Nach Darstellung des Kremls zeugt die Beschreibung eines Treffens 2007 zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und Ex-Kanzlerin Angela Merkel in ihren Memoiren von deren Voreingenommenheit. Putin habe von ihrer Angst vor Hunden gewusst und seinen Labrador bewusst ins Zimmer gelassen, um sie in Bedrängnis zu bringen, hatte Merkel in ihren Memoiren geschrieben. «Wenn sie so etwas schreibt, dann war sie wohl nicht so offen gegenüber dem Dialog, wie es Putin war», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow dem kremlnahen TV-Korrespondenten Pawel Sarubin nun darauf als Antwort. Wahrscheinlich sei sie innerlich schon damals gegen Russland eingestellt gewesen, auch wenn er dies nicht mit Sicherheit sagen könne, fügte er hinzu.
Nach Angaben Peskows wollte Putin mit der Hereinnahme seines Hundes ins Verhandlungszimmer nur eine gemütliche Atmosphäre schaffen. Ähnliches hatte Putin vor wenigen Tagen ebenfalls erklärt nach Bekanntwerden der Stelle in den Memoiren. Er habe zu jener Zeit nichts von Merkels Angst vor Hunden gewusst, sagte Putin. Er habe sich später, als er davon erfahren habe, bei Merkel entschuldigt, sei aber bereit, dies noch einmal zu tun: «Angela, entschuldige, ich wollte Dir keinen Kummer bereiten», sagte der Präsident bei einer Pressekonferenz. Wie ernst gemeint die Entschuldigung war, ist unklar. Der damals ebenfalls anwesende Sarubin jedenfalls feixte sichtlich belustigt.
Laut Merkel hatte die deutsche Delegation die Bitte der Kanzlerin, den Hund von ihr fernzuhalten, im Vorfeld übermittelt. Dieser Bitte sei ein Jahr zuvor bei einem anderen Treffen auch nachgekommen worden. Putin habe ihr damals einen Plüschhund geschenkt und ironisch versichert, dieser würde nicht beißen, schrieb sie.
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