• 10. Januar 2025

Wagenknecht wackelt: BSW muss um Einzug in den Bundestag bangen

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Jan. 10, 2025

Dabei war die Partei auf Bundesebene in den Umfragen zunächst zweistellig gestartet. Und auch die vorgezogene Wahl erschien als bessere Wahl eine sichere Bank zu sein.

Aber dann pellte sich die Zwiebel schneller, als bei den Mitbewerbern die Tränen flossen und es wurde immer deutlicher, was im Kern mit dem BSW nicht stimmt. An vorderster Stelle die Personalpolitik der linken Kader. Der Hype um Wagenknecht war einer um Stimmen aus dem konservativen Lager. Das passte nicht zusammen.

Diesen Wählern hatte Wagenknecht Blumenkohl auf die Karte geschrieben und dann ziemlich verkochte rote Beete auf die Teller geschmissen. Zudem durften die wenigsten mit am Tisch sitzen. Die auf ein Nadelöhr reduzierte Aufnahmepraxis reduzierte die Mitglieder auf jene im inneren Zirkel, die sich ihre Pöstchen schon gesichert hatten. Jeder lebhafte Wettbewerb mit Nachrückern wurde so abgewürgt, eine Elite grub sich in der Etappe ein und hoffte einfach, ihre dunkle Jeanne d‘Arc werde es da vorn an der Front schon im Alleingang richten.  

Bei den Landtagswahlen im Osten lief zunächst auch alles glatt, das BSW wurde gut gewählt. Aber dann begann eines der unwürdigsten Koalitionsgerangel aller Zeiten. Das BSW witterte seine Chance und bot sich an, dabei mitzutun, die AfD rauszutun. Das war dann aber genau das, was viele Wähler des BSW nicht mehr tolerierten. Was die wollten, ist denkbar einfach beschrieben: Eine Alternative zur Alternative aber ohne Ausgrenzung der Alternative. Und das BSW hat dieses Versprechen gebrochen.

Und noch etwas fällt zunehmend ins Gewicht. Und man muss es vorsichtig ansprechen, weil es doch sehr küchenpsychologisch konstruiert ist:

Jetzt wo es gilt, kommt Sahra Wagenknecht immer öfter von hinten durch den Kopf ins Auge. Will sagen: Sie trickst herum! Eines ihrer Alleinstellungsmerkmale war früher diese unerschütterliche Sicherheit in bestimmten Themen. Wahlkampf und Tagesgeschäft waren Wagenknecht viel zu profan, für sie musste es immer die große Einordnung sein. Und damit brillierte sie dann regelmäßig in hunderten von öffentlich-rechtlichen Talkshow-Auftritten im Gestus einer Welterklärerin von ganz unten – aber mit Nerzstola über dem Bettelstab.

Interessant wurde es, als Frau Wagenknecht zuletzt realisierte, dass es das neue Jahr mit einem gigantischen Feuerwerk für Frau Weidel begann. Daran gewöhnt von den Etablierten hofiert zu werden und darin keinen Widerspruch zur eigenen Haltung zu entdecken ist das eine. Aber quengelig – oder gar intrigant – zu werden, wenn die in der Mediengunst ewige Zweite mal einen Stich macht, fällt jedem auf!

Wagenknecht schrieb am Morgen des Weidel-Musk-Events:

„Nervt euch auch, wie dreist sich US-Milliardäre in die deutsche Politik einmischen? Warum ich es heuchlerisch finde, sich nur über Elon #Musk aufzuregen und warum es mich gleichzeitig nicht wundert, dass nun auch die #AfD in ihm ihren US-Paten gefunden hat.“

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Kurz gesagt: Wagenknecht hat keinen der Oligarchen in ihrem Quartett und wurde darüber patzig. Der Influencer Henning Rosenbusch erbarmte sich und gab der Polithistorikerin Wagenknecht mal eine Leerstunde in Gegenwartspolitik:

„Was Sie leider nicht verstanden haben und weshalb ihr Wirken bisher wenig hilfreich ist: Alles ist besser als die faschistoiden Corona-Kartellparteien, die das Land über zwei Jahre per 2 Billionen teuren Notstand, der nie einer gewesen ist, in Geiselhaft genommen haben um die Menschen zu einer modRNA-Gentherapie zu nötigen.“

Klar hat auch Henning Rosenbusch sein Masterthema. Aber da kann ihm keiner an A für ein O vormachen.

Sahra Wagenknecht hat sich verlaufen und der BSW trabt mit verklebten Augen hinterher. Wer Trump kritisiert, der hat dafür sicher gute Gründe, etwa wenn er anführt, dass Trump nicht automatisch gut für Deutschland ist. Aber was kann noch schlimmer sein als das, was das Deutschland aktuell an Ausverkauf erlebt? Wagenknecht will es so klingen lassen, als sei es eine Wahl zwischen Pest und Cholera. Zwischen Trump und Ampel.

Ein viel zu durchsichtiges Manöver! Wagenknecht hat realisiert, dass sich Präsident Trump über Elon Musk der AfD verschrieben hat. Es ist so banal, wie deshalb auch erstaunlich: Und die aufmerksamkeitsverwöhnte Sahra Wagenknecht möchte den Tischservice, sie mag einfach mit Alice Weidel am Buffett um die dicksten Brocken vom Kuchen balgen.

Abschließende noch eine kleine Küchenpsychologie: Der aktuelle Fall des BSW hat auch etwas mit dem Verlust eines Glanzes zu tun. Oder präziser mit dem Zerspringen einer gläsernen Rüstung um Sahra Wagenknecht herum, die immer sofort bei vielen diesen sonderbaren Reflex ausgelöst hatte, die aus der Zeit Gefallene beschützen zu müssen. Etwa so wie man zu Haus ganz besonders aufpasst, wenn ein Fremder dem guten Porzellan zu nahekommt. Dieser Welpenschutz ist abgelaufen. Und es rächt sich jetzt bitter, dass die Reißzähne nach innen gewachsen sind.

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Author:
Alexander Wallasch

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