• 25. Mai 2025

Caerleon, das ISCA der Römer – ein Muss für Freunde römischer Baukunst (Roving Welsh)

ByMichael Klein

Mai 25, 2025

Wer heute nach Caerleon fährt, der findet eine Gemeinde, die mittlerweile rund 7.000 Einwohner zählt, ein Ort, dessen Kern aus vielen alten Gebäuden besteht, Gebäude, die mit Steinen einer einst in Caerleon zu findenden römischen Festung errichtet wurden:

ISCA

Gegründet wurde ISCA von Sextus Julius Frontinus, der vom Römischen Kaiser Vespasian damit beauftragt wurde, Wales unter die Herrschaft des Römischen Reiches zu bringen. Drei Legionen aus Germanien (Strasbourg, Neuss und Mainz) und eine Legion aus Ungarn oder Slowenien, rund 40.000 Mann, hatten sich unter Kaiser Claudius auf den Weg gemacht und die britischen Inseln, Teile Englands, im Jahre 43 nach Christus eingenommen. Indes, an der Grenze zu Wales ging es nicht so richtig voran. Die Silures, die große Teile des heutigen Südwales kontrollierten, leisteten erbitterten Widerstand und hatten römischen Versuche, sich in Südwest-Wales festzusetzen, eine ganze Reihe von Niederlagen beigebracht.

Das sollte sich mit Frontinus ändern, der zunächst nach einer geeigneten Fläche für ein römisches Fort, im Feindesland Ausschau hielt, eines, das auf einer ebenen Fläche errichtet werden musste, die in der Nähe eines schiffbaren Flusses liegt, der leicht vom Meer aus erreichbar und dennoch sicher vor Überschwemmungen war. Frontinus hat sich für ISCA, Caerleon entschieden und dort die größte römische Festung auf britischem Boden errichtet.

Zwischen 5.500 und 6.500 Soldaten, zusätzliche Hilfstruppen und Versorgungseinheiten in ähnlicher Größe, waren in ISCA stationiert, von 75 nach Christus bis gegen 293 nach Christus als Carausius oder sein Mörder Allectus das Kommando über die britischen Inseln an sich gerissen, ursurpiert hatten und nach Baumaterialien Ausschau hielten, um sich auf eine befürchtete Invasion von Legionen unter dem Oberbefehl von Kaiser Diocletian oder seinem Nachfolger Augustus vorzubereiten.

Nach 296 gibt es in ISCA keine nennenswerte Besatzung mehr. Das Fort der Römer wurde auch zum Baumarkt für die lokal ansässige Bevölkerung. Indes, als Gerald von Wales 1188 Caerleon besucht hat, muss zumindest noch ein „heißes Bad“ vorhanden gewesen sein, denn Gerald erwähnt es als sehr bemerkenswerte Einrichtung in seinem Reisebericht.  Mit Geoffrey of Monmouth (ebenfalls im 12. Jahrhundert) beginnt dann die Mythologie um Caerleon, denn Geoffrey ist der Ansicht, ein rundes Gebilde im westlichen Teil der Stadt sei der Runde Tisch von King Arthur, Caerleon zwangsläufig das mystische Camelot.

Im 17. und 18. Jahrhundert werden in Caerleon, vermutlich als Folge von Bauarbeiten, vermehrt römische Artefakte gefunden. Es entsteht ein schwunghafter Handel, bis einer dieser bösen Kapitalisten: John Edward Lee die Gründung eines Museums anregt. In Hull geboren lässt sich der Mitdreißiger 1841 in Caerleon nieder. Als Partner einer Firma, die Nägel und Nieten herstellt, ist er gut betucht und beginnt damit, das Leben der rund 1.500 Seelen in Caerleon zu verbessern, etwa dadurch, dass er für eine konstante und sichere Wasserversorgung sorgt.

Sein Interesse gilt zudem den Überresten der römischen Festung und der Sicherung römischer Funde. Er überzeugt seine Zeitgenossen, ein Museum zu gründen und die Funde, die nahezu täglich ans Tageslicht kommen, darin zu sammeln. Zudem gründet er die Caerleon Antiquarian Association, die es bis heute als Monmouth Antiquarian Association gibt.

„He came to Caerleon in 1841, drawn by the opportunities offered by the industrial expansion of South Wales, and became a partner in the firm of J.J. Cordes & Co. of Newport, manufacturers of nails, spikes and rivets. He settled in The Priory in the centre of the town (it is now a hotel and restaurant) and married in 1846.

The Priory, Caerleon

The Priory, Caerleon

Caerleon came to dominate Lee’s life. His services to the town were many, including the provision of an adequate water supply, but his main interest proved to be the remains of the Roman fortress, within the walls of which The Priory lay.

Caerleon in the mid nineteenth century was still a small town, with fewer than 1,500 inhabitants, but it was expanding as a result of the growth of its close neighbour, Newport. New discoveries of Roman remains were constantly coming to light and entering the possession of private residents and landlords. Little effort was made to record them or to preserve newly exposed sites, and many antiquities had been lost or destroyed.

Quelle: GWallter

1930 wechselt das Museum, dessen Unterhalt für die kleine Gemeinde von Caerleon zu teuer geworden ist, in den Besitz der National Museums of Wales dessen Direktor, Mortimer Wheeler, im Jahr 1926/27 das Kunststück fertig bringt, den Herausgeber der Daily Mail als Sponsor einer Ausgrabung in Caerleon zu gewinnen, deren Gegenstand Geoffrey of Monmouths „Runder Tisch von Arthur“ ist.

Der „Tisch“ entpuppt sich als römisches Amphitheater.

Wir haben eine Reise in die römische Vergangenheit vorgenommen.
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Author: Michael Klein
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