Mario Voigt ist promoviert.
Er wurde von Eckhard Jesse promoviert.
Jesse kann man als eine tragische Gestalt der Politikwissenschaft bezeichnen, ein Extremismusforscher, der nie wirklich Fuß in dem Fach gefasst hat, in dem er tätig war, zuletzt von 1993 bis 2014 an der TU-Chemnitz. Jesse ist deshalb eine tragische Gestalt, weil außer der Wikipedia kaum jemand der Ansicht ist, er sei einer der bekanntesten deutschen Extremismusforscher. Die Bekanntheit eines Wissenschaftlers schlägt sich gemeinhin in Verbreitung und Zitation seiner Arbeiten nieder, etwa auf Researchgate. Dort hat Jesse 67 Veröffentlichungen, die zusammen 935 Mal gelesen und 179 Mal zitiert wurden. Zum Vergleich: Dr. habil. Heike Diefenbach, die der Hochschule bereits im Jahre 2006 den Rücken gekehrt hat, hat 77 Veröffentlichungen, die 22.976 Mal gelesen und 1.334 Mal zitiert wurden. Die erhebliche Diskrepanz schlägt sich auch im Research-INTEREST-Score nieder, Jesse kümmert bei 91,8, Dr. habil. Heike Diefenbach residiert bei 782,4…
Kurz: Jesse liest so gut wie niemand und es zitiert ihn so gut wie niemand.
Sein wissenschaftlicher Niederschlag ist irgendwo zwischen O und kaum vorhanden. Indes, mit der Anzahl seiner Promovenden hat Jesse einen Niederschlag im akademischen Leben produziert, Leute wie Mario Voigt hat Jesse promoviert und dabei offenkundig nicht bemerkt, dass ihm ein Plagiat untergeschoben wurde – vielleicht hat es ihn auch nicht interessiert, weil er sich über möglichst viele Leute, denen er einen Doktortitel verschafft hat, profilieren wollte …
Wie auch immer: Jesse ist der Doktorvater von Mario Voigt und Voigts Dissertation ist ein diebisches Patchwork aus den Ideen Anderer. Der Beleg dafür findet sich gleich.
Morgen jährt sich das „Plagiatsverfahren“, das die TU-Chemnitz im letzten Jahr eingeleitet hat. Ob in naher Zukunft mit einem Abschluss des Verfahrens zu rechnen ist, ist unbekannt. Die Pressestelle der TU-Chemnitz erteilt leerformelhafte Auskünfte über ein „laufendes Verfahren“, über dessen „Stand man keine Angaben“ machen dürfe, sofern die Pressestelle nicht gleich die Arbeit verweigert. Der Fall Voigt ist sensibel… Wer weiß, wen Jesse noch alles promoviert hat?
Und weil die TU-Chemnitz nicht zu Potte kommt und Voigt jemand ist, dessen präfrontaler Cortex offenkundig Schwierigkeiten mit der Verarbeitung sozialer Normen, dessen anteriorer cingulärer Cortex jede Mitwirkung beim Eingeständnis eigener Fehler verweigert, dessen Insula reaktionsunfähig ist, während sein temporoparietaler Übergang jede Form der Aufnahme von Fremdperspektiven verweigert und auch die Amygdala durch eine emotionale Brache ausgezeichnet ist, die die Gehirnregion nutzlos erscheinen lässt, kurz: weil Voigt nicht zur Scham fähig ist, deshalb müssen wir uns mit Aussagen wie den folgenden, getrieben von einem mit Dopamin überschwemmten Striatum, in dem sich alles um das Wort „Macht“ (missbrauch) zu drehen scheint, befassen:
Es scheint eine Reihe von Menschen zu geben, die ihre persönliche Nutzlosigkeit dadurch kompensieren wollen, dass sie anderen Steine in den Weg werfen, um Andere daran zu hindern, ein sinnvolles und vor allem selbstbestimmtes Leben zu führen. Der Erfolglose weidet sich an seinem Erfolg, wenn er andere am Erfolg behindern kann. …
Neid als Machtriebmittel im politischen Zirkus.
