Das zeigt eine Auswertung der aktuellen Terminankündigungen deutscher Amtsgerichte durch die dts Nachrichtenagentur. Allerdings ist das Tempo des Anstiegs deutlich zurückgegangen. Demnach waren um Weihnachten in den gängigen amtlichen Zwangsversteigerungskalendern bundesweit rund 2.800 Termine für die kommenden Wochen und Monate angekündigt.
Das sind knapp zwei Prozent mehr als vor einem Jahr zur gleichen Zeit. Der Anstieg ist damit nicht mehr so schnell wie vor einem Jahr: Da hatte zum Ende des Jahres die Zahl der Ankündigungen von Zwangsversteigerungen gegenüber Ende 2022 um satte elf Prozent zugelegt. Damals markierte der Anstieg gleichzeitig auch eine Wende, denn bis vor zwei Jahren war die Zahl der Zwangsversteigerungen über Jahre kontinuierlich gesunken. Zu einer Zwangsversteigerung kommt es in der Regel, wenn Haus- und Wohnungsbesitzer ihre Immobilienkredite nicht mehr tilgen können und eine einvernehmliche Einigung mit der finanzierenden Bank scheitert. Ein wichtiger Faktor sind daher die Kreditzinsen, die in den letzten Monaten zwar wieder gesunken, aber trotzdem noch viel höher sind als vor ein paar Jahren. Auch die Immobilienpreise spielen eine Rolle: Steigen die Preise, kommt es seltener zu einer Zwangsversteigerung, weil sich Haus oder Wohnung dann oft auch „freihändig“ und womöglich sogar mit Gewinn für den Schuldner verkaufen lassen.
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