• 28. Februar 2025

Gesundheitswesen zukunftsfest machen, mehr in Versorgungssicherheit investieren / Marburger Bund zu den Sondierungen von CDU/CSU und SPD

ByRSS-Feed

Feb. 28, 2025

Berlin (ots)

Vor den heutigen Sondierungen zwischen CDU/CSU und SPD zur Bildung einer Koalition fordert der Marburger Bund beide Seiten dazu auf, das Gesundheitswesen zukunftsfest zu machen.

„Das Gesundheitswesen hat für den sozialen Zusammenhalt unserer Gesellschaft größte Bedeutung. Dort, wo diese Hilfe nicht mehr in ausreichendem Maße gewährleistet werden kann, bröckelt nicht allein das Vertrauen in die Regierenden – auch die Demokratie als solche gerät weiter unter Legitimationsdruck. Deshalb darf die Gesundheitspolitik in den Verhandlungen über eine neue Koalition keine untergeordnete Rolle spielen. Die Politik muss mehr in die Versorgungssicherheit investieren, damit die Zusammenarbeit von ambulanter und stationärer Versorgung ausgebaut werden kann und die medizinische Versorgung der Bevölkerung langfristig flächendeckend gewährleistet bleibt. Unser Gesundheitswesen ist nicht krisenfest, gerade auch im Hinblick auf die Folgen des Klimawandels. Es ist Aufgabe des Staates als Garanten der sozialen Daseinsvorsorge notwendige Mittel bereitzustellen, um die Resilienz des Systems zu stärken. Hier darf es nicht wieder neue Verschiebebahnhöfe zu Lasten der Beitragszahler geben“, forderte die 1. Vorsitzende des Marburger Bundes, Dr. Susanne Johna.

Die in der abgelaufenen Legislaturperiode beschlossene Krankenhausreform bedürfe der Korrektur, um absehbare Probleme in der Versorgung abzuwenden. „Das neue Finanzierungssystem muss auf den Prüfstand. Es ist nicht nur überkomplex und kaum handhabbar – es bringt auch für die Versorgung der Patientinnen und Patienten keinen echten Vorteil, weil es zu stark an den Fallzahlen orientiert ist und den tatsächlichen Versorgungsbedarf vernachlässigt. Der mit dem neuen System verbundene bürokratische Aufwand steht im krassen Widerspruch zum Versprechen einer Entbürokratisierung der Patientenversorgung“, sagte Johna.

Seit Jahren werde über Bürokratieabbau gesprochen und gleichzeitig Bürokratie aufgebaut. Dabei könne ein Abbau von unnötigem Ballast kurzfristig und ohne zusätzliche Kosten ärztliche und pflegerische Arbeitskraft freisetzen und damit eine bessere Patientenversorgung ermöglichen.

„Allein im ärztlichen Dienst der Krankenhäuser summiert sich der Zeitaufwand für administrative Tätigkeiten im Mittel auf rund drei Stunden täglich. Würde man diesen Zeitaufwand halbieren, stünde die Arbeitskraft von rund 32.000 vollzeitbeschäftigten Ärztinnen und Ärzten im Krankenhaus mehr zur Verfügung. Auch im ambulanten Bereich und in der Pflege ließen sich durch Abbau von Verwaltungstätigkeiten und Dokumentation große Zeitkontingente für die Versorgung generieren. Wir erwarten deshalb von der nächsten Bundesregierung, dass sie umgehend Maßnahmen zum Bürokratieabbau in der Patientenversorgung beschließt. Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegende brauchen eine schnelle und pragmatische Entlastung von Bürokratie in ihrem beruflichen Alltag. Es mangelt im Gesundheitswesen nicht an Gesetzen und Vorgaben, es mangelt an Vertrauen in das Personal und einem klaren Fokus auf die Patientenversorgung“, so die MB-Vorsitzende.

Pressekontakt:

Marburger Bund Bundesverband
Referat Verbandskommunikation
Hans-Jörg Freese (Pressesprecher)
Tel. (030) 746846-40
Mobiltel.: 0162 2112425
E-Mail: [email protected]

Original-Content von: Marburger Bund – Bundesverband, übermittelt durch news aktuell

Zur Quelle wechseln
Author:

Teile den Beitrag mit Freunden