Es gibt Dinge, bei denen man sich fragt: Meinen die das ernst? Oder ist das irgendein Satireprojekt, das aus der Redaktion von „Der Postillon“ herausgesickert ist? Die neueste Idee aus der hypermoralischen Erziehungsanstalt namens Journalismus: Alice Weidel trägt Schuhe.
Nein, keine Springerstiefel (dann wäre die Schlagzeile „Beweis für Weidels Radikalisierung“ gewesen), keine Latschen (dann hätte man was von „bürgerlichem Understatement als Strategie“ gefaselt), sondern Sneaker der Marke On. Und das reicht der „Berliner Zeitung“ natürlich, um die Investigativ-Kavallerie loszuschicken: Ist das Unternehmen damit einverstanden, dass eine Politikerin, die es wagt, eine andere Meinung zu haben, ihre heiligen Sohlen berührt?
Man kann sich lebhaft vorstellen, wie in einer Redaktionssitzung eine wichtige Entscheidung getroffen wurde:
- Krieg in der Ukraine? Zu komplex.
- Massenmigration und ihre Folgen? Zu heikel.
- Inflation und soziale Spaltung? Zu langweilig.
- Aber Moment! Weidel trägt On-Sneaker! Skandal!
Oder es lief ganz anders. Der Redaktionsleiter fragte: „Haben wir heute schon gegen Weidel und die AfD gehetzt?“ Als nur zwei Kollegen aufspringen und den Finger heben, betretenes Schweigen in der Journalistenrunde. „Zu wenig“ liegt unausgesprochen über dem Saal.
„Aller guten Dinge sind drei“, denken sich die Glaubenskrieger im Journalistengewand unisono – gedacht, aber nicht ausgesprochen.
Da streckt ein Volontär eifrig den Finger in die Luft: „Ich hätte da was! Weidels Sneaker!“
Begeisterung in der Runde – der Chefredakteur wirft ihm einen zufriedenen, fast schon verliebten Blick zu. Damit ist klar: Der Volontär hat seine Festanstellung nach Ende der Ausbildung jetzt so gut wie in der Tasche!
Sofort geht die Anfrage an das Schweizer Unternehmen. On darf sich nun rechtfertigen, weil eine gewählte Volksvertreterin ihre Füße mit einem Produkt der Marke würdigt. Und die Firma? Sie tut, was man in solchen Zeiten tun muss: Sie duckt sich weg. Man distanziert sich höflich, betont, dass man für Diversität und Inklusion steht, redet von Innovation und Sport.
Übersetzung: „Bitte, bitte, stürzt euch nicht auf uns, wir können nichts dafür!“
Und jetzt stellen wir uns die Zukunft vor, wenn diese Art von Gesinnungsterror weitergeht:
- Autohersteller müssen erklären, warum AfD-Politiker nicht zu Fuß gehen.
- Supermärkte rechtfertigen sich, weil sie Lebensmittel an die falschen Leute verkaufen.
- Bahnunternehmen versichern, dass sie sich von Passagieren distanzieren, die rechts von Kevin Kühnert stehen.
Und irgendwann bleibt nur noch eins: Gesinnungstests an der Ladenkasse. QR-Code scannen, Fragebogen ausfüllen:
- Wählen Sie die richtigen Parteien?
- Haben Sie je Migration oder Genderpolitik kritisiert?
- Sind Sie bereit, öffentlich Buße zu tun, falls Zweifel an Ihrer Haltung bestehen?
Erst wenn die Antworten stimmen, gibt es Schuhe, Brot und vielleicht auch noch einen Fahrschein. Widerspenstige müssen barfuß und hungrig weiterziehen.
Dieser Artikel der „Berliner Zeitung“ über Weidels Sneaker ist mehr als nur lächerlich. Er ist ein Symptom für einen Journalismus, der seine Würde verloren hat und sich in den Dienst einer inquisitorischen Kampagne stellt. Früher galt mal das Motto „Nachricht ist Nachricht, Meinung ist Meinung“. Heute läuft das so: „Meinung ist alles. Und wer die falsche hat, muss sich nackt durch den Schützengraben kämpfen.“
Vielleicht ist das ja die Lösung. Politiker mit unerwünschten Ansichten dürfen gar nichts mehr kaufen. Nicht mal mehr Schuhe.
Alice Weidel, Björn Höcke und die ganze AfD-Fraktion – bald barfuß im Bundestag.
Schafft das endlich die richtige Atmosphäre?
Oder muss man ihnen auch noch die Kleidung verbieten, damit niemand in Verlegenheit gerät, sich rechtfertigen zu müssen?
Ein düsterer Gedanke. Aber wenn dieser „Journalismus“ weiter sein Unwesen treibt, ist er vielleicht näher als wir denken.
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