Es gab mal eine Zeit, da haben die Parteien zumindest versucht, nach außen hin den Wählern so etwas wie ein Alleinstellungsmerkmal zu verkaufen. Alle vier Jahre präsentierten sie dann ihre unterschiedlichen Wahlprogramme und der Wähler durfte sich das passende aus den hohlen Versprechungen herauspicken, wie die blinden Hühner eben ihr Korn. Das alles dann natürlich nur um nachher irgendwelche komischen Koalitionen vor die Füße geworfen zu kriegen. Zumindest waren die Wahlkämpfe noch spannend und interessant. Diese Zeiten sind vorbei, denn die Ampel hat Deutschland dermaßen runtergedrückt, dass alle Parteien wissen, dass sie mehr als eine Legislaturperiode brauchen, um das Land einigermaßen aus dem Sumpf wieder herauszuziehen. Und 2029 wird die AfD die absolute Mehrheit gewinnen.
Also hat man sich auf einen Feind geeinigt, den man gemeinsam bekämpfen kann und der wunderbar als Ablenkungsmanöver vor dem eigenen Versagen dienen kann: Die AfD als Reinkarnation des Bösen, des Dritten Reiches, die AfD, der man alles in die Schuhe schieben kann, auf die man die wilde Meute hetzen darf und trotzdem als „guter Demokrat dastehen kann.
Die Konsequenz dieses unverantwortlichen, lächerlichen, weil durchschaubaren apolitischen Tuns:
Da geht bestimmt noch was für die AfD, schon in diesem Februar. Zumindest Friedrich Merz gibt sich alle Mühe, als der schlechteste Kanzlerkandidat der Union in die Geschichte Deutschlands einzugehen. Großspurig verkündete er jetzt auf dem CDU-Parteitag zum wiederholten Male:
„Ich kann den Wählerinnen und Wählern in Deutschland versichern: Wir werden mit der AfD nicht zusammenarbeiten. Diese Partei steht gegen alles, was die CDU in den letzten Jahren und Jahrzehnten in Deutschland aufgebaut hat. Es gibt keine Zusammenarbeit, es gibt keine Duldung, es gibt keine Minderheitsregierung – gar nichts!“
Davon mal abgesehen, dass die CDU in den letzten zehn Jahren nicht unbedingt viel aufgebaut, sondern mit Angela Merkel eher für einen konsequenten Abbau verantwortlich war, ist dieses Versprechen so belanglos und beliebig, wie überhaupt fast alles, was dieser Politiker von sich gibt. Denn, dass keiner mit den Schmuddelkindern spielen will, hören wir tagein tagaus auch von den anderen „Unseredemokratie“-Verteidiger. Im Westen also nichts neues, im Osten arrangiert man sich da schon ein wenig mehr. Und immer wieder locken die Linken und Grünen Merz in die „demokratische Mitte“, die längst zu einem linksextremen Versuchslabor umfunktioniert wurde und die CDU zerquetschen wird.
Gähn! Und das Versprechen wird keiner halten, wenn sich die Wähler anders verhalten, wie geplant.
Auf X kriegt Merz dann auch entsprechend was auf die Mütze:
Sie müssen uns nicht andauernd erklären, warum man auf keinen Fall die Union wählen darf, aber trotzdem danke.
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Man hat den Eindruck, als stünden Sie ständig unter Druck, dies alle 2 Stunden versichern zu müssen. Wenn Sie aber auch eine Minderheitsregierung ausschließen, dann weiß der Wähler, dass es entweder mit rot oder mit grün oder auch mit beiden weitergeht. Unter der so dringend notwendigen Wende in so vielen Politikfeldern haben sich sehr viele Menschen aber möglicherweise etwas Anderes vorgestellt.
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Das Ausschließen eines Großteils der Wähler ist der reine Kindergarten. Es geht in der Sache ausschließlich um unser Land und dabei gilt es den Wählerwillen so gut wie möglich umzusetzen. Politik ist die Kunst des Möglichen und nicht des Ausschließens
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Der Chefstratege für den Wahlkampf der #CDU scheint der Wetterfrosch zu sein. Anders ist das nicht mehr zu erklären.
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Das offenbart, dass es Herrn Merz nicht ernst ist, sondern nur um ein taktisches Manöver im Wahlkampf ging. Die Unversehrtheit der Deutschen ist ihm egal. Stattdessen geht es alleine um machtpolitische Spielchen, die im Zweifel dem Prinzip der korrekten Brandmauer statt dem Ideal des gesunden Menschenverstandes folgen. Er hat sich zur Zeit vor Aschaffenburg überhaupt nicht geändert. Heuchlerisch, verräterisch, lügnerisch. So jemand hat nichts im Kanzleramt zu suchen.
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Schön wäre ein Politiker, dem eine Lösung für die Probleme des Landes wichtiger ist als das Geschwätz der politischen Konkurrenz.
So ist es und die Wähler wünschen sich mit Sicherheit die Zeit zurück, als die Parteien und deren Politiker sich noch voller Demut als Diener des Staates vor dem Souverän verbeugt, und deren Interessen vertreten haben.
Was für eine Mischopke mittlerweile in Berlin herumturnt, spottet jeder Beschreibung.
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Author: Bartolomäus Bootsmann
Journalistenwatch