Dies erklärte die Terrororganisation am Abend in einer Stellungnahme. Die Fortsetzung der Gespräche sei unter den derzeit gegebenen Umständen „sinn- und wirkungslos“, hieß es weiter.
Zuletzt waren die indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas in der katarischen Hauptstadt Doha, bei denen die USA, Ägypten und Katar vermitteln, ins Stocken geraten. Nach israelischer und amerikanischer Darstellung hatte die Hamas mit überzogenen Forderungen die Verhandlungen zum Entgleisen gebracht. Die Delegationen der USA und Israels wurden daraufhin zu Konsultationen in ihre jeweiligen Hauptstädte zurückberufen.
Die beiden Kriegsparteien machten sich anschließend gegenseitig Vorwürfe, für die Rückschritte in den Gesprächen verantwortlich zu sein. Die Gespräche als gescheitert bezeichnet hat allerdings bisher keine der beiden Parteien.
Die Hamas wirft Israel vor, sich „ohne Begründung“ zurückgezogen zu haben. Israel wirft seinerseits der Hamas vor, die Gespräche herauszuzögern. Außenminister Gideon Saar erklärte nach einem Treffen mit seinem deutschen Amtskollegen Johann Wadephul (CDU), die Hamas sei nicht an einer Einigung interessiert. Die Organisation fühle sich angesichts der immer lauter werdenden internationalen Kritik an Israels Vorgehen im Gazastreifen gestärkt, sagte Saar laut einer Mitteilung.
Auf dem Verhandlungstisch lag zuletzt ein Vorschlag für eine 60 Tage lange Waffenruhe. Während dieser Zeit sollte die Hamas zehn der noch lebenden Geiseln freilassen. Es wird vermutet, dass noch 20 Geiseln am Leben sind.
Auslöser des Gaza-Kriegs war das beispiellose Massaker der Hamas und anderer Islamisten in Israel am 7. Oktober 2023. Dabei wurden etwa 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Während der bald 22 Kriegsmonate sind nach palästinensischen Angaben mehr als 60.000 Menschen im Gazastreifen ums Leben gekommen.
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