Das Institut für Weltwirtschaft in Kiel hat seine Prognose für die deutsche Wirtschaft weiter gesenkt. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte dieses Jahr um 0,2 Prozent schrumpfen und nächstes Jahr stagnieren, teilte das IfW mit. «Die Rezession hat mittlerweile auch den Arbeitsmarkt erreicht, die Arbeitslosenquote dürfte auf 6,3 Prozent steigen», hieß es. Im laufenden Jahr liege sie bei 6,0 Prozent.
Gründe für die Abwärtsrevision seien vor allem die zu erwartenden US-Zölle und die verschärfte Krise in der deutschen Industrie. Die deutsche Wirtschaft kämpfe «mit massiven Standortschwächen, die kaum noch Auftriebskräfte zulassen», sagt Stefan Kooths, Konjunkturchef des IfW Kiel.
Die Kapazitätsauslastung liege mittlerweile 5 Prozentpunkte unter den Tiefpunkten in gewöhnlichen Rezessionsphasen. Aber: «Mit den vorgezogenen Neuwahlen besteht die Möglichkeit, dass sich die Zeit hoher wirtschaftspolitischer Unsicherheit um mehr als ein halbes Jahr verkürzt», schreiben die Wirtschaftsforscher.
Inflationsrate bleibt wohl unverändert
Vom privaten Konsum erwartet das IfW nur schwache Impulse. Die Bauinvestitionen werden laut Prognose 2024 und 2025 weiter sinken. Die Inflationsrate dürfte dieses und nächstes Jahr bei 2,2 Prozent liegen. «Vorbehaltlich einer finanzpolitischen Neuausrichtung einer neuen Bundesregierung fällt das gesamtstaatliche Finanzierungsdefizit in den Jahren 2025 und 2026 schätzungsweise um rund 5 beziehungsweise 20 Milliarden Euro höher aus als noch im Herbst erwartet», teilt das Institut mit.
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