• 23. Februar 2025

Ideal für Attentäter: Warum das Berliner Holocaust-Denkmal so leicht zur Todesfalle werden kann

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Feb. 23, 2025
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Am 21. Februar 2025 wurde – Jouwatch berichtete – ein Spanier mitten auf dem Gelände des Holocaust-Denkmals Berlin von einem Angreifer mit einem Messer attackiert. Ohne jede Vorwarnung stach der Täter zu. Das Opfer erlitt einen hohen Blutverlust, teilte die Polizei mit. Weitere Personen wurden ebenfalls durch Messerstiche verletzt. Ein Ort des Gedenkens, ein Ort der Mahnung wird plötzlich Schauplatz eines blutigen Verbrechens.

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Der Täter verschwand in den engen Gängen der Betonstelen, geschützt von den dunklen, verschlungenen Wegen, die hier für jeden Besucher zur Falle werden. Das Denkmal, einst errichtet, um die Schrecken der Vergangenheit zu vergegenwärtigen, wurde zum Tatort weiteren Blutvergießens.

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Denkmalgröße: zweieinhalb Fußballfelder

Das Holocaust-Denkmal erstreckt sich flach auf der Erde auf 19.000 Quadratmetern, ein Labyrinth aus 2.711 Betonblöcken, die bis zu 4,8 Meter in die Höhe ragen. Größe: zweieinhalb Fußballfelder oder 100 Tennisplätze. Es soll Gefühle der Orientierungslosigkeit hervorrufen, eine Mahnung an die Verlorenheit der Opfer. Doch für jeden, der sich zwischen den engen Gängen bewegt, bedeutet es aber auch eines: Niemand sieht, was hinter der nächsten Ecke lauert.

Die Unübersichtlichkeit gleicht einem übermannshohen Maisfeld. Wer inmitten der grauen Blöcke um Hilfe ruft, ist für Außenstehende unsichtbar. Schreie verhallen zwischen den steinernen Wänden, während sich der Täter versteckt und entfliehen kann. Der Täter vom 21.2.25 kam zum Tatort zurück und konnte festgenommen werden.

Warum bleibt das Denkmal ungeschützt?

Jeder kann es zu jeder Tages- und Nachtzeit betreten, ohne Sicherheitskontrolle, ohne Absperrung, ohne Überwachung. Direkt neben dem Brandenburger Tor, in unmittelbarer Nähe zur US-Botschaft, zieht es täglich Tausende Besucher an. Sie laufen ahnungslos hinein wie in ein übermanns großes Maisfeld. Schülergruppen, Touristen, Berliner, nicht wissend, dass sie sich in einem Raum befinden, in dem niemand nach Hilfe rufen kann. Lehrer, die einst mit ihren Klassen den Ort besuchten, fragen sich jetzt: Wer übernimmt die Verantwortung, wenn ein Schüler in diesem Irrgarten von Beton verletzt oder getötet wird? Wer garantiert, dass so etwas nicht noch einmal geschieht?
Ein unbedacht konstruierter Gedenkort darf nicht zum Jagdrevier für Mörder werden

Jeder Moment des Zögerns bedeutet, dass eine neue Tragödie möglich bleibt. Wie konnte es soweit kommen, dass ein Denkmal der Mahnung zur Todesfalle wurde? Die Verantwortlichen müssen endlich handeln. Mehr Polizei. Mehr Schutz. Mehr Sicherheit. Alles andere wäre eine Einladung zur nächsten Bluttat. Dass Deutschland sich ändern wird, das wurde uns eingebläut. Jetzt erreicht es den nächsten Winkel, der offiziell nicht bedacht wurde.

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Author: Meinrad Müller
Journalistenwatch

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