Ein Gastbeitrag von Thomas Rießinger
Der Zeitpunkt war gut gewählt.
Am Abend des 28. September 2026, kurz nach Schließung der Wahllokale zur Stichwahl des Oberbürgermeisters, fand in Gelsenkirchen eine Massenschlägerei statt. Einen lautstarken Streit soll es gegeben haben, der dann in eine blutige Schlägerei unter etwa 30 Personen ausartete. Sowohl Männer als auch Frauen waren beteiligt, eingesetzt wurden „zunächst Schläge und Tritte, später dann Messer, Elektroschocker und Baseballschläger“ – der Begriff der Stichwahl scheint vor einem Bedeutungswechsel zu stehen. Fünf Schwerverletzte waren zu verzeichnen. Auch als die Polizei mit einem Großaufgebot bereits vor Ort war, strömten, wie nicht ganz selten in solchen Situationen, „immer mehr Angehörige und Bekannte der Messerstecher“ zum Tatort, zeigten sich aggressiv und bemühten sich, den Einsatzort zu belagern.
Die „Westdeutsche Allgemeine Zeitung“, abgekürzt WAZ, hat über den Vorfall berichtet, sich aber gescheut, seine Hintergründe auch nur ansatzweise zu beleuchten. Die Bild-Zeitung schreibt immerhin, dass die Polizei „auch einen Bezug zur Clankriminalität nicht ausschließen“ kann, schränkt aber gleich darauf ein, „es könnte auch um einen Familienstreit gehen.“ Ja, das kennt man natürlich, bei Familienfeiern wie dem Geburtstag von Onkel Günther oder der Goldenen Hochzeit der Großeltern kann schnell die Stimmung kippen und alle Beteiligten finden sich dann plötzlich mit Messern, Elektroschockern und Baseballschlägern auf der Straße wieder. Bei der „Welt“ wird in einem Video angemerkt, es habe eine „kleine Vermutung“ eines Zusammenhangs mit der Stichwahl zum Oberbürgermeister gegeben, was man aber schnell habe ausschließen können, während nun die Vermutung einer Verbindung mit der Clan-Kriminalität geäußert werde.
Selbst der „Spiegel“ weiß, was das bedeutet. Dort zitierte man 2020 beispielsweise das LKA Berlin mit der Aussage, Clan-Kriminalität sei „von einer in weiten Teilen der arabischstämmigen Community bestehenden Parallelgesellschaft geprägt und geht einher mit einer mangelnden Akzeptanz oder sogar Ablehnung des in Deutschland vorherrschenden Werte- und Normensystems.“ Doch weder „Bild“ noch „Welt“ noch „WAZ“ fühlten sich bemüßigt, das Wort „Migrant“ auch nur zu murmeln, geschweige denn deutlich auszusprechen. Die „Junge Freiheit“ sah das anders. Dort hieß es klipp und klar: „Am Sonntagabend ist es zu einer blutigen Auseinandersetzung in einer großen migrantischen Gruppe in Gelsenkirchen gekommen.“
So können wir also wieder einmal die Folgen der Bereicherungspolitik bewundern. Im Jahre 2023 betrug der Anteil der „Bevölkerung mit Einwanderungsgeschichte“ an der Gelsenkirchener Gesamtbevölkerung 38,6 %, der Anteil der ausländischen Bevölkerung an der gesamten Einwohnerschaft lag immerhin bei 25 %. Eine Google-Suche mit den Stichworten Gelsenkirchen und Migrantenanteil ruft neuerdings die hauseigene künstliche Intelligenz auf den Plan, die über Gelsenkirchen freudig mitteilt:
- Anteil: Etwa ein Viertel der Bevölkerung hat einen Migrationshintergrund.
- Herkunft: Die Menschen kommen aus über 130 verschiedenen Nationen und tragen zu einer bunten Heimat bei.
- Vielfalt: Ihre Musik, Religion, Sitten und Gebräuche sowie kulinarische Angebote bereichern die Stadt Gelsenkirchen.
Die auswärtigen Sitten und Gebräuche haben die Stadt Gelsenkirchen am Abend des Wahlsonntags ohne Frage eindringlich „bereichert“ und trugen „zu einer bunten Heimat bei“. Besser kann man es nicht sagen.
Mit Ausnahme der Zeit von 1999 bis 2004 hatte Gelsenkirchen stets einen Oberbürgermeister aus den Reihen der SPD, inzwischen also ununterbrochen seit mehr als 20 Jahren. Am 28. September wurde erwartungsgemäß die Kandidatin der SPD mit 66,9 % der abgegebenen Stimmen gewählt. Die Haltung der SPD zur Migration ist bekannt.
Ein nicht ganz unbekannter deutscher Blogger pflegt in solchen Situationen zu schreiben: „Geliefert wie bestellt“.
Ich kann ihm da nicht widersprechen.
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Thomas Rießinger ist promovierter Mathematiker und war Professor für Mathematik und Informatik an der Fachhochschule Frankfurt am Main. Neben einigen Fachbüchern über Mathematik hat er auch Aufsätze zur Philosophie und Geschichte sowie ein Buch zur Unterhaltungsmathematik publiziert.
Bild: Screenshot Youtube
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