• 24. Januar 2025

AfD-Knaller: Höcke schmeißt 2026 als AfD-Landeschef hin

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Jan. 24, 2025
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Die Meldung ist ein Paukenschlag: offenbar – so berichten es heute früh mehrere Medien unter Berufung auf parteiinterne Kreise – plant Björn Höcke, der Chef der AfD-Fraktion im Thüringer Landtag, in zwei Jahren von seinem Posten als Landesvorsitzender zurücktreten. Nach der nächsten Thüringer Vorstandswahl im Herbst 2026 will er Schluss machen, allerdings zunächst nur auf der Parteiebene. Höcke sei, so schreibt “Merkur“ unter Berufung auf eine AfD-Quelle aus Erfurt, sei es “leid, immer dagegen zu sein“.  Fraktionsvorsitzender soll Höcke jedoch auch weiterhin bleiben, wobei er “auch dort offen” sei, für Nachfolger seinen Platz zu räumen. Laut Aussagen der AfD-Mitglieder soll Anlass eine „Neuerfindung“ von Höcke sein, da sein politischer Zenit auf der Position des Landeschefs und wichtigsten rechtskonservativen einstigen “Flügel”-Taktgebers längst überschritten sei.

“Merkur” schreibt unter Berufung auf die Quellen, entsprechende Überlegungen Höckes hätten sich bereits seit Sommer 2024 konkretisiert. “Monatelang soll er darüber nachgedacht haben, ob er für den Bundestag kandidiert. Dazu gab es wohl verschiedene Meinungen: Radikale AfD-Politiker in Berlin hätten dies begrüßt. Doch aus anderen Kreisen hieß es, er solle sein ‚Königreich‘ in Thüringen nicht für eine einfache Position als Abgeordneter niederreißen. Gemeinsam mit Landessprecher Stefan Möller soll es dann für ein Treffen mit der Bundesspitze nach Berlin gegangen sein. Am Ende kandidierte statt Höcke Landessprecher Möller.” Soweit die Zeitung, die auch über ein mögliches Verbot des Thüringer AfD-Verbands als Motiv spekulieren.

Taktische Gründe?

Wenn die Meldungen zutreffend sollten, ergeben sich eine Reihe von Deutungsmöglichkeiten. Abgesehen von privaten Gründen, die vor allem mit der jahrelangen Hetzjagd AfD–feindlicher Medien, von Linksextremisten und politischen Gegner auf Höcke und seine Familie zusammenhängen und durchaus einen Zustand der Depression oder Resignation zur Folge haben könnten, wäre auch ein taktisches Manöver denkbar: So könnte Höcke dadurch dazu beitragen, die AfD damit perspektivisch im Bund koalitions- und anschlussfähiger machen will, da er als die ultimative Reizfigur schlechthin dann wegfiele.

Dass er den Rückzug erst für 2026 plant, spricht allerdings gegen eine solche eher kurzfristig sinnvolle Entscheidung. Ebenfalls denkbar wäre eine langfristig angestrebte Verlagerung seiner bisher reinen landespolitischen Engagements Richtung Berlin; dies wird jedoch mit Blick auf die feste Machtposition und innerparteiliche Dominanz Alice Weidels  eher für unwahrscheinlich gehalten. Als mögliche Höcke-Nachfolger gelten René Aust, Chef der AfD-Fraktion im Europarlament, sowie Höckes Thürnger AfD-Fraktionskollegen Daniel Haseloff und Wiebke Muhsal. (TPL)

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Author: Kurschatten
Journalistenwatch

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