Wahn ist nicht nur für Psychiater ein gutes Geschäft.
Es rechnet sich insbesondere für Unternehmen, die zum Beispiel den Klimawahn nutzen, um die eigenen Umsätze zu potenzieren.
Eines dieser Unternehmen ist Royal DSM, DSM-firmenich, der Entwickler und Hersteller von Bovaer® oder 3-NOP, kurz für die Hauptkomponente von Bovaer® , 3-nitrooxypropanol.
Bovaer® läuft in Europa als Futtermittelzusatzstoff, während es von der Food and Drug Adminstration in den USA als Arzneimittel eingestuft wird:
„On June 8, 2023, Elanco US, Inc. (“Elanco” or “you”) submitted a request for consultation with CVM regarding 3-nitrooxypropanol (3-NOP), marketed as Bovaer® 10, a new substance for use in animal food. Based on your letter, Bovaer® 10 is the market formulation which contains the active substance, 3-NOP. You also state that 3-NOP is intended for the reduction of methane emissions per pound of dry matter (DM) intake when incorporated at 27.2-36.3 mg 3-NOP per pound (60-80 mg per kilogram) of DM in the total mixed ration of lactating dairy cows.
Based on the information provided in your letter, Bovaer® 10 is an article (other than food) intended to
affect the structure or any function of the body of an animal, and therefore it is a drug.“
So ist das: des einen Futtermittelzusatzstoff ist des anderen Droge… In der Europäischen Union ist die Einstufung als Futtermittelzusatzstoff, das, was den Unterschied in der Zuständigkeit begründet. Wäre Bovaer® als Arzneimittel eingestuft worden, die European Medicines Agency wäre für die Zulassung zuständig, da es als Futtermittelzusatzstoff gilt, fällt es in die Zuständigkeit der EFSA, der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit.
Am 11. September 2019 hat die Europäische Kommission der EFSA das Mandat zur Prüfung der Unbedenklichkeit von Bovaer® als Futtermittelzusatz erteilt, am 24. Februar 2022 wurde Bovaer® von der Europäischen Kommission zugelassen:
Schon vor der Zulassung in der EU hat Royal DSM, ein holländisches Unternehmen, wenig Zeit verloren, um Bovaer® in die Nahrungsmittelkette zu integrieren. Dafür sorgen Kooperationen mit Elanco in den USA, der North Australian Pastoral Company (NAPCo) in Australien und mit Produzenten wie ARLA, die gemeinsam mit ALDI, Tesco und Morrisons beschlossen haben, die anti-Methan-Wohltat Bovaer® auch in den Nahrungsmittelreislauf im Vereinigten Königreich zu bringen:
Die Naivität von Leuten, die es innerhalb von nur zwei Sätzen fertig bringen, zu versichern, Bovaer® sei in vielen Trials getestet und als unbedenklilch eingestuft worden und im nächsten vom Pilotprojekt/Trial auf dem eigenen Hof zu sprechen, ist kaum mehr zu steigern und für uns Anlass, die Geschichte von Bovaer® , das so umfassend erforscht ist, dass man kaum Studien dazu finden kann, aufzuarbeiten.
Keine einfache Aufgabe, denn die Datenlage zu Wirkungsweise, Sicherheit und Unbedenklichkeit von Bovaer® ist, wie soll man sagen, etwas dünn. Wissenschaftliche Beiträge finden sich vornehmlich dazu, dass Bovaer® geeignet ist, den Methan-Ausstoß von Rindern und anderen Wiederkäuern zu reduzieren. Welche Kosten dabei entstehen, gesundheitliche Kosten für die Rinder und diejenigen, die sich dahinter in der Nahrungsmittelkette einreihen, das sind Fragen, die Wissenschaftler, die heutzutage Teil des herrschenden Klimawahns sind, wenig zu interessieren scheint:
de Carvalho, Victor Valério, William LL Souza, Alexandre Perdigão, Maria B. Niehues, Isabelle Errobidarte de Matos, Maryana M. Ribeiro, Tiago S. Acedo et al. (2023). 343 Combination of Feed Additives to Reduce Methane Emissions and Increase Performance By Feedlot Cattle.“ Journal of Animal Science 101(Supplement_3): 275-276.
