• 23. Februar 2025

Gas-Krise pünktlich zur Bundestagswahl

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Feb. 22, 2025
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Unmittelbar vor der Bundestagswahl, öffnet sich ein neuer Abgrund der deutschen „Energiewende“ und der Ukraine-Politik – diesmal in Form einer Gaskrise. Der Gasspeicherfüllstand liegt noch bei 38,2 Prozent, Tendenz schnell fallend, wie Timm Kehler, Vorstand und Geschäftsführer des Branchenverbandes „Die Gas- und Wasserstoffwirtschaft“ in Berlin, gegenüber dem Magazin „Cicero erklärte. Zu Beginn des Winters seien die Speicher noch „sehr gut“ gefüllt gewesen, würden sich nun jedoch ungewöhnlich schnell leeren. Ein Grund dafür sei die Witterung, die kälter sei als in den letzten Jahren, „in denen uns das warme Wetter im Januar und Februar mit Glück durch die Krise gebracht“ habe. Der andere Grund sei, dass der Gastransit durch die Ukraine zum Jahreswechsel gestoppt worden sei. Bis dahin habe es immer noch Pipeline-Gas über die Ukraine und die Slowakei gegeben.

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Dessen Fehlen mache sich nun am Markt bemerkbar. Gas werde knapper und deshalb teurer. Als dritten Grund nannte Kehler eine erhöhte Nachfrage bei den Gaskraftwerken in diesem Winter, die darauf zurückzuführen sei, dass es Tage und Wochen mit wenig Wind und Sonne gegeben habe. Deshalb seien neben Kohle-, auch Gaskraftwerke angesprungen, was wiederum die Nachfrage im Markt und damit die Preise erhöht habe. Dies seien alles Faktoren, die dazu führen, dass sich die Speicher derzeit schneller leeren als sonst, bei gleichzeitig vergleichsweise hohen Preisen. Die Speicherentleerung sei in Deutschland besonders sichtbar, die Preissituation treffe aber ganz Europa. Als größter Gasverbraucher und wichtigste Volkswirtschaft habe Deutschland einen starken Einfluss auf die Nachfrage und damit auf die Preise. Natürlich kommt auch hier der wahnwitzige Ausstieg aus der Atomkraft hinzu, durch die bislang die Grundlast abgedeckt wurde. Deren Fehlen habe das Preisniveau beim Strom verschoben und die Nachfrage bei anderer konventioneller Erzeugung erhöht. Hinzu komme, dass das Gasgeschäft ein Termingeschäft sei.

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Der ganze Wahnsinn des Gasverzichts

Hier zeichne sich ab, dass das Gas für den kommenden Winter 2025/2026 im Preis niedriger taxiert werde als das Gas, das man im Sommer diesen Jahres werde kaufen können. Die Termingeschäfte deuteten darauf hin, „dass das Gas im Sommer teurer ist als im Winter, was natürlich dazu führt, dass eine Speicherfüllung kommerziell keinen Sinn ergibt“. Nach Einschätzung vieler Akteure liege dies daran, dass hier gegen den Staat spekuliert werde, der seit Beginn des Ukraine-Krieges massiv in den Markt eingreife und Speicherstände festlege. Einzelne Marktakteure würden offensichtlich darauf spekulieren, „dass im Sommer die Speicher nicht ausreichend gefüllt werden und dass dann der Staat wieder eintritt und zu sehr hohen Preisen Gas im Markt einkauft, um die Speicher zu füllen“, so Kehlers Einschätzung. Diese Entwicklung zeige, „dass die sehr starren Füllstandsvorgaben zu Marktverzerrungen führen, die eine effiziente, kostengünstige Gasversorgung verhindern“. Der Plan einer Gaspreisdeckelung werde dies noch verschärfen.

Und auch der andere deutsche Wahnsinn des völligen Verzichts auf Gas mache langfristige und verlässliche Lieferverträge so gut wie unmöglich, da sich niemand darauf einlasse, wenn man wisse, dass ein Land völlig aus der Gasversorgung aussteigen wolle, die Verträge aber nach realen Marktbedingungen geschlossen werden müssten. Gerade im deutschen Mittelstand herrsche derzeit die Sorge, wie dessen Energieversorgung gewährleistet werden solle. Es zeichnet sich also wieder einmal das katastrophale Scheitern einer von Anfang an völlig verfehlten, von irren ideologischen Prämissen ausgehenden Politik ab, die sich dem Wahn hingibt, man könne ein Industrieland fast gleichzeitig von der Atom- und Gasversorgung abschneiden und in der Übergangszeit auch noch mit Russland den wichtigsten Gaslieferanten vor den Kopf stoßen, ohne irgendeine auch nur im Entferntesten tragfähige Alternative zu haben. Der Kollaps ist auch in diesem Bereich vorprogrammiert, inmitten des durch diese Amokpolitik bewirkten Totalzusammenbruchs aller Systeme in Deutschland wird es darauf aber auch nicht mehr ankommen. Als Wirtschaftsnation hat Deutschland sich jedenfalls von der Weltbühne verabschiedet. (AS)

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Author: Kurschatten
Journalistenwatch

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