• 27. Dezember 2024

WASHINGTON – In den Vereinigten Staaten hat sich der Aufbau neuer Stellen im November nach einem durch schwere Unwetter verursachten Einbruch im Oktober stärker als erwartet erholt.

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Dez 6, 2024

(neu: Einschätzung von Analysten)

WASHINGTON (dpa-AFX) – In den Vereinigten Staaten hat sich der Aufbau neuer Stellen im November nach einem durch schwere Unwetter verursachten Einbruch im Oktober stärker als erwartet erholt. Die US-Wirtschaft schuf zusätzliche 227.000 Stellen, wie das Arbeitsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit 220.000 gerechnet.

Die Arbeitsmarktdaten gelten durch die Folgen von Wirbelstürmen und eines Arbeitskampfes beim Flugzeugbauer Boeing US0970231058 als verzerrt. Im Oktober waren daher kaum neue Stellen geschaffen worden. Der Beschäftigungsaufbau in den beiden Vormonaten wurde allerdings etwas nach oben revidiert, um insgesamt 56.000.

Wenn man berücksichtige, dass nach dem Ende der Wirbelstürme mit schweren Schänden in Süden der USA viele Arbeitnehmer wieder an ihren Arbeitsplatz zurückgekehrt sein dürften, „sieht der Beschäftigungsanstieg weniger beeindruckend aus“, kommentierte Analyst Dirk Chlench von der Landesbank Baden-Württemberg die Daten.

Wie das Arbeitsministerium weiter mitteilte, ist die Arbeitslosenquote im November um 0,1 Prozentpunkte auf 4,2 Prozent gestiegen. Sie nähert sich damit wieder dem höchsten Stand seit Oktober 2021, der im Juli bei 4,3 Prozent erreicht worden war. Auch wenn die Quote gestiegen ist, schätzt Analyst Christoph Balz die Lage auf dem US-Arbeitsmarkt als weiter robust ein.

Zur weiter robusten Lage auf dem Arbeitsmarkt passt die überraschend starke Lohnentwicklung. Im Monatsvergleich sind sie im November um 0,4 Prozent gestiegen, nachdem Analysten nur ein Plus von 0,3 Prozent erwartet hatten. Auch im Jahresvergleich stiegen die Löhne stärker als erwartet. Zum Vorjahresmonat legten sie um 4,0 Prozent zu. Volkswirte hatten mit einem Anstieg um 3,9 Prozent gerechnet.

Die Lohnentwicklung hat Einfluss auf die allgemeine Preisentwicklung und kann die Teuerung verstärken. Zuletzt war die Inflationsrate in den USA im November auf 2,7 Prozent gestiegen. Sie entfernte sich damit vom Ziel der Notenbank, die eine Teuerung von zwei Prozent anstrebt.

Die Entwicklung der Arbeitsmarktdaten gilt als mitentscheidend für die Geldpolitik der Fed. Wenn sich die Lage dort bessert, wird das an den Finanzmärkten als Signal gewertet, das eher gegen deutlich sinkende Zinsen spricht. Die nächste Entscheidung der US-Notenbank steht Mitte Dezember an.

Mit Blick auf den Anstieg der Stundenlöhne dürfte die Fed auf der kommenden Zinssitzung „zögern, ihren Leitzins erneut zu senken“, sagte Experte Chlench. Generell rechnet Commerzbank-Experte Balz zwar mit weiter sinkenden Zinsen, allerdings könnte die amerikanische Notenbank „demnächst das Tempo verlangsamen“.

Am Devisenmarkt reagierte der US-Dollar nur zeitweise mit Kursverlusten auf die Arbeitsmarktdaten. Der Euro stieg im Gegenzug auf ein Tageshoch bei 1,0630 US-Dollar. Im weiteren Handelsverlauf gab der Euro die Kursgewinne wieder schnell ab.

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Author: [email protected]

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