„Die Navigationsregeln in der Ostsee müssen überprüft werden, insbesondere im Hinblick auf die Verwendung von Ankern“, schrieb er auf der Plattform X. Demnach habe es in der Ostsee in jüngster Zeit zu viele Unfälle gegeben, als dass man weiterhin die Unfalltheorie vertreten könne.
„Die Schattenflotte ist nicht nur ein Problem im Hinblick auf die Umgehung von Sanktionen. Es ist eine größere Angelegenheit, die unsere Umwelt und unsere kritische Infrastruktur gefährdet“, schrieb Budrys weiter. Die Situation bedürfe „rascher Lösungen“ und er erwartete „substanzielle Diskussionen“ beim Treffen der EU-Außenminister an diesem Montag in Brüssel.
In den vergangenen Wochen hatten mutmaßliche Sabotageakte durch die sogenannte russische Schattenflotte an Kabeln und Leitungen in der Ostsee immer wieder für Aufsehen gesorgt. Damit sind Tanker und andere Frachtschiffe mit undurchsichtigen Eigentümerstrukturen gemeint, die Russland benutzt, um Sanktionen infolge seines Einmarsches in die Ukraine etwa beim Öltransport zu umgehen. Die Schäden sollen dabei jeweils vorsätzlich von Schiffsankern verursacht worden sein.
Lettlands Armeechef für mehr Prävention und Abschreckung
Beim jüngsten Vorfall am Sonntag wurde ein Datenkabel beschädigt, das zwischen Schweden und Lettland verläuft und vom lettischen staatlichen Rundfunk- und Fernsehzentrum (LVRTC) genutzt wird. Die Schäden traten in der ausschließlichen Wirtschaftszone Schwedens auf. Die Ursache ist noch unklar. Die Staatsanwaltschaft in Stockholm ermittelt wegen möglicher schwerer Sabotage und hat ein verdächtiges Schiff festgesetzt.
Auch Lettlands Armeechef Kaspars Pudans sprach sich im lettischen Fernsehen für eine Harmonisierung der nationalen und internationalen Regeln aus. Der Schwerpunkt müsste dabei auf der Prävention und Abschreckung liegen, da es unmöglich sei, jede Seemeile zu überwachen. So seien etwa im Meeresgebiet zwischen Ventspils und Gotland mehr als 70 Schiffe in dem Gebiet anwesend gewesen, als der Schäden am Unterseekabel bemerkt wurde.
Die Reparatur der beschädigten Leitung könnte nach Angaben von LVRTC-Chef Girts Ozols, mehrere Tage bis mehrere Wochen dauern. Die Arbeiten sollen von skandinavischen Unternehmen durchgeführt werden, die über entsprechende Erfahrung verfügen. Auswirkungen auf die Endnutzer habe der Kabelschaden nicht, sagte er im lettischen Fernsehen.
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