Lund, Peter, Morten Maigaard, Maria Holst Kjeldsen, Marianne Johansen, Anne Louise Frydendahl Hellwing, Martin Riis Weisbjerg, and Ole-Kenneth Nielsen (2024). Implementation of the Use of the Enteric Methane Mitigating Feed Additive Bovaer® in the National Danish Emission Inventories for Dairy Cows..
Ma, X., S. E. Räisänen, M. E. Garcia-Ascolani, M. Bobkov, T. He, M. Z. Islam, Y. Li et al. (2024). Effects of 3-nitrooxypropanol (3-NOP, Bovaer® 10) and whole cottonseed on milk production and enteric methane emissions from dairy cows under Swiss management conditions. Journal of Dairy Science.
Terefe, Geberemariyam, and Mulugeta Walelegne (2024). Assessing the impact of climate action mitigation strategies from livestock production: A review–Solution for greenhouse gases mitigation. CABI Reviews 19(1).
Es ist, als würde man einem kollektiven Wahn beiwohnen. Wir könnten noch 40+ weitere Studien anführen, in denen es ausschließlich um die Reduktion von Methan bei Wiederkäuern geht, darunter nicht eine Studie, die sich fragt, ob der Eingriff in die Nahrungsmittelkette, für diejenigen, die den Eingriff erleiden, die Tiere, und diejenigen, die in der Nahrungskette nachfolgen, die Konsumenten, gefahrlos möglich ist. Wissenschaft versagt einmal mehr fast vollständig. Man fühlt sich zurückversetzt in die Zeit, als Tausende Sykophanten sich in der „sicher und effektiv“-Erzählung überschlagen haben, um sich bei Pharmafia-Unternehmen und Polit-Clowns als verlässliche Empfänger von Forschungsgeldern anzudienen und deren COVID-19 Spritzbrühen zu legitimieren. Mit Bovaer® scheint es genauso zu sein.
Letztlich bleibt wenig von der umfangreichen Forschung zu Bovaer® , die im Video oben erwähnt wird, wenn man die Frage nach Sicherheit für Wiederkäuer und diejenigen, die Wiederkäuer und ihre Produkte schlucken, stellt, wenig, auf dem man eine entsprechenden Beurteilung des Wundermittels, das die Klimawandel-Irren zu wahren Veitstänzen animiert, gründen könnte. Folglich ist man weitgehend auf das Dokument des EFSA-Panel reduziert, das Grundlage der Zulassung von Bovaer® durch die Europäische Kommission gewesen ist:
Das EFSA Panel, das letztlich die Empfehlung zur Zulassung von Bovaer® in der EU gegeben hat, besteht in weiten Teilen aus Tierärzten, deren Eignung, wissenschaftliche Studien zu lesen, wir nicht einschätzen können.
Was wir jedoch einschätzen können: Die Empfehlung basiert AUSSCHLIESSLICH auf Informationen, Daten, Ergebnissen, die DSM, der Hersteller von Bovaer® geliefert hat. Dem Hersteller von Bovaer® wäre es also problemlos möglich, das Panel der EFSA, das über die Zulassung letztlich entscheidet, denn die EU-Kommission macht sich die Panel-Empfehlungen zueigen, mit genau den Informationen zu füttern, die eine Zulassung befördern, eine Vorgehensweise, die von Pfizer bekannt ist, mit der sich das Unternehmen letztlich die Zulassung seiner COVID-19 Spritzbrühe erschlichen hat.
