In der Politik gibt es viele Lügen. Manche sind raffiniert, andere plump – und dann gibt es jene, die so dreist sind, dass sie an eine kollektive Realitätsverweigerung grenzen. Die „Omas gegen Rechts“ haben in einem offenen Brief an Friedrich Merz voller Entrüstung erklärt, sie hätten „keine staatlichen Gelder erhalten“ – und sind nun von der Realität eingeholt worden. Denn eine offizielle Antwort der Bundesregierung belegt: Die „Omas“ haben sehr wohl Geld aus dem Kanzleramt bekommen. Wie kommt es zu solchen Lügen? Und warum halten so viele daran fest, selbst wenn sie überführt werden?
Noch am 22. Februar schrieben die „Omas gegen Rechts“ an Friedrich Merz, die parlamentarische Anfrage der Union beruhe auf „haltlosen“ Vorwürfen und „unhaltbaren Behauptungen“. Man habe sich nicht einmal die Mühe gemacht, sich „seriös zu informieren“.
Wenige Tage später zeigt sich: Doch, hat man. In einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der AfD musste die Ampelregierung einräumen, dass die „Omas gegen Rechts“ sehr wohl Geld aus dem Bundeskanzleramt erhalten haben – 5.000 Euro für Aktionen in Buxtehude.
Was folgt daraus? Normalerweise müsste eine Organisation, die auf Glaubwürdigkeit setzt, sich spätestens jetzt korrigieren und einräumen, dass sie sich geirrt hat. Doch bislang: Funkstille. Keine Distanzierung, keine Relativierung, kein Versuch einer Erklärung. Der Reflex der Empörung bleibt bestehen – selbst wenn er inzwischen völlig haltlos ist.
Warum lügen Menschen, selbst wenn sie überführt werden?
Psychologisch betrachtet gibt es für dieses Verhalten eine klare Erklärung: kognitive Dissonanz. Menschen, die sich mit einer bestimmten politischen Gruppe oder Überzeugung identifizieren, geraten unter enormen psychischen Druck, wenn sich herausstellt, dass ihre Position auf falschen Informationen basiert. Die unangenehme Wahrheit zu akzeptieren, würde das eigene Weltbild ins Wanken bringen. Die einfachere Lösung? Verdrängen, relativieren – oder einfach weiterlügen.
Dieses Phänomen zeigt sich besonders bei Gruppen, die sich selbst als moralisch überlegen betrachten. Wer sich als Kämpfer für „Demokratie“ inszeniert, kann sich nicht plötzlich eingestehen, dass er selbst mit Manipulation arbeitet. Die Reaktion: Kritiker werden als Angreifer gebrandmarkt, die eigene Blase hält still, und die Medien helfen, die Blamage kleinzuhalten.
Mediale Schutzschirme für die richtigen Lügner
Das bringt uns zum nächsten Punkt: Warum wird dieser Skandal in großen Medien kaum thematisiert?
Weil aus Sicht der rot-grünen Medien hier die „richtigen“ Leute lügen – die angeblich „Guten“. Besonders brisant: SPD-Chef Lars Klingbeil nahm im Januar 2024 an einer Demonstration der „Omas gegen Rechts“ teil, hielt ein Schild der Organisation in der Hand und erklärte öffentlich: „Oma gegen Rechts zu sein ist eine Haltung und keine Frage von Alter oder Geschlecht.“ Mit anderen Worten: Der SPD-Chef demonstrierte für eine Organisation, die gegen CDU, CSU und AfD mobilisiert – während diese von seiner eigenen Regierung mit Steuergeld unterstützt wurde. Dieselbe Regierung, die nun Kritik an dieser Finanzierung skandalisiert.
Warum Sie von diesem Skandal wohl genauso wie ich bisher noch nichts erfahren haben? Weil die Claqueure von Rot-Grün und die Gesinnungsgenossen von SPD und „Oma“ in den Medien dafür sorgen, dass sie mit ihrem dreisten, undemokratischen Verhalten durchkommen – und auch mit Lügen. Da ist dann auf einmal nicht der Lügner der Böse – sondern der, der die Lüge aufdeckt. Der Mechanismus ist nicht neu: „In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist als viel gefährlicher, als derjenige, der den Schmutz macht“, schrieb schon der 1935 verstorbene Kurt Tucholsky.
Aber das gilt nur in eine Richtung. Denn genau das ist der Unterschied: Wenn eine missliebige Gruppe, also hierzulande alles, was nicht links ist, auch nur den Hauch eines Skandals produziert, wird sie medial zerlegt. Aber wenn die „richtigen“ Aktivisten eine Lüge verbreiten, wird sie entweder ignoriert, relativiert oder in den Hintergrund gedrängt.
Beispiele dafür gibt es zuhauf:
- Corona: Kritische Wissenschaftler und Journalisten wurden als „Schwurbler“ diffamiert – während Politiker unbehelligt falsche Prognosen aufstellten und angebliche „Qualitätsmedien“ Panik schürten.
- Migration: Wer 2015 vor den Folgen unkontrollierter Einwanderung warnte, war ein „Rechtspopulist“ – Jahre später sind die Probleme unübersehbar.
- Klima-Debatte: Wissenschaftler, die dem Panik-Narrativ widersprechen, bekommen keine Plattform, werden diffamiert – während Katastrophenszenarien ungeprüft verbreitet werden.
Die „Omas gegen Rechts“ haben nun bewiesen, dass auch sie nach diesem Muster geschützt werden. Eine der zentralen NGOs der „Zivilgesellschaft“ wurde überführt – aber niemand scheint es für berichtenswert zu halten.
Was bleibt von der Empörung übrig?
Der Fall zeigt einmal mehr: Moralische Empörung ist oft nur eine Strategie zur Ablenkung. Wenn eine Gruppe lautstark „Lügen!“ ruft, während sie selbst bei einer Lüge ertappt wird, dann ist das ein perfektes Beispiel für politische Projektion.
Die große Frage bleibt: Wie werden ihre Anhänger darauf reagieren? Wird es kritische Stimmen geben? Oder wird der Skandal einfach ausgesessen, bis sich die Empörung legt und man wieder zur Tagesordnung übergeht? Psychologisch betrachtet, greift hier erneut das Prinzip der kognitiven Dissonanz: Wer jahrelang überzeugt war, auf der „richtigen Seite“ zu stehen, wird nicht plötzlich zugeben, dass er sich getäuscht hat. Viel wahrscheinlicher ist, dass man sich einredet, dass die eigene Seite trotzdem im Recht ist – oder dass man sich einfach nicht mit der unangenehmen Realität befasst.
Vielleicht reicht ja die nächste mediale Nebelkerze, um alles vergessen zu machen. Doch für all jene, die in den letzten Tagen mit empörtem Gestus die angebliche „Diffamierung“ der Omas beklagt haben, bleibt eine unbequeme Wahrheit: Die „Lüge“ war keine Lüge. Die Wahrheit war keine Verschwörung. Und die vermeintlichen Opfer waren in Wirklichkeit Täter.
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Bild: geogif / Shutterstock
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