Ein Gastbeitrag von Klaus Kelle
Ich weiß, es ist Wochenende, vielleicht gehen Sie gleich mit dem Hund raus. Und wenn Sie eins ganz sicher jetzt nicht wollen, dann sich mit Frau Reschke von der ARD zu beschäftigen. Aber ich kann es Ihnen nicht ersparen, denn Anja Reschke hat viele Jahre das linksgestrickte Magazin „Panorama“ moderiert, und ist so ein Musterbeispiel für Doppelmoral und Heuchelei, dass auch Menschen, die nicht AfD wählen, manchmal der Hals anschwillt, wenn sie was von Frau Reschke hören.
In einem Kurzvideo auf TikTok lässt sie uns gerade wissen, dass sie es „ein wenig traurig“ findet, dass „wir es nicht geschafft haben, als Gesellschaft alle mitzunehmen“. Unser Land biete so viel „Freiheit, Toleranz und Vielfalt“, dass es doch jedem Bürger klar geworden sein müsse, wie glücklich sie doch sein könnten, in dieser Demokratie zu leben.
Ja, und dann gibt es aber welche, die die Demokratie zwar nicht abschaffen wollen, aber trotzdem nicht zufrieden sind mit den aktuellen Zuständen in Deutschland.
Und das dürfen sie, denn – liebe Frau Reschke – das genau ist ja das Wesen der Demokratie.
Man darf kritisieren, man muss die Politik der Regierung nicht automatisch gut finden, und vor allem darf man wählen, was man möchte.
Und dann sagt Frau Reschke, sie wisse jetzt nicht mehr weiter.
Klar sei, dass die AfD eine andere Gesellschaft will. Ja, zumindest in Teilen wohl eine bessere. Das wollen ja viele, auch, wenn sie die AfD nicht wählen. Auch das darf man. Stellen Sie sich das mal vor: Wir haben hier eine freiheitliche Demokratie, sind tolerant und vielfältig, und dann gibt es immer noch welche, die die Dinge anders sehen. Schlimm, oder?
Die AfD, sagt Frau Reschke, halte sich – wörtlich – ’nicht an Spielregeln‘
Ich habe drei Mal zurückgespult und mich mehrfach gefragt: Hat sie das wirklich gerade gesagt? Aber ja, hat sie allen Ernstes.
Die AfD, nur zur Erinnerung, das ist die Partei – sie repräsentiert etwa ein Fünftel aller Wähler in Deutschland und ist zweitstärkste politische Kraft im Land -, der man seit Jahren einen Platz im Präsidium des Deutschen Bundestages verweigert, der man die ihr zustehenden Vorsitze in mehreren Fachausschüssen des Parlaments verweigert, wegen der man sogar ein Gesetz geändert hat, um der Partei die Förderung ihrer Stiftung aus dem Bundeshaushalt zu blockieren.
Haben Sie darüber mal etwas Empörtes von Frau Reschke gehört?
Stattdessen kommt sie zum Ergebnis, man müsse nun wohl – leider, leider – die AfD verbieten oder wenigstens erstmal ein Verbotsverfahren anstrengen. Weil die AfD sich „nicht an demokratische Spielregeln“ halte.
Das ist eine derartige bodenlose Heuchelei, dass einem der Hals schwillt.
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Gastbeiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Und ich bin der Ansicht, dass gerade Beiträge von streitbaren Autoren für die Diskussion und die Demokratie besonders wertvoll sind. Ich schätze meine Leser als erwachsene Menschen und will ihnen unterschiedliche Blickwinkel bieten, damit sie sich selbst eine Meinung bilden können.
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für viel gelesene Zeitungen und Internet-Blogs. Dieser Beitrag ist zuerst auf seinem Portal Kelle-aktuell.de erschienen.
Bild: Shutterstock
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