Drei Aussagen macht der Promovend von Eckhard Jesse.
Dreimal belegt er, dass er nicht zum logischen Denken fähig ist, eine der Grundvoraussetzungen, für eine Dissertation …
Aussage 1:
„Es geht um die Klarnamenpflicht, weil Meinungsfreiheit nicht hinter Pseudonymen versteckt werden soll.“
Ein Satz, in dem ein Zusammenhang zwischen Rollstuhlfahrern und Gewitter hergestellt wird.
Für Meinungsfreiheit ist es vollkommen unerheblich, ob sie mit Pseudonym oder ohne Pseudonym daherkommt. Die Aussage wird durch die Art und Weise, in der sie getätigt wird, keine andere. Voigt bringt hier Dinge zusammen, die nichts miteinander zu tun haben, wie er sicher wüsste, wenn er in rudimentärer Logik bewandert wäre und abgesehen davon, kann man Meinungsfreiheit nicht hinter Pseudonymen verstecken, einfach deshalb weil man Meinungsfreiheit als ideeles Konzept ohne materiellen Gegenstand ebenso wenig hinter einem Pseudonym verstecken kann, wie man Intelligenz hinter einer dummen … Klappe verstecken kann.
Aussage 2:
„Es geht auch um die Frage, dass wir verwirkbare Soziale-Medien-Lizenzen schaffen sollten … [wegen den „Gefährdern“ …]
Jemand, der eine „Dissertation“ geschrieben hat, deren verliehener Titel unter der sehr realen Bedrohung einer Verwirkung bei Missbrauch steht, will anderen den Zugang zu sozialen Medien kappen, wenn sie dort Sätze hinterlassen, die ihm nicht gefallen. Wir sollten in jedem Fall Dummschwätz-Lizenzen schaffen, für Polit-Darsteller: Wer dreimal dummes Zeug erzählt, muss gehen.
Was bilden sich diese Leute eigentlich ein, wer sie sind?
Aussage 3:
„Es wird uns beschäftigen müssen, wie wir Algorithmen einhegen, damit wir die Meinungsvielfalt auch in sozialen Netzwerken beleben …“
Irgendwann hat sich unter den besonders dummen unter den Polit-Darstellern der Begriff „Algorithmus“ eingefunden. Nicht, dass sie wüssten, auch nur entfernt wüssten, was es damit auf sich hat, aber sie benutzen ihn seither in einer exzessiven Weise, die alleine schon den Minderintelligenten ausweist. Voigt will Algorithmen einhegen, um Meinungsdiversität zu beleben. Auf die Idee, per Einschränkung Diversität beschaffen zu können, kann auch nur ein Voigt kommen. Vielleicht muss man Jesse angesichts dessen, was herauskommt, wenn Voigt (vermutlich) nicht bei anderen abschreibt, verstehen, wenn er Voigt durchgewunken hat. Wenigstens manche seiner Sätze hatten einen Sinn …
Wie auch immer.
Voigt meint also nicht nur, Meinungsvielfalt sei etwas, was man einfach so verordnen kann, er meint auch, Meinungsvielfalt sei etwas, das man durch Beseitigung von Algorithmenvielfalt herstellen kann. Das ist derselbe Voigt, der keine drei Sätze zuvor „Soziale-Medien-Lizenzen“ gefordert hat, um die ihm nicht passende „Meinungsvielfalt“ ganz ohne Algorithmus zu beseitigen.
Wer wählt solche Leute?
Und nun, wie versprochen, die Dokumentation des Voigtschen Ideendiebstahls, den festzustellen die TU-Chemnitz so viel mehr Zeit benötigt, als die Universität Bayreuth, die Karl-Theodor zu Guttenberg seinen Titel innerhalb von nur drei Monaten aberkennen konnte oder, die Ruprecht-Karl-Universität zu Heidelberg, die Silvana Koch-Mehrin innerhalb von vier Monaten enttitelt hat. Beide Fälle waren etwa in der Offensichtlichkeitsklasse angesiedelt, in der sich Mario Voigt mit seinem Plagiat tummelt.
