Nach Sondergipfeln der ostafrikanischen Staatengemeinschaft (EAC) und der Staatengemeinschaft des südlichen Afrikas (SADC) rufen nun auch die G7-Außenminister zur Einstellung der Kämpfe und zum Schutz der Zivilbevölkerung auf. Das geht aus einer Erklärung des japanischen Außenministeriums hervor.
Vorwürfe gegen Ruanda
Mit deutlichen Worten wird die Rolle des Nachbarlandes Ruanda in der rohstoffreichen Region im Osten der Demokratischen Republik Kongo angesprochen – die ruandische Armee wird ebenso wie die Miliz M23 aufgefordert, ihre Offensive einzustellen. Die direkte und indirekte Unterstützung der M23 sein eine flagrante Verletzung der territorialen Souveränität des Kongo.
Die M23 und der Rohstoffkonflikt
Die Rebellengruppe kontrolliert große Gebiete in der kongolesischen Provinz Nord-Kivu, einschließlich der dortigen Minen mit wertvollen Metallen wie Gold und Coltan. Experten gehen davon aus, dass große Mengen nach Ruanda geschmuggelt und von dort exportiert werden. Coltan ist ein seltenes Metall, das für die Herstellung von Smartphones, Laptops und Batterien für Elektroautos benötigt wird.
Die M23 hat ihre Wurzeln in der ethnischen Tutsi-Gemeinschaft, die vor fast 31 Jahren Opfer des Völkermords in Ruanda wurde. Ruandas Präsident Paul Kagame, selbst Tutsi, sieht das Engagement seines Landes als Schutzmaßnahme für Tutsi im Kongo und beruft sich auf Sicherheitsinteressen Ruandas.
Rebellen drohen mit Marsch auf Hauptstadt Kinshasa
Die Rebellengruppe war vor einer Woche in die Provinzhauptstadt Goma vorgedrungen und hat die strategisch wichtige Millionenstadt mittlerweile unter Kontrolle. Der politische Führer der M23 drohte mit einem Marsch auf die Hauptstadt Kinshasa, um die Regierung von Präsident Félix Tshisekedi zu stürzen. Derzeit rücken die Rebellen in der Provinz Süd-Kivu vor.
Zu den G7-Staaten gehören die USA, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kanada, Japan und Italien. Zusätzlich ist die EU bei den Treffen vertreten.
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