Ein Gastbeitrag von Vera Lengsfeld
In der Bibel verhandelt Abraham mit Gott, dass er Sodom, sollten zehn Gerechte in ihren Mauern leben, nicht vernichten wird. Gott hätte sich auch auf einen Gerechten herunterhandeln lassen, denn in Jeremia 5,1 steht: „Durchstreift die Gassen Jerusalems und seht doch und erkundet auf ihren Plätzen, ob ihr jemand findet, ob einer da ist, der Recht übt und Treue sucht – so will ich ihr vergeben.“
Deutschland versinkt seit 2015, als Kanzlerin Merkel par ordre du mufti die Grenzen für Migranten ohne oder mit sichtbar gefälschten Papieren öffnete, immer tiefer im Sumpf der Lügen, der Zersetzung von Rechtsstaatlichkeit, Gesetzlichkeit und damit Demokratie. Die schweigende Mehrheit schaut immer noch mehr oder weniger zu und hofft offenbar, dass sie selbst nicht betroffen sein wird. Sie hätte spätestens seit den Morden in Solingen und dem Terroranschlag von Magdeburg, der immerhin mehr als 300 Opfer, darunter sechs Tote kostete, erkennen müssen, dass bereits jeder Einwohner unseres Landes sich im Sog dieses Sumpfes befindet, der ihn jeden Tag plötzlich und unerwartet verschlingen kann.
Hat schon die Ahrtal-Katastrophe gezeigt, dass die Bürgergesellschaft stärker ist als die Politiker, die unser Land ruinieren, bewies in Aschaffenburg ein Mann, dass es noch echtes Mitgefühl und wirklichen Mut gibt. Er hat versucht, den Kindsmörder davon abzuhalten, auf Kleinkinder einzustechen, und hat das mit seinem Leben bezahlt. Er ist ein Gerechter!
Ob Gott Deutschland, das zum dritten Mal innerhalb eines Jahrhunderts in den Totalitarismus abgleitet, noch einmal verschonen wird, weiß ich nicht. Aber der unbekannte Passant hat bewiesen, dass – wie unser hellsichtiger Dichter Hölderlin meint – wo Gefahr ist, das Rettende auch wächst. Wir müssen nur dafür sorgen, dass die Gerechten stärker werden als der politisch-mediale Komplex, der uns die gegenwärtigen Verhältnisse beschert hat.
Es ist allerhöchste Zeit, dass sich die noch schweigende Mehrheit auf ihre Stimme besinnt. Sie muss den Politikern Einhalt gebieten, die mit immer gleichen Textbausteinen ihre Betroffenheit und Trauer verkünden und nichts tun, um die unkontrollierte Einwanderung und die sich daraus ergebende Zersetzung der Rechtsstaatlichkeit zu stoppen.
Kanzler Scholz, der schon vor Jahr und Tag eine Abschiebeoffensive angekündigt hat, will jetzt endlich tätig werden. Er will von den Behörden wissen, warum der Kindsmörder immer noch im Land ist, obwohl er ausreisepflichtig war. Dabei weiß inzwischen jeder, der es wissen will, dass dies Standard in Deutschland geworden ist. Täter werden gefasst, verhört und wieder auf freien Fuß gesetzt.
Inzwischen ist hier Realität, was sich kein Autor als Albtraum-Szenario ausdenken kann. Erinnern Sie sich an den Somalier, der Kronzeuge für die Regierung war, dass es „Hetzjagden“ in Chemnitz gegeben hätte? Drei Jahre später erstach diese Regierungsstütze in Würzburg drei Frauen, die das Unglück hatten, ihm über den Weg zu laufen. Das Gericht befand, er sei schuldunfähig und wies ihn in eine Psychiatrie ein.
Chemnitz, das sich erfolgreich um den Titel Kulturhauptstadt Europas beworben hat, musste bei der Eröffnung wieder die Hetzjagd-Behauptung ertragen, die längst in allen Teilen widerlegt ist. Am selben Tag wurde übrigens der Totschläger des Deutsch-Kubaners aus der Haft frühzeitig entlassen, weil er keine Gefahr mehr darstelle.
In Magdeburg konnte der von Politikanweisungen abhängige Staatsanwalt kein terroristisches Motiv des Massenmörders erkennen. Das straft alle öffentlichen politischen Beteuerungen Lügen, die erklärt haben, die Anschlagsopfer würden jede mögliche Hilfe bekommen. Als Betroffene eines Terroranschlags werden sie allerdings nicht entschädigt.
Magdeburg wurde von der Politik streng ermahnt, bunt und weltoffen zu bleiben, musste einen entsprechenden Chorgesang über sich ergehen lassen, infantile Flaggenspiele der Antifa und die Verleumdung, Magdeburger würden sich an Migranten vergreifen, obwohl es keinerlei Hinweise dafür bei der Polizei gab.
In Aschaffenburg tadelte eine Reporterin vom Bayerischen Rundfunk, die das Abstechen eines Zweijährigen „interessant“ und „spannend“ fand, die angebliche „Instrumentalisierung“ des Verbrechens durch die AfD. Auch Ministerpräsident Söder forderte „Innehalten“ und dass „Bayern zusammenstehen“ solle, ohne ein Wort darüber zu verlieren, warum ein dreimal gefasster und wieder entlassener Krimineller in Bayern bleiben konnte, obwohl er ausreisepflichtig war.
