Nach dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt mit mindestens zwei Toten und vielen Dutzend Verletzten herrscht Trauer und Entsetzen. Berichte über bis zu elf Todesopfer wurden zunächst nicht offiziell bestätigt.
Am Abend war um kurz nach 19 Uhr ein schwarzer BMW-SUV auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg gerast, die Behörden gehen sicher von einem Anschlag aus. Der mutmaßliche Fahrer wurde in der Nähe des Weihnachtsmarktes von der Polizei festgenommen. Er soll zwischen den aufgestellten Betonblöcken eine Lücke genutzt haben und auf dem Weihnachtsmarkt im Zickzackkurs gefahren sein, insgesamt soll er dort 400 Meter zurückgelegt haben. Die örtlichen Gegebenheiten erfordern zudem, dass der Fahrer vor seiner Todesfahrt zunächst eine scharfe Kurve genommen und anschließend noch einmal beschleunigt haben muss, bevor er in die Menschenmenge fuhr.
Es soll sich um einen Mann mit Geburtsjahr 1974 aus Saudi-Arabien handeln, der polizeilich bislang nicht bekannt war. Angeblich soll er seit 2006 in Deutschland sein, nach Angaben von Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) soll in in dem Bundesland als Arzt praktiziert haben. Nach Angaben aus informierten Kreisen soll der Mann vor der Tat das Fahrzeug gemietet haben, den er dann auf den Weihnachtsmarkt steuerte.
Auf dem Beifahrersitz wurde ein verdächtiges Gepäckstück gefunden, wobei unklar ist, ob sich darin womöglich ein Sprengsatz befindet – dieses Szenario schließen die Behörden bislang nicht aus. Auch prüft die Polizei, ob der Fahrer allein handelte oder ob es womöglich Mittäter oder -wisser gibt.
„Die Meldungen aus Magdeburg lassen Schlimmes erahnen“, schrieb Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in Sozialen Netzwerken. Der Kanzler wird wahrscheinlich am Samstag nach Magdeburg fahren und vor Ort zusammen mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und Haseloff (CDU) den Tatort begehen.
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) fordert bereits politische Konsequenzen. Das was in Magdeburg stattgefunden habe müsse „entsprechende politische Bewertungen“ geben, sagte Haseloff am Abend in Magdeburg vor Journalisten.
Ganz offensichtlich habe es eine „zeitliche Synchronisation“ gegeben, nicht nur in Bezug auf das Weihnachtsfest, sondern auch zum Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt vor acht Jahren. Er begrüße es deswegen, dass Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) für Samstag ihr Kommen angekündigt haben, so Haseloff.
Der Ministerpräsident bestätigte erneut zwei Todesopfer und dutzende Verletzte, nachdem ein 50-jähriger Mann aus Saudi-Arabien mit einem SUV auf dem Weihnachtsmarkt in eine Menschenmenge gerast war. Unter anderem die „Bild“ und die „Magdeburger Volksstimme“ hatten zwischenzeitlich von elf Toten und bis zu 80 Verletzten berichtet.
Der mutmaßliche Attentäter wurde direkt nach der Tat festgenommen. Er war 2006 erstmals nach Deutschland eingereist und hatte einen unbefristeten Aufenthaltstitel. Zuletzt war er als Arzt in Bernburg tätig.
Sogar der Tech-Milliardär Elon Musk hat sich eingeschaltet und kritisiert die deutsche Bundesregierung.
„Scholz should resign immediately. Incompetent fool“, schrieb Musk nach den ersten Meldungen über den Anschlag auf seinem eigenen Netzwerk Twitter/X (Deutsch: „Scholz sollte sofort zurücktreten. Inkompetenter Trottel“).
Später legte er nach und teilte einen Tweet, wonach es sich bei dem Mann aus Saudi-Arabien, der in Magdeburg mit einem SUV in die Menschenmenge gefahren war, um einen dort gesuchten Straftäter handele, den Deutschland angeblich mit Verweis auf die Menschenrechtslage nicht ausliefern wollte. „Whoever refused to extradite a murderer deserves to be punished severely“, kommentierte Musk dieses Gerücht (Deutsch: „Wer sich weigert, einen Mörder auszuliefern, verdient eine harte Strafe“). Dabei war selbst in der von ihm angegebenen Quelle der Mann nicht als „Mörder“, sondern als „flüchtiger Verräter“ bezeichnet worden.
Nach Angaben der Magdeburger Polizei gibt es bislang angeblich noch keine Informationen zu den Hintergründen der Tat, nicht einmal, ob es ein islamistisches Motiv gibt. Der Mann war jedenfalls bislang nicht als Islamist bekannt, soll angeblich sogar radikaler Islam-Gegner sein, wie Journalisten auf seinen Social-Media-Accounts herausgefunden haben wollen. „Wir ziehen alles in Betracht“, sagte eine Sprecherin der Polizei am Abend. Laut ersten Informationen soll er 1974 geboren und 2006 erstmals nach Deutschland gekommen sein. Zuletzt war er in Bernburg als Arzt tätig, wie es von den deutschen Behörden hieß.