Voigt hat den Titel eines Dr. phil. an der TU-Chemnitz mit einer Arbeit erschlichen, die den Titel trägt „Der amerikanische Präsidentschaftswahlkampf: George W. Bush gegen John F. Kerry“.
Das ist eine dieser trögen Arbeiten, die man ohne Gewinn und mit zunehmender Müdigkeit liest, weil darin NICHT NEUES zu finden ist. Ein Wiederkaufen dessen, was im Rahmen des Wahlkampfes geschehen ist, ergänzt durch ein paar eingestreute O-Töne aus Presse oder geführten „Interviews“ [Wenn Sie sich ein eigenes Bild über den Gähn-Faktor, der mit dieser Arbeit verbunden ist, machen wollen, dann sollte ein Blick in das Inhaltsverzeichnis dazu ausreichen].
Der wissenschaftliche Wert des Voigtschen Beitrags ist verschwindend gering, so gering, dass auch Mario Voigt nicht eingefallen ist, was er einmal als neues Wissen, das ein Leser nach dem Lesen seiner „Dissertation“ inkorporiert hat, ausgeben könnte. Ergo hat er bei anderen abgeschrieben:
Alle Belege dafür, dass Mario Voigt wesentliche Teile seiner Dissertation bei anderen zusammengestohlen hat, wurden von Dr. Stefan Weber zusammengetragen und sind für jeden in seinem Blog „für wissenschaftliche Redlichkeit“ plagiatsgutachten.com abrufbar.
Das, was Voigt hier bei Bergmann abgeschrieben hat, ist schon inhaltlich eine Katastrophe mit allen Anzeichen fortgeschrittenen Schwätzertums, denn, ein Beitrag, der keinerlei Beitrag zur Theoriebildung leistet, ist im Wesentlichen ein Beitrag ohne Wert, denn lediglich das, was verallgemeinerbar ist, was generalisiert und als neues Wissen in den Korpus des Gesamtwissens eingetragen werden kann, ist nützlich. Alles andere ist Gewäsch, keine Wissenschaft, Travestie auf dieselbe.
Die Eigenleistung von Voigt soll unter anderem darin bestehen, dass er angeblich Interviews mit US-„Wahlkampfstrategen“ geführt hat:
„Als einer der wenigen Forscher kann er auf Gespräche mit dem Inner Circle der Bush-Kampagne zurückgreifen, u.a. mit dem Chefstrategen Karl Rove. Dadurch leistet die Studie eine Pionierarbeit, die Komplexität und Wirkungsweise von Wahlkampfführung und politischer Kommunikation in den USA offenzulegen.“
Schon die Beschreibung bei Amazon erinnert eher an eine journalistische, denn eine wissenschaftliche Arbeit, und das Wenige, was Voigt aus den „Interviews“ in seiner Arbeit herausgeholt hat, scheint die Frage, ob diese Interviews je geführt, und wenn sie je geführt wurden, ob ihnen irgend eine Form von sozialwissenschaftlicher Methode zugrunde liegt, normalerweise dringlich erscheinen zu lassen.
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Indes wird diese Frage erst dann dringlich, wenn es darum geht, eine generische Eigenleistung zu bewerten. Und Voigt scheint wenig bis keine „Eigenleistung“ erbracht zu haben, wie die Tatsache, dass Weber mindestens 140 plagiierte Stellen in der Arbeit von Voigt identifiziert hat, zeigt.
Dabei ist das Vorgehen, das Voigt gewählt zu haben scheint, um sich fremder Leute Gedanken anzueignen und als die eigenen auszugeben, eines, das in dem, was institutionelle Wissenschaft ist, weit verbreitet ist: Man will sich mit der Lektüre von Originalquellen schmücken, hat diese aber weder gelesen noch vorliegen, verlässt sich daher auf das, was andere, die ebenfalls behauptet haben, Originalquellen gelesen zu haben, über das, was sie dort gelesen haben wollen, schreiben. Dieses Vorgehen ist, wie gesagt, weit verbreitet, nicht nur in den Sozialwissenschaften, sofern man hier noch von Wissenschaften reden kann.