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Es wäre also nicht ungewöhnlich, wenn diejenigen, die über die Zulassung eines Futterzusatzmittels zu entscheiden haben, ausschließlich mit den Informationen gefüttert worden wären, die diese Zulassung befördern, ihnen die Informationen, die eine Zulassung gefährden könnten, vorenthalten worden wären. Allein, dass man selektive Informationsbereitstellung und eine Entscheidung auf einer ebensolchen nicht ausschließen kann, zeigt, wie verrottet und absurd das System zur Prüfung der Unbenklichkeit von Stoffen, die Konsumenten verabreicht werden, tatsächlich ist. Ob man mit einem solchen System die Sicherheit von Konsumenten gewährleisten kann und nicht regelmäßig Opfer den Geschäftsinteressen großer Unternehmen dienender selektiver Informationen wird, ist eigentlich keine Frage. Wo ein Scheunentor offensteht, finden sich Leute ein…:
„The present assessment is based on data submitted by the applicant in the form of a technical dossier in support of the authorisation request for the use of Bovaer® 10 (3-nitrooxypropanol) as a feed additive.“
Wenn man ausschließlich Daten von Herstellern erhält, dann muss man um die Lücken in den Daten kunstvoll herum-kutschieren, z.B. dann, wenn sie die Frage nach Verunreinigungen im industriellen Herstellungsprozess von 3-NOP betreffen, das durchschnittlich 10,5% des Futterzusatz ausmacht, der Rest ist Propylenglycol (35,2%), ein Alkohol, der benutzt wird, um Kaugummi mit Geschmack zu versehen, Ohrenschmalz zu entfernen, der in E-Zigartten vorhanden ist und ansonsten als Lösungsmittelverwendung findet) und Kieselsäure (54,3%). Ob bei der Herstellung Schwermetalle anfallen, die dann im Futterzusatz zurückbleiben, ist den Panelisten, die die Empfehlung zur Zulassung von Bovaer® gegeben haben, UNBEKANNT, dass die Reinheit der Herstellung von 3-NOP zwischen 99,1% und 99.4% betragen soll, ist ihnen so vom Hersteller versichert worden, ohne dass sie darüber informiert worden wären, was sich in den 0,6% bis 0,9% verbleibender Unreinheit befindet. Man hat das wohl als nicht der Rede wert angesehen, eine erstaunliche Einschätzung, wenn man sich die DNA-Verunreinigung von mod-RNA-COVID-19 Spritzbrühen in Erinnerung ruft.
„The purity is specified to be > 98.0% 3-NOP (w/w%). The content of 3-NOP in three industrial batches of the active substance ranged between 99.1% and 99.4% (w/w%).■■■■■ However, certificates of analyses were not provided.“
Die erste Frage, die interessieren muss, wenn es darum geht, die Sicherheit von 3-NOP als Nahrungsmittelzusatz zu bestimmen, ist die Frage, was mit dem Zeug passiert, nachdem es vom Organismus eines Wiederkäuers aufgenommen wird. Der Morbidität und Tötungslust, die in den Industrien vorhanden ist, die sich mit Medikamenten oder Nahrungsmittel(zusatzstoffen) befassen, entsprechend, wurden zunächst einmal Ratten für die „Wissenschaft“ geopfert. Die Ergebnisse der Rattenstudien sind letztlich keine anderen als sie aus Studien mit Ziegen gewonnen wurden: 3-NOP ist im Magen stabil, wird dort metabolisiert zu NOPA, Nitropropionsäure, die oder deren Rückstände sich in Gewebe und in Organen der Ratten nachweisen lassen. Nitropropion- oder Hiptagensäure kann toxisch wirken [final toxisch], zu Hirnschäden führen und Allergien hervorrufen. Ob Nitropropionsäure das tut, ist wie immer eine Frage der Konzentration. Ab welcher Konzentration sie das tut, ist eine Frage mit einer unbekannten Antwort.
Insofern ist es von Bedeutung, wo und in welcher Menge sich 3-NOP, wenn es nicht metabolisiert wird oder 3-NOPA, wenn Metabolisierung stattfindet, einfinden. Sie finden sich zu 1,9% der Aufnahmemenge in Fäkalien, 3,5% sind im Urin, 6,4% in der Milch, 5% in essbarem Gewebe, 1,1% verbleiben vornehmlich im Dünndarm. Insgesamt 11,85% der Aufnahmemenge werden nicht metabolisiert und wie auch immer ausgeschieden. Indes, bei der Metabolisierung von 3-NOP fällt noch ein weiteres Nebenprodukt an, das ausgeschieden wird. Dieses Mal über die Atemluft, nämlich, Achtung, jetzt kommt es: CO2. Sie haben richtig gelesen. Das böse Methan, das Kühe und andere Wiederkäuer ausfurzen, es wird damit bekämpft, dass man die armen Tiere nun mehr CO2 ausatmen lässt, als sie es ohnehin bereits tun.
