ aus Heidelberg und Köln.
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Aber gehen wir in aller Kürze auf das ein, was die Maler getan haben.
- Sie haben 25 Probanden ausgesucht. Wer Proband sein wollte, ein Zustand, der mit 50 Euro Entschädigung belohnt wird, der musste mindestens 31 Punkte auf der Smartphone Addiction Scale erreichen und mindestens 33 Punkte auf der Gaming Disorder Scale.
- Diejenigen, die als Proband qualifizieren, zählen für diejenigen, die denken, derartige Skalen würden etwas messen, als Personen, die mindestens in erheblicher Gefahr stehen, Smartphone-süchtig oder spielesüchtig zu sein.
- Die Autoren haben eine höchst selektive Gruppe zu ihren Probanden gemacht.
- Dessen ungeachtet werden die 25 Unglücklichen, die sich entschlossen haben, ihre Zeit für 50 Euro zu vergeuden, mit dem Smartphone Addiction Inventory tracktiert, um diejenigen, die angeblich in Gefahr von Abhängigkeit stehen, in exzessive und nicht-exzessive von Abhängigkeit Gefährdete zu unterteilen. Mulder würde hier einwerfen: „Sounds like crap …“.
- Da es um Entzugserscheinungen in der vorliegenden Arbeit geht, ja wirklich, Entzugserscheinungen, müssen die 25 ideologisch Geschundenen noch die Mannheim Graving Scale erdulden und weil die Autoren irgend eine Art von Verhalten messen wollen, gibt es noch das Beck Depression Inventory, das genau das tut, was es im Namen führt, Depression erfassen.
- Indes, die Skalen und Inventare, die die Autoren einsetzen, um herauszufinden, ob Abstinenz von Smartphones mit Entzugserscheinungen einhergeht, sie messen rundweg NICHTS. Der wichtigste Satz im Beitrag aus Heidelberg und Köln lautet entsprechend:
„None of the changes in brain activation were significantly correlated with changes in psychometric scores.“
- Mit anderen Worten: Nichts von den mickrigen Unterschieden, die in den Eingangs dargestellten Neuro-Pointilistischen Gemälden als „signifikant“ ausgewiesen werden, kann über irgend ein Verhalten in der Realität erklärt werden.
- Die Autoren haben zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedlichen Bildchen von ihrem Computer, der eine Gehirntomographie genutzt hat, erstellen lassen und hängen mit den Unterschieden vollkommen in der Luft: Sie können nicht erklärt werden, was letztlich bedeutet: ZUFALL!
- Um noch die fehlende Information anzufügen: Die Autoren haben ihre Probanden, ausgewiesenen Smartphone-suchties, aus Sicht der Autoren, eine Hälfte exzessiv, die andere nicht, einer Computertomographie unterzogen, ihnen 72 Stunden lang das Smartphone entzogen und sie noch einmal einer Computertomographie unterzogen. Und dann haben sie nach Unterschiede in den Bildchen gesucht und geglaubt, die Unterschiede, die sie vielleicht finden, wären alle durch den Entzug der Smartphones zu erklären, denn die 25 Probaden haben natürlich nichts, was ihre Aufmerksamkeit in 72 Stunden erregen könnte, außer dem Smartphone, das ihnen entzogen ist, sie haben keinerlei emotionale Reize außerhalb eines Smartphones, keinerlei Erfahrungen, jenseits des Smartphones, alles Annahmen, die die Autoren zwangsläufig machen müssen, um ihre Bildchen überhaupt interpretieren zu können. Mulder: „Sounds like crap …“.
- Damit dieser Ausschluss allen Lebens, das in 72 Stunden stattgefunden haben könnte, nicht so auffällt arbeiten die Autoren und nicht nur sie, mit CR – Cue Reactivity, d.h., wenn man Ihnen nach 72 Stunden Smartphoneentzug ein Bildchen zeigt, auf dem ein eingeschaltetes Smartphone zu sehen ist, dann erwarten diese Leute eine Gehirnreaktion, die dem Speichelfluss bei Pavlovs Hund entspricht.
Und alles so umsonst, denn die Autoren finden nur Unterschiede in Neuro-Bildchen, zwischen deren Erstellung durch einen Computeralgorithmus 72 Stunden liegen und für die sie keinerlei Interpretation anbieten können, weil keine der Veränderungen in irgend einem Zusammenhang mit den vielen Verhaltensskalen steht, die die Probanden ausfüllen mussten. Diese Leute, die sich gefälligst nach 72 Stunden vor Schmerzen ob des Smartphone-Entzugs krümmen, sie sind nicht einmal depressiv. Welch‘ Menschematerial man heutzutage als Forscher ertragen muss …
Aber natürlich kann man als „Forscher“ nicht zugeben, nichts gemessen zu haben. Ergo wird Lesern Junk wie der folgende zugemutet:
„Following the dimensional approach, i.e. treating all participants as whole group with different levels of potentially excessive smartphone use, SPM flexible factorial model of the contrast PHONE > NEU at T2 > T1 showed increased activation in left anterior cingulate gyrus and left caudate, reaching into left nucleus accumbens (NAcc) area (verified via small volume correction using an anatomical mask from the Neuromorphometrics atlas implemented in SPM12) after 72 h of smartphone restriction (see Fig. 3 and Table 2; PHONE > NEU at T1 > T2 did not show any significant clusters). The contrast ON > OFF at T1 > T2 revealed greater activation in left middle frontal gyrus, left superior parietal lobule, and left inferior occipital gyrus at T1, which is equivalent to decreased activation at T2, i.e. after 72 h of smartphone restriction (see Fig. 3 and Table 2; ON > OFF at T2 > T1 did not show any significant clusters).“
Viele Worte um wenig Ergebnis.
Und all das zeigt, dass Smartphone-Entzug irgendwelche Konsequenzen hat oder auch nicht.
Es ist eben alles ein Neuro-Pointilismus.
Manche sehen Muster in den Punktewolken.
Wieder andere nicht.
Manche qualifizieren sich über ihren Neuro-Rorschach-Selbsttest, andere nicht.
Smartphonesucht folgt übrigens der Internetsucht, die auf die Onlinespielesucht folgt, die wiederum der Nachfolger der Fernsehsucht ist. Suchtforscher sind eine ganz besonder Art von Süchtigen.
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Author: Michael Klein
Michael Klein