Den Vogel schoss aber Friedrich Merz ab, der als Fraktionsvorsitzender dafür verantwortlich ist, dass die Union im Bundestag ihren eigenen Antrag zurückzog, weil er nicht wollte, dass er mit den Stimmen der AfD eine Mehrheit bekam. Nun verkündet der Mann, der die unkontrollierte Einwanderung seit Wochen hätte stoppen können und es nicht tut, dass er als Kanzler von seiner Richtlinienkompetenz Gebrauch machen und die Grenzen schließen würde. Den Weg will er gehen und es sei ihm egal, wer ihn mit ihm ginge. Das klingt gut, aber die Frage ist, warum er nicht sofort macht, was er nach seiner Wahl tun will. Das heißt für mich: Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube.
Die Zustände in Deutschland werden sich nur ändern, wenn die schweigende Mehrheit nicht mehr schweigt. Jeder sollte sich darüber klar werden: Wer schweigt, stimmt nicht nur zu, sondern macht sich zum Komplizen.
Musk, Macht und die Zukunft: Wer prägt 2025? Und beginnt jetzt endlich der Abgesang auf Rot-Grün?
Magdeburg: Terror, Behördenversagen, Fragen, die niemand stellt und unbequeme Fakten, die verstören
Merz – die finale Selbstkastration und Unterwerfung der „Opposition“ unter die rot-grüne Agenda
Gastbeiträge geben immer die Meinung des Autors wieder, nicht meine. Und ich bin der Ansicht, dass gerade Beiträge von streitbaren Autoren für die Diskussion und die Demokratie besonders wertvoll sind. Ich schätze meine Leser als erwachsene Menschen und will ihnen unterschiedliche Blickwinkel bieten, damit sie sich selbst eine Meinung bilden können.
Vera Lengsfeld, geboren 1952 in Thüringen, ist eine Politikerin und Publizistin. Sie war Bürgerrechtlerin und Mitglied der ersten frei gewählten Volkskammer der DDR. Von 1990 bis 2005 war sie Mitglied des Deutschen Bundestages, zunächst bis 1996 für Bündnis 90/Die Grünen, ab 1996 für die CDU. Seitdem betätigt sie sich als freischaffende Autorin. 2008 wurde sie mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt. Sie betreibt einen Blog, den ich sehr empfehle. Das neue Buch „Ist mir egal“ zu Merkel können Sie hier vorbestellen.
Bild: ScreenShot Youtube
mehr von Vera Lengsfeld auf reitschuster.de
Magdeburgs Wunden
Magdeburgs Geschichte ist von Zerstörung und Wiederaufbau geprägt. Doch nicht nur die Vergangenheit, sondern auch die Gegenwart wirft Fragen auf: von politischen Versäumnissen bis zur Bedeutung des Gedenkens. Von Vera Lengsfeld.
Hitler war ein Linker – sagt Sebastian Haffner
Alice Weidel nennt Hitler einen Kommunisten und erntet Kritik von allen Seiten. Haffners Analysen werfen ein neues Licht auf die Ideologie Hitlers und ihre weitreichenden Folgen für Deutschland und die Welt. Von Vera Lengsfeld.
Merkel-Buch: Freiheit, die fehlt
Angela Merkel inszeniert sich als Freiheitsikone, doch ihre Bilanz erzählt eine andere Geschichte: politische Beliebigkeit, demokratische Defizite und ein Land im Abstieg. Von Vera Lengsfeld.
Ministerpräsident mit ungeklärten Plagiatsvorwürfen?
Mario Voigt will Ministerpräsident werden, doch aktuelle Vorwürfe und politische Verflechtungen werfen Schatten auf seine Kandidatur. Wie belastbar ist seine Integrität? Von Vera Lengsfeld.
Im Rausch der Dekadenz – Der Westen am Scheideweg
Wie weit ist Deutschland bereits gesunken? Josef Kraus zeigt in seinem neuen Buch die dramatischen Konsequenzen einer „woken“ Ideologie, die Meinungsfreiheit, Familie und Demokratie bedroht. Von Vera Lengsfeld.
Friedrich Merz und die Politikwende um 360°
Vom Parteivorsitz bis zur Merkel-Doktrin: Friedrich Merz präsentiert sich als Erneuerer, doch seine Politik bleibt erstaunlich konform. Von Vera Lengsfeld.
Der unglaubwürdige Herr Voigt
Trotz bürgerlich-konservativen Wahlsiegs blockiert die CDU eine Wende. Partei-Chef Voigt steht wegen Plagiaten unter Druck – und will Thüringen für eine Koalition mit der Linken öffnen. Von Vera Lengsfeld.
Koalitionsdrama in Thüringen: Sondierungspapier CDU/BSW/SPD dechiffriert
Wagenknecht führt die Thüringer CDU vor. Hinter den Kulissen verbergen sich jedoch weitreichende politische Pläne, die die Interessen der Bürger in den Hintergrund drängen. Von Vera Lengsfeld.
Der nette Herr Merz will Ihr Geld „mobilisieren“
Trotz Rekordsteuereinnahmen bleibt die Infrastruktur marode. Statt Steuerverschwendung zu stoppen, will Friedrich Merz jetzt das Ersparte der Bürger für staatliche Projekte mobilisieren. Von Vera Lengsfeld.
Die totalitären „Demokraten“
Die Mehrheit des Landtags hat eine Raubtier-Demokratie gestützt, bei der sich die Mehrheit alles nimmt und die Minderheit unterdrückt. Die CDU agiert gemeinsam mit der Linken und BSW nach alten Mustern. Droht eine Erosion der Demokratie? Von Vera Lengsfeld.