Irre und bezeichnend für die irre Zeit, die von unzähligen Irrsins-Profiteuren durchsetzt ist…
Und, wo wir gerade bei Thema „Irrsin“ sind, das FEEDAP Panel der EFSA, dem die Empfehlung zur Bedenklichkeit oder Unbedenklichkeit von Bovaer® obliegt, hat aus den gerade berichteten Ergebnissen den folgenden Schluss gezogen:
„The FEEDAP Panel concluded that 3-NOP (and/or its gastrointestinal degradation products) is almost completely absorbed, is unlikely to accumulate, and, considering possible biochemical pathways, is extensively metabolised to building blocks for endogenous compounds (radioactivity associated with lactose, milk protein, milk fat, plasma protein) and primarily exhaled as CO2.“
11,85% Rückstände sind für die Leute in diesem Panel „almost completely absorbed“. Kein noch so schlechter Statistiker würde einen solchen Fehlerterm auch nur in Betracht ziehen. Indes: Wenn es um die Sicherheit von Futtermitteln, die letztlich in der Nahrungskette landen, geht, dann sind solche Werte akzeptabel.
Eine der wichtigsten Fragen, die danach, wie viel von dem Zusatzmittel, das potentiell für Menschen negative Effekte hat, in die Nahrungskette über die Milch von Milchkühen gelangt, ist eine Frage, die die Panelisten nicht beantworten können, einfach deshalb nicht, weil man ihnen keine Daten gegeben hat, auf deren Grundlage das möglich wäre. Eine Studie mit etlichen Kühen ist so angelegt, dass zweimal am Tag gemolken wird. Die Daten, die den Panelisten der EFSA zur Verfügung gestellt wurden, umfassen jedoch nur die Hälfte der Werte, während die andere Studie selbst in der sehr antragstellerfreundlichen Art des FEEDAP Panel als nutzlos bezeichnet wird:
„The dose-range finding study showed some weaknesses: only few animals were used (16 cows in total), lack of confirmation of the target concentration of additive in the feed linked to a possible tendency of the additive to decrease over the time, limited ability of the additive to homogeneously distributed in feed. Another limitation consists in the unexpectedly high differences of NOPA concentration between morning and afternoon milking. The FEEDAP Panel was therefore not in a position to use the data of the dose-range finding study for an assessment of consumer exposure to NOPA.„
Letztlich ist unbekannt, jedenfalls denen, die das Zeug zugelassen haben, wie viel 3-NOP oder 3-NOPA über Bovaer® als Futtermittelzusatz den Weg in die menschliche Nahrungskette findet.
Zugelassen auf Empfehlung der Panelisten, die noch im Bericht die fehlenden Daten beklagen, wurde Bovaer® dennoch.
Es wird sie vor diesem Hintergrund vielleicht beruhigen, dass 3-NOP, wenn Sie es über Milch zu sich nehmen, keine Veränderungen an ihrem Genom vorzunehmen im Stande ist, jedenfalls wurden in in-vivo Studien keine entsprechenden Veränderungen gefunden. Sie müssen sich deshalb mit der Möglichkeit, Krebs als Folge von Planetenrettung per Bovaer® mit erhöhtem CO2-Ausstoß zu entwickeln, begnügen:
„Positive results were observed in two in vitro MN tests performed in Chinese hamster V79 cells; in one of these studies, a clastogenic activity was demonstrated by the CREST analysis.
[…]
Based on the above, the FEEDAP Panel concludes that the genotoxicity potential of 3-NOP cannot be ruled out.“
Menschenopfer, um den Planeten zu retten.
