• 1. April 2025

Die seltene Chance, Verantwortung wahrnehmen: In der Wahlkabine sind wir nur unserem Gewissen verpflichtet!

ByRSS-Feed

Feb. 21, 2025
301b7c07257441e5b7af97d45af2d22e

Nun steht der richtungsweisende Sonntag unmittelbar bevor. Und nach einer anfangs so kurz geglaubten Phase des Wettbewerbs um die besten Lösungen und Antworten für das Land zog sich das Ringen von Merz, Weidel, Scholz und Habeck am Ende doch wie ein Kaugummi, weil die wenigen Forderungen, Vorschläge und Sachinhalte ausgetauscht waren, die man abseits des Ausgrenzens und Verunglimpfens der AfD durch die etablierten Parteien präsentierte. Mir obliegt es weder als Journalist noch als Privatperson, an dieser Stelle eine Empfehlung auszusprechen. Ich möchte lediglich daran erinnern: Nehmen wir diesen einen Augenblick in der Stimmkabine bewusst wahr und vergegenwärtigen uns die Ernsthaftigkeit dieser Situation. Dort sind wir alleine für uns, ohne jede Beobachtung und den Versuch einer Beeinflussung. Da kann die Moralkeule der Demonstranten gegen rechts ohne Bedenken ausgeblendet werden. Niemand muss im Anschluss wissen, wo wir unser Kreuz gesetzt haben. Wir machen unser Votum alleine mit dem Gewissen aus. Ohne allzu melancholisch zu werden, erinnere ich mich persönlich an viele Schicksalsmomente und Wendepunkte in meinem Leben. Sie waren oftmals gesundheitlicher Natur, aber auch von politischer Tragweite.

Da ging es manchmal um die Frage, ob ich angesichts einer Diagnose tatsächlich eine Perspektive habe. Und wenn ja, ob sie deutlich kürzer ausfällt, als man sich das in jungen Jahren vielleicht gedacht und erhofft hat. Bei all diesen Tiefschlägen gab es für mich aber nie die Erwägung, die Segel zu streichen oder die Flinte ins Korn zu werfen. Denn ich wollte die einmalige Chance nicht zurücklegen in die Hände, von denen mir das Geschenk zuteilwurde, auf dieser Welt im ganz Kleinen zu wirken. Für meine ganz eigene Existenz, aber vor allem für die Gesellschaft und unsere Nation war es mir immer von Belang, nicht in eine Zukunft voller Unsicherheit, Resignation und Ernüchterung blicken zu müssen.

Ressentiments gegenüber einer Alternative

Sondern tatsächlich sagen zu können, dass ich mich nach meinen Möglichkeiten bemüht habe, für das Wohlergehen all der Menschen aus meinem Volk etwas beizutragen. Es sind die Erfahrungen aus dem Alltag und die Konfrontation mit der Wirklichkeit gewesen, die mich vom anfänglich linken Lager zu einer strikten Umkehr in Richtung einer heimatliebenden und identitären Gesinnung bewegt haben.

Das war weit vor den Messerattentaten und Amokfahrten, Wärmepumpen und Windrädern, non-binären Geschlechtern und queeren Denkweisen, Transformation und Rezession, außer Rand und Band geratener Migration oder einem gescheiterten Multikulturalismus. Doch mit all diesen Realitäten werden wir mittlerweile stündlich brüskiert, gegängelt und verspottet. Im Angesicht dessen stehen wir tatsächlich vor einer historischen Weggabelung. Und wir sind vor die Entscheidung gestellt, inwieweit wir uns im Zweifel unter die Fuchtel bloßer Vorurteile und Ressentiments gegenüber einer Alternative stellen und von einer Maßregelung durch das Totschlagargument der Bringschuld irritieren lassen wollen. Keiner ist dazu gezwungen, gegen seine Überzeugung zu agieren und zu einer politischen Kraft eine Liebesbeziehung aufzubauen. Doch jeder muss mit sich und all seinen Nächsten vereinbaren, im Zweifel die letzte Abfahrt verpasst zu haben. Das Markieren eines bisher vielleicht als ideologischen Gegner wahrgenommenen Konkurrenten auf dem Wahlzettel tut nicht weh, es kann sogar entlastend sein. Denn wer sich ehrlich macht, weil er aus der Routine des „Weiter so“ entkommen ist, bestätigt auch sich selbst der Souveränität und Handlungsfähigkeit.

image_printGerne ausdrucken

Zur Quelle wechseln
Author: Dennis Riehle
Journalistenwatch

Teile den Beitrag mit Freunden