Wer liest, hat mehr Spaß am Leben:
„Ein EPISCHER TERROR vom Ende der Welt hat sich mehrmals über die Nationen ausgebreitet. Am bemerkenswertesten war der Terror, der die Christenheit um die Mitte des zehnten Jahrhunderts ergriff. Damals traten in Frankreich, Deutschland und Italien zahlreiche Fanatiker auf und predigten, dass die tausend Jahre, die in der Apokalypse als Dauer der Welt prophezeit wurden, bald abgelaufen seien und dass der Menschensohn in den Wolken erscheinen würde, um die Frommen und die Gottlosen zu richten. Die Kirche scheint diesem Irrglauben entgegengewirkt zu haben. Er verbreitete sich dessen ungeachtet rasend unter den Menschen.
Das letzte Gerichts sollte in Jerusalem abgehalten werden. Im Jahr 999 war die Zahl der Pilger, die nach Osten zogen, um die Ankunft des Herrn in dieser Stadt zu erwarten, so groß, dass sie mit einem eine Spur der Verwüstung hinterlassenden Heer verglichen wurden. Die meisten der Pilger verkauften ihr Hab und Gut, bevor sie Europa verließen, und lebten von dem Erlös im Heiligen Land. Gebäude jeglicher Art verfielen. Man hielt es für sinnlos, sie zu reparieren, denn das Ende der Welt stand bevor. Viele noble Bauten wurden absichtlich abgerissen. Selbst die sonst so gut erhaltenen Kirchen waren von der allgemeinen Vernachlässigung betroffen. Ritter, Bürger und Leibeigene zogen gemeinsam nach Osten, nahmen ihre Frauen und Kinder mit, sangen Psalmen und blickten ängstlich zum Himmel, von dem sie jede Minute erwarteten, dass er sich öffnen könne, um den Sohn Gottes in seiner Herrlichkeit herabkommen zu lassen.
Im tausendsten Jahr nahm die Zahl der Pilger zu. Die meisten von ihnen wurden von Schrecken wie von einer Plage heimgesucht. Jede Naturerscheinung versetzte sie in Angst und Schrecken. Ein Gewitter Mitte März zwang sie alle auf die Knie. Sie glaubten, Donner sei die Stimme Gottes, die den Tag des Gerichts ankündigte. Sie erwarteten, dass sich bei Donner die Erde öffnen und ihre Toten preisgeben würde. Jeder Meteor am Himmel, der in Jerusalem gesehen wurde, brachte die gesamte christliche Bevölkerung zum Weinen und Beten auf die Straße. Die Pilger auf dem Weg nach Jerusalem waren in gleicher Weise alarmiert.
Fanatische Prediger hielten die Flamme des Schreckens am Leben. Jede Sternschnuppe bot Anlass zu einer Predigt, in der die Erhabenheit des nahenden Gerichts das Hauptthema war.“ [Unsere Übersetzung]
Die Passage stammt aus Charles Mackay’s Sammlung der „Extraordinary Popular Delusions and the Madness of Crowds“. Und wer hat nicht, wenn er die Beschreibung der Leute liest, die sich dem Irrsinn anheim stellen, den Gedanken, der heutige Irrsinn ließe sich in gleicher Weise beschreiben?
Wieder gibt es einen Kult, der den Untergang der Welt ankündigt, nicht auf das Jahr, aber doch die Erwärmungstemperatur des Planeten genau. Wieder wird in jedem Naturphänomen, sei es Wärme, Regen oder Schnee, seien es Stürme oder Überschwemmungen von rasend Irren ein Zeichen für den nahenden Untergang der Welt gesehen. Wieder gibt es fanatische Prediger, die sich dieses Mal als „Klimawissenschaftler“ in entsprechenden Klimatempeln zusammenrotten, die die Panik der Panischen noch weiter anheizen und dazu jedes Naturereignis, das sich bietet, zum Anlass nehmen. Wieder gibt es Spinner, die ihre Zukunft auf dem Altar ihres Glaubens opfern, eine Ausbildung abbrechen, weil es keinen Sinn hat, angesichts einer untergehenden Erde etwas aus sich zu machen bzw. solche, die erst gar keine Ausbildung aufnehmen und wieder nehmen sie „die nahende Katastrophe“ zum Anlass, um sich auf Straßen zu exponieren, sich dort anzukleben und ihren Klimakult zu praktizieren.
Es hat sich, wie es so schön heißt, überhaupt nichts geändert, seit dem Jahre 999.
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Es hat sich etwas geändert: Computermodelle sind an die Stelle des Buches der Apokalypse getreten.
Im Original:
„An EPIDEMIC TERROR of the end of world has several times spread over the nations. The most remarkable was that which seized Christendom about the middle of the tenth century. Numbers of fanatics appeared in France, Germany and Italy at that time, preaching that the thousand years prophesied in the Apocalypse as the term of the world’s duration were about to expire, and that the Son of Man would appear in the clouds to judge the godly and the ungodly. The delusion seems to have been discouraged by the church, but it nevertheless spread rapidly among the people.
The scene of the last judgement was expected to be at Jerusalem. In the year 999 the number of pilgrims proceeding eastward, to await the coming of the Lord in that city, was so great that they were compared to a desolating army. Most of the sold their goods and possessions before they quitted Europe, and lived upon the proceeds in the Holy Land. Buildings of every sort were suffered to fall into ruins. It was thought useless to repair them , when the end of the world was so near. Many noble edifices were deliberately pulled down. Even churches, usually so well maintained shared the general neglect. Knights, citizens and serfs, travelled eastwards in company, taking with them their wives and children, singing psalms as they went, and looking with fearful eyes upon the sky, which they expected each minute to open to let the Son of God descend in his glory.
During the thousandth year the number of pilgrim increased. Most of them were smitten with terror as with a plague. Every phenomenon of nature filled them with alarm. A thunderstorm sent them all upon their knees in mid-march. It was the opinion that thunder was the voice of God announcing the day of judgement. Numbers expected the earth to open and give up its dead in the sound. Every meteor in the sky seen at Jerusalem brought the whole Christian population into the streets to weep and pray. The pilgrims on the road were in the same alarm.
Fanatic preachers kept up the flame of terror. Every shooting star furnished occasion for a sermon, in which the sublimity of the approaching judgement was the principal topic (214-215).“
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Author: Michael Klein
Michael Klein