• 19. März 2025

Gesichter der Macht: Warum unsere Politiker so unglücklich wirken

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März 19, 2025
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Ich habe mir heute die Bundestagsdebatte angesehen – aber mehr als die absolut vorhersehbaren Redebeiträge haben mich die Gesichter gefesselt. Und was ich da sah, war bezeichnend: Unzufriedene, verbissene, frustrierte Politiker, die in ihren Sitzen hingen wie Teilnehmer einer Pflichtveranstaltung. Keine Begeisterung, kein Strahlen, keine Leidenschaft – nur müde Mienen und angespannte Blicke.

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Selbst die Spitzenpolitiker, die vermeintlich an der Macht sind, wirkten nicht wie Menschen, die ihr Leben genießen. Friedrich Merz? Vergrämt. Britta Haßelmann? Angespannt. Bärbel Bas? Verbittert. Und das ist keine Einzelbeobachtung – es ist ein Muster.

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Warum ist das so? Warum wirken ausgerechnet die Menschen, die über unser Land entscheiden, so unglücklich? Warum hat man den Eindruck, der Bundestag sei eine Burnout-Selbsthilfe-Gruppe?

Karrierepolitiker: Die Angst vor dem Bedeutungsverlust

Ein Grund dafür könnte sein, dass viele von ihnen nichts anderes kennen als Politik. Wer Jahrzehnte lang durch die Parteiapparate nach oben gespült wurde, wer nie eine andere Verantwortung außerhalb von Mandaten und Posten hatte, für den gibt es nur eine Existenz: Politik.

Früher war das anders. Franz Josef Strauß, Helmut Schmidt, selbst ein Oskar Lafontaine – sie hatten ein Leben außerhalb der Politik, sie wussten, was Arbeit bedeutet, sie kannten wirtschaftliche und gesellschaftliche Realitäten. Und sie hatten Charakter. Heute hingegen bestimmen oft Parteisoldaten und Funktionäre, die sich durch Netzwerke und internen Machtkämpfe nach oben gedient haben.

Das Problem: Solche Menschen sind nicht nur oft wenig talentiert für das Regieren, sie haben auch panische Angst vor dem Karriereende. Denn nach der Politik gibt es für sie oft nichts mehr. Und wer Angst hat, macht Politik nicht aus Überzeugung – sondern aus Angst, den Posten zu verlieren.

Die Macht der Bürokratie – Politiker als Getriebene

Ein weiterer Faktor: Selbst die Mächtigsten im Bundestag sind oft keine Entscheider mehr. Sie agieren in einem System, in dem Bürokratien und Berater die eigentliche Macht haben. Eine Ursula von der Leyen kann in Brüssel über Milliarden entscheiden – aber ist sie wirklich die Architektin dieser Politik? Oder verwaltet sie nur, was andere für sie vorbereitet haben?

Politiker von heute sind oft nur noch machtlose Bürokratie-Rädchen einer riesigen Verwaltungsmaschinerie, die längst eine eigene Dynamik entwickelt hat. Es ist kein Zufall, dass viele Minister keine eigenen Ideen mehr umsetzen, sondern nur noch anpassen, was ihnen von außen vorgegeben wird.

Doch wer keine echte Macht hat, der kann auch keine echte Begeisterung ausstrahlen. Die Gesichter im Bundestag erzählen genau diese Geschichte. Kein Wunder, dass der Bundestag immer mehr zur Betreuungseinrichtung für Berufspolitiker wird. Wer einmal drin ist, will nicht mehr raus – denn wo sonst wäre man mit diesen Qualifikationen so sicher versorgt?

Das Ende des Idealismus – und warum es uns alle betrifft

Es gab eine Zeit, da gingen Menschen mit einer Vision in die Politik. Heute sind es oft Opportunisten, die früh lernen, was man sagen darf und was nicht, die sich anpassen, um nicht anzuecken. Wer einmal in der Maschinerie ist, kann nicht mehr ausbrechen. Wer Visionär ist oder Idealist, der wirft in den hierarchischen Parteistrukturen schnell das Handtuch.

Das Perfide daran: Gerade jene, die ihr eigenes Leben nicht im Griff haben, halten sich für berufen, über das Leben anderer zu bestimmen. Sie scheitern an den einfachsten Dingen des Alltags, maßen sich aber an, eine ganze Gesellschaft lenken zu wollen. Statt ihre eigenen Probleme zu lösen, drehen sie lieber an den Stellschrauben der Bürger.

Kein Wunder also, dass diese Politik am Ende genau so aussieht:

Politiker, die nicht regieren, sondern verwalten. Die nicht gestalten, sondern moderieren. Die nicht für ihre Überzeugungen kämpfen, sondern nur darauf achten, in den nächsten Umfragen nicht abzusacken – und vor allem: ihre Pöstchen zu behalten.

Und genau das sieht man in ihren Gesichtern. Sie sind Getriebene eines Systems, das sie nicht mehr beherrschen – und das macht sie unglücklich.

Doch wenn diejenigen, die unser Land lenken, so unglücklich sind – wie soll es dann den Bürgern gehen?

Fazit: Ein trauriges Spiegelbild der Gesellschaft

Wenn man sich den Bundestag heute ansieht, dann erkennt man keine Freude an der Gestaltung, keine Leidenschaft für große Ideen. Man sieht Angst, Verbissenheit, Resignation.

Das ist nicht nur ein Problem der Politik – es ist ein Problem für uns alle. Denn ein Land, das von Unzufriedenen regiert wird, kann kaum Zufriedenheit für seine Bürger schaffen.

Die Frage ist: Wie lange lassen wir uns das noch gefallen?

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Bild: Screenshot Youtube

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