Und natürlich TIEROpfer: Ratten, Mäuse und Hunde wurden einer Bovaer® -Diät unterzogen, um herauszufinden, wie sich das Zeug auf ihre Fertilität auswirkt. Nun, männliche Ratten werden davon unfruchtbar, männliche Mäuse und Hunde wohl nicht. Was macht man mit einem solchen Ergebnis, man sucht sich aus, was passt, damit die Zulassung nicht gefährdet ist:
The FEEDAP Panel noted that the severe effects seen on testes and epididymides, affecting spermatogenesis, were observed in rats only. The FEEDAP Panel agreed on an overall NOAEL of 100 mg/kg bw per day for 3-NOP, derived from subchronic toxicity studies conducted in rats, mice and dogs.“
NOAL steht für No Observed Advserse Effect Level, bestimmt also den Grenzwert für die Darbietung von 3-Nop/Bovaer® – 100 mg pro Kilogramm Körpergewicht sind nach Ansicht des Panels dafür angemessen. Wie sie ausgerechnet auf diesen Wert kommen, das wissen wir nicht. Und warum Grenzwerte, die auf Basis von Ratten-, Mäusen- und Hundeversuchen gewonnen wurden, für Rinder und Wiederkäuer gelten sollen, das ist eine Frage, die man besser nicht stellt. In jedem Fall haben Ratten eben Pech gehabt.
Noch eine kleine Zugabe: Wieder wurden Ratten ermordet, um herauszufinden, dass manche, denen Bovaer® /3-NOP einflöst wurde, einen Tumor im Darm entwickelt hatten. Was macht man, wenn man einen Futterzusatzstoff unbedingt zulassen will, aber das Zeug die Gefahr von Darmkrebs mit sich bringt.
Richtig: Man bestimmt einen Grenzwert!
Welchen?
Na raten Sie mal:
Richtig: 100 mg / kg Körpergewicht.
Woher wussten Sie das?
Die ganze Prüfung ist spätestens an diesem Punkt in Lächerlichkeit gemündet. Dass sich die Leute, die in den EFSA-Panels auf Basis nicht vorhandener Daten und willkürlich gesetzter Grenzwerten die Nahrungsmittel von Mensch und Tier beeinflussen, nicht von morgens bis abends an Spiegeln vorbeischleichen, ist ein Wunder.
Und dann, ganz am Ende, man hat schon gar nicht mehr geglaubt, dass es noch kommt, wird die Frage erörtert, wie sich Bovaer® auf die Kühe auswirkt, denen es per Futter unterschoben wird. Die Antworten auf diese Frage sind, wie heißt es so schön: gemischt.
Unabhängig davon, wie viel Bovaer® Kühen verabreicht wird: Ihre Milchmenge bleibt gleich.
mg 3-NOP/kg feed DM | ||||
---|---|---|---|---|
Control | 90.2 (× 0.8) | 106.8 (× 1) | 220.4 (× 2) | |
Dry matter intake (kg/day) | 22.7 | 22.9 | 22.8 | 21.8* |
Water consumption (kg/day) | 96.1 | 95.9 | 94.6 | 87.0* |
Body weight (kg) | 670 | 676 | 675 | 670 |
Body weight change (kg) | 36.9 | 43.6 | 42.2 | 36.6 |
Milk yield (kg/day) | 27.9 | 28.7 | 27.5 | 27.5 |
Protein yield (kg/day) | 0.89 | 0.92 | 0.88 | 0.91 |
Fat yield (kg/day) | 0.76 | 0.81 | 0.74 | 0.89* |
Energy corrected milk (kg/day) | 23.0 | 24.3■ | 22.7 | 24.7* |
- 3-NOP: 3-nitrooxypropanol; DM: dry matter.
- ■p < 0.10, *p < 0.05, level of significance of the difference compared with the control group.
