Gerade bin ich wieder auf einen dieser Kommentare gestoßen, die wie in Dauerschleife kommen: „Hör auf zu betteln!“ Über solche Sticheleien aus dem rot-grünen Milieu kann ich Gott sei Dank nur noch lachen. Für mich ähneln sie dem wütenden Strampeln eines Babys, das sieht, dass ein anderer seinen Schnuller bekommt. Aber diesmal kam mir beim Durchlesen des Kommentars spontan die Idee, die Mechanismen dahinter genauer anzusehen: Was steckt hinter so einer Denkweise? Warum fällt gerade Linken nichts anderes ein, als erfolgreichen unabhängigen Journalismus als Bettelei zu diffamieren?
Wie gesagt – eigentlich sind solche Provokationen es nicht wert, auf sie einzugehen. Und man sollte nach dem Motto des seligen Franz Josef Strauß reagieren: nicht mal ignorieren. Aber der Reflex dieser Glaubenskrieger ist zu aufschlussreich, als dass man ihn nicht einmal gründlich unter die Lupe nehmen sollte. Denn er verrät weit mehr über die Absender solcher Kommentare als über die Adressaten. Es geht nicht um mich. Es geht um ein tief verwurzeltes Muster in Deutschland: Erfolg außerhalb des Systems wird nicht als Leistung anerkannt, sondern als Bedrohung empfunden.
Der wahre Grund: Kontrollverlust
Linke (und leider generell sehr viele Deutsche) haben ein massives Problem mit selbstständigem Erfolg.
Warum?
- Erfolg ohne Staat ist für sie unerträglich. Ihr Weltbild basiert darauf, dass Menschen ohne Förderung, Umverteilung oder Subventionen nichts erreichen können. Wenn dann jemand völlig unabhängig erfolgreich ist, bringt das ihr gesamtes Denkgebäude ins Wanken.
- Sie brauchen Kontrolle. Wer sich selbst finanziert, kann nicht erpresst werden. Deshalb die ewige Diffamierung freier Journalisten: „Betteln“, „Almosen“, „Spendenjäger“ – das ist nichts anderes als der Versuch, das Modell unglaubwürdig zu machen und kleinzuhalten.
- Neid frisst Hirn. Während linke Medien Millionen an Steuergeldern und NGO-Geldern kassieren, ist für sie und ihre Gesinnungsgenossen freie Unterstützung durch freie Leser offenbar ein Skandal. Dabei ist der Unterschied offensichtlich: Wer freie Journalisten unterstützt, tut das freiwillig – wer den öffentlich-rechtlichen Rundfunk finanziert, tut das unter Zwang.
Die absurde Verdrehung
Denn die entscheidende Frage ist: Wer bettelt hier eigentlich?
- Wer kassiert Zwangsgebühren? Die GEZ-Journalisten.
- Wer lebt von Subventionen? Die großen Medien und „Staatskünstler“.
- Wer wird auf Steuerzahler-Kosten durchgefüttert? Der riesige Apparat der angeblichen „Nicht-Regierungsorganisationen“.
- Wer kassiert hunderttausende Euro für Parteiposten? Die Polit-Apparatschiks.
Und ausgerechnet all diese Leute werfen freien Journalisten wie mir vor, um „Almosen“ zu betteln? Das ist die größte Projektion überhaupt. Psychologisch gesehen bedeutet Projektion, dass man eigene Schwächen oder problematische Verhaltensweisen auf andere überträgt, um sich nicht damit auseinandersetzen zu müssen. Genau das passiert hier: Die größten Profiteure staatlicher Geldflüsse unterstellen freien Journalisten finanzielle Abhängigkeit – weil sie sich gar nicht vorstellen können, dass man ohne staatliche Gelder überleben kann.
Warum sie uns nicht loswerden
Freier Journalismus ist für Linke mit ihrer Staatsgläubigkeit ein massiver Störfaktor. Er zeigt, dass es auch ohne das staatliche System geht. Dass sich Menschen für echte, ehrliche Berichterstattung entscheiden – ohne dass man sie dazu zwingt. Das ist der wahre Grund für die Diffamierung.
Doch hier kommt der beste Teil: Es funktioniert nicht. Denn die Unterstützer des freien Journalismus lassen sich von dieser billigen Propaganda und Diffamierung nicht beeinflussen. Sie wissen, warum sie die Arbeit von meinen Kollegen und mir unterstützen. Weil sie uns schätzen. Weil sie unabhängigen Journalismus wollen und Journalisten, die nur ihnen gegenüber verantwortlich sind – und nicht dem Staat verpflichtet und von diesem abhängig. Und ein weiteres Motiv für die Unterstützung ist manchmal sicher auch, dass die Unterstützer wissen, wie sehr sie mit jedem Cent für kritischen Journalismus die rot-grünen Glaubenskrieger ärgern.
Freier Journalismus lebt von freien Menschen. Und genau das macht ihn so gefährlich für all jene, die Kontrolle über den öffentlichen Diskurs behalten wollen. Dass es trotzdem funktioniert – und immer mehr Menschen sich bewusst für kritische, unabhängige Berichterstattung entscheiden – ist der beste Beweis dafür, dass sie uns nicht loswerden.
Wer dazu beitragen möchte, kann es tun. Und damit nicht nur meine Arbeit ermöglichen, sondern gleichzeitig auch ein Zeichen setzen: gegen Zensur, gegen staatliche Bevormundung – und für echte Meinungsvielfalt. Die Möglichkeiten dazu finden Sie hier.
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