„In Europa hat die unbedachte Erweiterung der Allianz (Nato) schon zur ukrainischen Krise geführt“, sagte der russische Top-Diplomat bei seiner Rede am Donnerstag auf dem G20-Außenministertreffen in Johannesburg. Eine Lösung für den Konflikt könne nur gefunden werden, wenn die „Ursachen der Krise in der Ukraine beseitigt“ würden – so müsste Kiew etwa zur Ausübung der Sprach- und Religionsfreiheit angehalten werden.
Moskau hat den Krieg vor drei Jahren unter anderem damit begründet, dass die russischsprachige Minderheit im Osten der Ukraine unterdrückt werde. Lawrow bezeichnete in Johannesburg einmal mehr die Regierung in Kiew als rassistisch und warf dem Westen vor, neofaschistische Bewegungen in der Ukraine zu unterstützen. Die Verhandlungen in Saudi-Arabien mit den USA sind seinen Worten nach wiederum gut verlaufen. So sei die Gegenseite zur Einsicht gelangt, dass Sicherheit in Europa auch die Sicherheit Russlands einschließen müsse.
US-Präsident Donald Trump hat in der vergangenen Woche erstmals mit Kremlchef Wladimir Putin telefoniert, um über eine Beendigung des Kriegs zu sprechen. Allerdings mehren sich wegen jüngster Aussagen Trumps die Befürchtungen, dass ein mögliches Friedensabkommen über die Köpfe der Ukrainer hinweg und zu deren Lasten beschlossen wird. So attestierte Trump etwa Putin den Willen zum Frieden, während er den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj einen Diktator nannte, Zugang zu den ukrainischen Rohstoffen forderte und erklärte, Moskau habe die Trümpfe in der Hand, weil es Territorien erobert habe.
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