Auf X gibt es die unterschiedlichsten „Theorien“ Ali Utlu schreibt: „Wenn der Täter Taleb Al Abdulmohsen ist, dann habe ich ihn vor Monaten gesperrt, weil ich ihn wie auch andere Islamkritiker für einen saudischen Agenten gehalten habe, der abtrünnige Saudis und ex-Muslime in Deutschland ausspioniert hat für den Saudischen Staat. Bin jetzt gerade geschockt. Ich glaubte und glaube bis heute nicht, das er ein Apostat ist. Alles was er machte war eher wirr. Selbst mich griff er an, bis ich ihn blockte, weil ich ihm kein Wort glaubte. Ich muss das alles mal sacken lassen. Taleb hatte Kontakte zur ISIS. Kein ex-Muslim hat Kontakt zur ISIS, denn wir wären sofort tote Menschen. Dieser Fall ist komplizierter als die Medien es melden.“
Matsuhime schreibt: „Der mutmaßliche Täter heißt Talib Al-Abdulmohsen und ist anscheinend gar kein Islamist, sondern das exakte Gegenteil. Er soll ein Atheist und Anti-Islamist sein, ein bekannter saudischer Aktivist mit zigtausenden Followern auf X, ein Frauenrechtler, der sich für die Freiheit der Frauen im Iran eingesetzt hat – und, was Tim Röhn im Interview nicht erwähnt, ein überzeugter Zionist. Er soll sich in letzter Zeit weiter radikalisiert und öffentlich Rache an Deutschland angekündigt haben, so berichtet Welt-Reporter Tim Röhn.
In welche Richtung er sich radikalisiert hat und warum er Rache an Deutschland nehmen wollte, was seine konkreten Motive waren, das erklärt Tim Röhn jedoch nicht. Was inzwischen ebenfalls bekannt wurde: Al-Abdulmohsen wird von Saudi-Arabien wegen Terrorismus und Menschenhandels aus Saudi-Arabien und den Golfstaaten in die EU gesucht. Deutschland lehnte seine Auslieferung ab und gewährte ihm 2006 politisches Asyl. Was ist hier eigentlich los?“
Friedrich Schindler schreibt: Der Tatverdächtige von #Magdeburg, Taleb Al A., tritt nach Welt--Informationen auf X als ex-muslimischer Islamkritiker auf. Am Freitagabend hatte er dort zur Tatzeit mehrere Videos gepostet, in denen er auf Englisch sagt: »Ich mache die deutsche Nation für die Tötung von Sokrates verantwortlich.« Und: »Ein anderer Grund, warum ich die deutschen Bürger für die Verfolgung verantwortlich mache, die ich in Deutschland erfahre, ist die Geschichte eines gestohlenen UBS-Sticks aus meinem Briefkasten.« Im Profiltext des Mannes heißt es auf Englisch: »Deutschland jagt saudische Asylbewerberinnen innerhalb und außerhalb Deutschlands, um ihr Leben zu zerstören«.
Und: Deutschland will Europa islamisieren«. Sein Titelbild zeigt ein Gewehr. Im Dezember 2023 behauptete er in einem mittlerweile gelöschten Tweet, der deutsche Staat verfolge saudi-arabische Flüchtlinge, um ihr Leben zu zerstören. Er kündigte Vergeltung an, schrieb: »Ich versichere euch, dass zu 100 Prozent bald die Rache kommt. Auch wenn es mich mein Leben kostet.« Und weiter: »Deutschland wird den Preis zahlen müssen. Einen riesigen Preis.« I
m Mai 2024 postete er auf X auf Englisch: »Ich gehe ernsthaft davon aus, dieses Jahr zu sterben. Begründung: Ich werde um jeden Preis für Gerechtigkeit sorgen. Und die deutschen Behörden versperren alle friedlichen Wege zur Gerechtigkeit.« Damals schrieb er auf Arabisch von der »Umsetzung« einer »Operation«. Im August 2024 postete er auf Arabisch: »Ich versichere Ihnen: Wenn Deutschland Krieg will, werden wir ihn haben. Wenn Deutschland uns töten will, werden wir sie abschlachten, sterben oder voller Stolz ins Gefängnis gehen. Weil wir alle friedlichen Mittel ausgeschöpft haben, sind uns nur noch mehr Verbrechen seitens der Polizei, des Staatsschutzes, der Staatsanwaltschaft, der Justiz und des Innenministeriums begegnet. Frieden nützt ihnen nichts.«
Markus Haintz schreibt: Die Beileidsbekundungen führender Politiker zum Attentat in Magdeburg, bei dem mehrere Tote zu beklagen sind, klingen sehr ähnlich. Offenbar werden dieselben Textbausteine benutzt, um Mitgefühl zu heucheln für das, was deren Politik erst ermöglicht hat. (Mit Material von dts)
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Author: Rasender Reporter
Journalistenwatch