Von Kai Rebmann
„Der Landkreis Mainz-Bingen will ökologisches Wohlverhalten, darunter auch geringen Fleischkonsum und Einkauf im Bio-Laden, TATSÄCHLICH mit ‚grünen Hausnummern‘ kenntlich machen.“
So fühlt es sich wohl an, wenn deutsche Politiker plötzlich in der Realität aufwachen. Passiert ist das Kristina Schröder (CDU), die via X „Tendenzen in Richtung chinesisches Sozialkreditsystem“ wittert und sich dabei auf eine doch etwas fragwürdige Aktion in Rheinhessen bezieht. Das politische Sagen hat dort aber ausgerechnet die CDU in Person von Landrätin Dorothea Schäfer, die damit frisches Wasser auf die Mühlen all derjenigen schüttet, die in der Union einen Ökosozialismus im konservativ angehauchten Gewand sehen.
Während auch hier bei reitschuster.de schon seit Jahren vor eben jenen „Tendenzen“ gewarnt wird, die jetzt (endlich) auch die ehemalige Bundesfamilienministerin wahrzunehmen scheint, muss diese in ihrem Post einräumen, dass sie diese bis dato für „Hysterie“ gehalten habe.
Der Landkreis Mainz-Bingen ruft die Bürger auf seiner Homepage dazu auf, sich als „Klima- und Umweltfreundlicher Haushalt“ zu bewerben. Als Belohnung winken unter anderem eine grüne Hausnummer, die auf einem speziellen Schild angebracht und an der Hauswand befestigt wird – gut sichtbar für alle Nachbarn oder auch nur zufällige Passanten. Kostenpunkt für den Steuerzahler: 80 bis 100 Euro pro Öko-Musterbürger!
Die „Bild“ zitiert aus dem Bewerbungsbogen, der nicht weniger als 84 Bereiche aus dem täglichen Leben umfasst, mit denen das persönliche Öko-Konto gefüllt werden kann: Nutzung einer Regenwasser-Toilette (10 Punkte), Einkaufen im Bio-Laden (8 Punkte), Verzicht auf Wäschetrockner (6 Punkte), kein eigenes Auto fahren (5 Punkte) oder höchstens zweimal Fleisch pro Woche (4 Punkte).
Angaben werden bei Hausbesuchen kontrolliert
Für die „Grüne Hausnummer PLUS“ nebst Urkunde müssen mindestens 150 Punkte innerhalb eines Jahres gesammelt werden. Unterteilt sind die jeweiligen Aufgaben in die Kategorien „Gebäude“, „Verwendung von nachhaltigen und ökologischen Rohstoffen“, „Energie- und Wasserverbrauch“, „Begrünung und Grundstücksgestaltung“ sowie „Konsum und Mobilität“. Bis zu 9 Bonuspunkte gibt es für ehrenamtliches Engagement in den „richtigen“ Organisationen wie etwa Greenpeace, BUND oder NABU.
Damit auch niemand schummelt, schickt der Landkreis den Bewerbern seine Kontrolleure ins Haus – nicht, dass sich noch jemand mit falschen Federn schmückt. Eine Preisträgerin aus dem Jahr 2024 schildert das Verfahren so: „Bei uns war ein Prüfer vor Ort und hat sich umgeschaut. Alles musste belegt werden.“
Wer jetzt aber glaubt, Mainz-Bingen sei nur ein Extrembeispiel und ein bundesweiter Einzelfall, der sieht sich leider getäuscht. Ganz ähnliche Öko-Sozialkreditsysteme nach chinesischem Vorbild gibt es dem Bericht zufolge auch im Landkreis Main-Spessart (Bayern), an dessen Spitze eine CSU-Landrätin steht, sowie in der ebenfalls im Freistaat gelegenen Stadt Vilshofen an der Donau mit einem SPD-Bürgermeister im Rathaus.
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Kai Rebmann ist Publizist und Verleger. Er leitet einen Verlag und betreibt einen eigenen Blog.
Bild: Achim Wagner / Shutterstock, Symbolbild
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