Die nächste ehemals ernstzunehmende deutsche Institution verkommt zum Wanderzirkus der Regierungspropaganda!
Die Münchner Sicherheitskonferenz on Tour in Naumburg. Oder: wenn Regierungsnarrative auf die Realität treffen. Ein überaus kritisches und wirklich friedensbewegtes Publikum übernimmt die Diskussion und hinterlässt am Ende ein argumentationsloses Moderatorenteam.
Von Jens Tier
Am 05.12.2024 machte die Münchner Sicherheitskonferenz on Tour Station in Naumburg Saale. Der Sinn und Zweck dieser Veranstaltung ist, die Deutschen auf die Zeitenwende einzustimmen. Diese Zeitenwende soll wie alle unsinnige, gefährliche und gegen die Menschen gerichtete Politik mit dieser Veranstaltung „besser erklärt“ werden, die Menschen sollen „abgeholt“ werden.
Als Moderatoren und Sprecher der Sicherheitskonferenz waren Lisa-Martina Klein, Redakteurin Security.Table, Table.Media, Christoph Heusgen, Botschafter, Vorsitzender der Münchner Sicherheitskonferenz, München, Ljudmyla Melnyk Programmleitung Ukraine des Instituts für Europäische Politik, Marc Rath Chefredakteur der Mitteldeutschen Zeitung und der Volksstimme und Sarah Frühauf Korrespondentin im ARD-Hauptstadtstudio, vor Ort.
Nachdem die Demonstranten, die vor dem Veranstaltungsort für Frieden demonstrierten, von den Organisatoren explizit zur Veranstaltung geladen wurden, kam es zur Einführungsrunde. Es wurden die üblichen Narrative vom bösen Putin, der lupenreinen Demokratie in der Ukraine, dass die Russen an allem Schuld sind und ein Großrussisches Zarenreich errichten wollen, in den Raum gestellt.
Interessant dabei, dass festgestellt wurde, dass die Demokratie in Deutschland gefährdet sei. Nicht aber durch eine unfähige, sich immer autokratischer gebärdende, kriegstreibende Regierung. Nein Schuld daran sind die Pegida, das BSW und natürlich die AfD, die hier, ganz praktisch einfach über einen Kamm geschert wurden. Noch interessanter wurde es dann, als davon gesprochen wurde, dass das deutsche Volk Opfer bringen muss um die Demokratie zu retten. Wer auf diplomatische Lösungen oder eine friedliche Zukunftsvision hoffte, wurde bitter enttäuscht. Es ging nur darum in der Vergangenheit zu wühlen und Putin als einzig Schuldigen am Ukrainekonflikt abzustempeln.
Es wurde natürlich, ganz im Regierungsnarrativ, von immer mehr Waffen für den Frieden gesprochen, eine diplomatische Lösung mit Putin wurde praktisch ausgeschlossen.
Nach Eröffnung der Diskussionsrunde zeigte sich sofort, dass hier zwei Welten aufeinander trafen. Es wurden die Minsker Verträge angesprochen, der Putsch auf den Maidanplatz und die Parallelen zur aktuellen Situation in Georgien. Es waren so viele Wortmeldungen, dass leider nicht jeder zu Wort kam. Die Frage, ob nicht auch ein Vertreter der Position Russlands der Diskussionsrunde beiwohnen sollte, wurde kategorisch ausgeschlossen. Ein erleuchtender Höhepunkt war die Antwort der immer unsicherer wirkenden L. Melnyk auf die Frage, ob es in Ordnung sein, dass die Ukraine ausblutet, hier aber Ukrainische Männer vom Bürgergeld leben, während andere Menschen in der Ukraine Zwangsrekrutiert werden. Ihre Antwort: Ja, das ist eine der Spielregeln der Demokratie in der Ukraine. Außerdem sei Deutschland gefordert: erst Helme, dann Panzer, dann Raketen … und mal sehen, mit was Deutschland noch helfen muss. Auch wenn nicht explizit ausgesprochen, Sie verlangt nach unseren Vätern, Söhnen und Enkeln!
In der lebhaften Fragerunde wurden die Unsicherheit und das Unwohlsein der Moderatoren immer deutlicher. Klare, kritische Fragen wurden nur mit den üblichen Phrasen beantwortet, übergangen oder einfach abgebügelt. Höhepunkt und Endpunkt der Diskussionsrunde war, die sicher ungewollt als Satire wirkende Frage von Sarah Frühauf: Warum die Menschen nicht mehr den Öffentlich Rechtlichen Rundfunk vertrauen, auf den, genau wie auf die deutsche Demokratie, andere Länder neidisch sind. Ein wahrlicher Schenkelklopfer und Lacher zum Abschluss von einer Journalistin, die besonders durch ihre Hetze gegen Ungeimpfte und ihren vehementen Einsatz für die Impfpflicht bekannt geworden ist. Der Abend wurde komplett von den friedensbewegten, kritischen Menschen übernommen.
Die Moderatoren der Sicherheitskonferenz, die mit so dünnen Argumenten, einer einseitigen Sicht auf die Dinge und unendlich Propaganda unterwegs sind, werden niemanden von einer Zeitenwende, die Krieg, Not und Elend für die Bevölkerung bedeutet, überzeugen können.
Die Münchner Sicherheitskonferenz, die einst eine ernstzunehmende Institution, ein diplomatischer Kanal Europas war, ist mit seiner Einseitigkeit, seinen begrenzten Denken, der unkritischen Übernahme von Regierungspropaganda zum drittklassigen Wanderzirkus verkommen.
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Author: Rasender Reporter
Journalistenwatch