Freiburg (ots)
Caritas international lehnt die Zerschlagung bestehender Hilfsstrukturen in Gaza ab – Neuer Hilfsmechanismus als Teil militärischer Strategie würde immobile und schwache Menschen von Hilfen abschneiden und wesentliche Prinzipien humanitärer Hilfe verletzen – Blockade von Hilfsgütern muss enden, Caritas-LKW stehen bereit.
Caritas international, das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes, lehnt die Absicht der amerikanischen und israelischen Regierung ab, das bestehende System der humanitären Hilfe im Gazastreifen zu umgehen, um die Hilfe in privatisierter Form neu zu organisieren. „Wir benötigen nichts Neues, dringlich ist vielmehr, dass die vorhandenen und funktionierenden Hilfsstrukturen endlich wieder arbeiten dürfen“, sagt Patrick Kuebart, Leiter des Nahost-Referats von Caritas international. „Die Diskussion über ein neues Hilfssystem für Gaza lenkt nur von dem ab, was jetzt notwendig ist – die bereits vorhandene Hilfe durchzulassen.“
Die US-Regierung und die israelische Regierung wollen die Gaza-Hilfe einer neuen internationalen Stiftung übertragen, um die Menschen direkt zu versorgen. Die US-Regierung setzt voraus, dass die UN und internationale Hilfsorganisationen mit der Stiftung kooperieren. Die Vereinten Nationen haben dies jedoch bereits abgelehnt, da Hilfslieferungen unter der Kontrolle des israelischen Militärs die Prinzipien der humanitären Hilfe wie Neutralität und Unabhängigkeit verletzen würden.
„Wir teilen diese Auffassung“, sagt Patrick Kuebart. „Eine humanitäre Hilfe, die militärischen und sicherheitstechnischen Aspekten untergeordnet ist, hat ihre Neutralität und Unabhängigkeit verloren. Damit ist es nicht mehr möglich, Jeder und Jedem nach Bedarf zu helfen.“ Zudem sieht das neue Konzept vor, Hilfe nur noch in ausgewiesenen Zonen zu verteilen. Doch schon jetzt schränkt das israelische Militär die Bewegungsfreiheit der Menschen auf 30 Prozent des Gazastreifens ein. Menschen mit eingeschränkter Mobilität oder Schwache und Kranke wären damit kaum noch in der Lage, Hilfe zu erhalten.
„Unsere Lastwagen und die der Vereinten Nationen sind mit Hilfsgütern beladen und könnten sofort losfahren“, betont Patrick Kuebart. „Die humanitäre Lage ist dramatisch, es drohen Hungertote, vor allem Kinder und Kranke sind bedroht. Wir müssen jetzt handeln, die Zeit drängt“
Hinweis an die Redaktionen: Patrick Kuebart, Leiter des Nahost-Referats von Caritas international, steht für Interviews zur Verfügung.
Caritas international ist das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes. Dieser gehört zum weltweiten Netzwerk der Caritas mit 162 nationalen Mitgliedsverbänden.
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