Indes: mit Bovaer® gefütterte Kühe haben weniger Durst, trinken 9,5% weniger Wasser als ihre unbeeinträchtigen Wiederkäuer-Genossen. Und der geringere Durst geht einher mit einem Blutbild, wie man es bei kranken Tieren findet: Weniger Monozyten, weniger rote Blutkörperchen, weniger Haemoglobin, höhere Werte von Fibrinogen, alles Anzeichen für eine Blutgerinnungsstörung:
mg 3-NOP/kg feed DM | ||||
---|---|---|---|---|
Control | 90.2 (× 0.8) | 106.8 (× 1) | 220.4 (× 2) | |
Monocytes d5 (×109/L) | 0.54 | 0.48 | 0.46 | 0.43* |
Monocytes d56 (×109/L) | 0.36 | 0.31 | 0.30■ | 0.30■ |
Red blood cells (×1012/L) | 6.78 | 6.52* | 6.39* | 6.42* |
Haematocrit (%) | 29 | 28* | 28* | 27* |
Mean corpuscular haemoglobin (pg) | 16.2 | 16.5* | 16.5■ | 16 |
Haemoglobin d56 (g/L) | 112 | 110 | 109 | 103* |
Prothrombin time (s) | 28.9 | 27.3* | 27.7■ | 27.0* |
Fibrinogen (g/L) | 0.85 | 0.88 | 0.93 | 1.00* |
ALT (U/L) | 30 | 27* | 27* | 24* |
LDH d56 (U/L) | 1267 | 1249 | 1245 | 1034* |
Total cholesterol (mmol/L) | 4.50 | 4.26■ | 4.18* | 4.18* |
Triglycerides (mmol/L) | 0.143 | 0.126■ | 0.130 | 0.124* |
Albumin (g/L) | 36 | 36 | 36 | 35* |
Ca (mmol/L) | 2.40 | 2.46■ | 2.47* | 2.40 |
Amylase (U/L) | 34 | 34 | 34 | 31* |
Ovary absolute size (g) | 35.2 | 31.9 | 29.7 | 25.8* |
Ovary relative size (g per kg final bw) | 0.050 | 0.048 | 0.040 | 0.039■ |
- 3-NOP: 3-nitrooxypropanol; DM: dry matter; ALT: alanine transaminase; LDH: lactate dehydrogenase; bw: body weight.
- ■p < 0.10, *p < 0.05, level of significance of the difference compared with the control group.
Spannend zu sehen, was die Panelisten der EFSA, deren Aufgabe darin besteht, nicht nur die Verbraucher, die die 3-NOP Milch dann trinken müssen, zu schützen, sondern und in erster Linie die Tiere, die das Zeug verabreicht bekommen, daraus machen:
„The changes in coagulation parameters were also of a minor magnitude. The effects on monocytes were rather subtle (a slight decrease at 2× level (p < 0.10) at day 56) and difficult to interpret clinically, as a decrease in these cells becomes clinically meaningful when accompanied by changes in the white cell numbers. There were significant differences among groups in erythrocyte numbers, haematocrit, haemoglobin and MCH, but average values varied over a very narrow range and the magnitude of the differences can be regarded as small in most cases.“
Zwar ergeben sich statistisch signifikante Unterschiede zwischen mit Bovaer® gefütterten Kühen und solchen, die nicht mit Bovaer® gefüttert wurden, im Hinblick auf die oben angesprochenen Werte, aber die Abweichungen seien zu gering, als dass sie bedenklich seien, so die Panelisten.
Hier trifft statistisches Unvermögen auf das Bemühen, Bovaer® in jedem Fall zulassen zu können. Zum einen weiß jeder Student der Statistik im ersten Semester, dass Statistik mit diskreten Werten eine Momentaufnahme darstellt. DESHALB wird analysiert, ob Unterschiede, die gefunden werden, statistisch signifikant sind, denn statistisch signifikante Unterschiede weisen daraufhin, dass sich im ZEITVERLAUF mehr an Problemen oder Unterschied einstellen werden als bislang gemessen. Die gesamte Erörterung der EFSA-Panelisten nimmt keinerlei Bezug auf den Zeitraum, für den die Unterschiede zwischen Bovaer® – und nicht-Bovaer® -Kühen bestimmt wurden, eine derbe Unterlassung, denn natürlich, und ein paar Absätze zuvor wussten die Panelisten das noch, hat nicht nur die Menge an Futterzusatz, sondern auch die Dauer der Fütterung mit Bovaer® einen erheblichen Einfluss auf die Blutwerte, die dann gemessen werden. Aus diesem Grund sind signifikante Unterschiede NORMALERWEISE der Ausgangspunkt für eine Dauerbeobachtung, eine Untersuchung über mindestens 6 Monate, mit konstanter Bestimmung der interessierenden Werte. Der Hinweis, Unterschiede seien zwar statistisch signifikant, aber zu gering, als dass man sich graue Haare wachsen lassen müsste, auf Grundlage von diskreten Werten für Variablen, die sich im Zeitverlauf VERÄNDERN, ist an Dummheit kaum mehr zu überbieten.