Indes, was Voigt getan hat, geht einen Täuschungsgrad weiter. Er gibt nicht nur vor, Originalquellen gelesen zu haben, die er nicht gelesen hat, er verschweigt auch diejenigen, bei denen er sein angebliches Wissen über die Originalquellen abgeschrieben hat, übernimmt deren kompletten Apparat, alle zitierte Literatur, ihre, sofern vorhanden, Eigenleistung, ihre Gedanken und gibt sie als die seinen aus. Und weil Voigt offenkundig der Ansicht ist, er sei ein besonders gewiefter Dieb, klaut er bei Autoren, die in englischer Sprache publizieren und übersetzt, was sie geschrieben haben, um es als eigene Leistung auszugeben:
Links findet sich die „Arbeit“ von Mario Voigt, rechts das jeweilige Original. Der blaue Text wurde von Weber als Erläuterung oder Quellenangabe ergänzt. Die farblich hervorgehobenen Stellen zeigen die Stellen an, die abgeschrieben wurden. Offenkundig besteht die Eigenleistung von Voigt, neben dem Diebstahl der Ideen anderer, darin, die englischen Originaltexte zu übersetzen und dabei zu kürzen.
Auch dieses schäbige Verhalten, das in der Wissenschaft keinen Platz hat und zum Entzug eines erschlichenen Titels führen muss, ist weit verbreitet, besonders unter Polit-Gangstern scheint es weit verbreitet zu sein, weil diese armen Wichte wohl die einzigen sind, die noch glauben, ein Titel stelle etwas vor, mache aus einem intellektuellen Wurm einen Aristoteles. Zitieren wir einmal mehr die TU-Chemitz:
„Folgen von Plagiarismus
Plagiieren in Hausarbeiten, beziehungsweise Abschlussarbeiten kann gravierende Folgen haben.
Dies[e] können sein:
- die Aberkennung der Prüfungsleistung (z.B. Seminar- oder Abschlussarbeiten, insbesondere Dissertationen)
- im Extremfall die Exmatrikulation
- rechtliche Konsequenzen aufgrund der Verletzung des Urheberrechts
- Schadensersatzforderung
Das richtige Zitieren ist eine Grundvoraussetzung des wissenschaftlichen Arbeitens. Verstöße gegen die Zitierpflicht können als Fälschungen geahndet werden und den Vorwurf des Plagiats nach sich ziehen.“
In vergleichbaren Fällen haben Hochschulen reagiert und den Dieben die Leistung, mit der sie sich schmücken wollten, entzogen. Im Fall von Mario Voigt kann am Ende eines entsprechenden Prozederes kein anderes Ergebnis stehen, wenn die TU-Chemnitz als Hochschule ernstgenommen werden will.
Plagiieren ist für Mario Voigt auch offenkundig nichts, was er zur einmaligen Anwendung gebracht hat, denn Stefan Weber hat „weitere 60 Plagiatsfragmente in fünf Publikationen … [gefunden], die zwischen 2004 und 2018 erschienen sind“. Voigt ist ein notorischer Plagiierer, ein notorischer Dieb des geistigen Eigentums anderer Leute.
Der Mann ist Ministerpräsident in Thüringen. Voigt, ein Mann, der offenkundig nicht zwischen Mein und Dein unterscheiden kann oder will. Dessen moralische Kompetenz man angesichts seiner sehr niedrig liegenden Schwelle, Übergriffe auf andere Menschen und deren Eigentum zu unternehmen, als nicht ausreichend ansehen muss, um ein solches Amt auch nur von Ferne ins Auge fassen zu können, der dennoch keine Probleme damit hat, andere im Hinblick auf das richtige Online-Verhalten zu belehren.
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Author: Michael Klein
Michael Klein