Fassen wir zusammen:
Bovaer® , in der EU im Februar 2022 zugelassen,
- bekämpft den Klimawandel, der angeblich durch Methan, das Kühe ausscheiden, angefacht wird, dadurch, dass das Methan unterdrückt und in weiten Teilen durch CO2, das der Atemluft der Kühe in größerer Menge zugeführt wird, ersetzt wird. Kann man Irrsinn steigern?
- Die wirksamen Bestandteile von Bovaer® 3-NOP und nach Metabolisierung 3-NOPA finden sich zu rund 12% dort, wo sie nicht sein sollen, in Milch, Gewebe, Urin und Fäkalien. Alles Möglichkeiten, 3-NOP und 3-NOPA in die Nahrungskette zu bringen.
- 3-NOP wirkt nicht genverändernd, aber indirekt schon, denn es ist krebserregend, ist aber nicht so schlimm, wenn es nach den Panelisten der EFSA geht.
- Wie viel 3-NOP und 3-NOPA sich in der Milch von Kühen findet, wissen die EFSA-Panelisten nicht, weil man ihnen die Daten dazu nicht gegeben hat.
- Männliche Ratten werden durch Bovaer® unfruchtbar. Macht aber nichts, denn in diesem Fall kann man die Ergebnisse von Tierstudien, die man sonst, wenn sie positiv sind, durchweg übertragen hat, gerade nicht übertragen. Die Leute im Panel sind sehr gewissenhaft und genau und vor allem: konsistent.
- Die Daten, auf deren Grundlage die Zulassung von Bovaer® erfolgt ist, stammen alle von Royal DSM, dem Unternehmen, das natürlich keinerlei Interesse daran hat, die Daten so zusammenzustellen, dass eine Zulassung des eigenen Produkts wahrscheinlicher wird.
- Bovaer® verändert das Blutbild der Kühe, die es erhalten, und zwar im Vergleich zu Kühen, die Bovaer® nicht essen mussten, in statistisch signifikanter Weise. Eine Alarmglocke für jeden, der nur halbwegs in seiner Statistikvorlesung zugehört hat, zumal die Variablen, deren Unterschied statistisch signifikant ist, diskret gemessen wurde, aber in der Zeit veränderlich sind. Indes, im EFSA-Panel sitzen nur Schwerhörige und statistisch Illiterate, die sich genau auf den Wert kaprizieren, den man bei zeitveränderlichen, aber diskret gemessenen Variablen NICHT interpretieren kann: Das Ausmaß des Unterschieds.
Einmal mehr stehen wir am Ende einer ausführlichen Analyse dessen, was angeblich die wissenschaftliche Begutachtung vorgelegter Daten zur Unbedenklichkeit, sie wissen schon: sicher und effektiv, von Stoffen sein soll, an denen Unternehmen ein wirtschaftliches Interesse haben und die in die Nahrungsmittelkette von Menschen eingefügt werden sollen, und der Schrecken ist uns ins Gesicht gemeiselt. Es ist wirklich erschreckend, welcher Dilettantismus zur Grundlage von Entscheidungen wird, die das Leben von Mensch und Tier beeinflussen.
In diesem Sinne, lassen Sie sich ihre Milchprodukte aus Bovaer® -Haltung schmecken. Wer weiß, was sie sich damit einhandeln. Oder schließen Sie sich dem Boykott entsprechender Produkte an, die einzige Möglichkeit, Einfluss auf das zu nehmen, was ruchlose Leute für Mensch und Tier als Zukunft ausmalen…
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Author: Michael Klein
Michael Klein