Köln (ots)
Die Zahl der Arbeitslosen ist im August über eine magische Marke gestiegen: Mehr als drei Millionen Menschen sind derzeit ohne Arbeit – der höchste Stand seit 2015. Um ihren eigenen Job machen sich die wahlberechtigten Deutschen derzeit jedoch wenig Sorgen: Acht von zehn (80 Prozent) haben derzeit wenig bis gar keine Sorgen, dass sie ihren Arbeitsplatz verlieren, nur knapp zwei von zehn (17 Prozent, +-0 im Vgl. zu Februar 2025) machen sich große oder sehr große Sorgen um den Arbeitsplatz. Das hat eine repräsentative Umfrage von infratest dimap unter 1.342 Wahlberechtigten für den ARD-DeutschlandTrend von Montag bis Dienstag dieser Woche ergeben.
Große bzw. sehr große Sorgen machen sich die Deutschen aktuell jedoch um den Wirtschaftsstandort Deutschland: Drei Viertel (76 Prozent, +1 im Vgl. zu Dezember 2024) gaben das im aktuellen ARD-DeutschlandTrend an, zwei von zehn (21 Prozent) machen sich wenig bis gar keine Sorgen. Die Hälfte der Deutschen (49 Prozent, +1 im Vgl. zu Februar 2025) machen sich darüber hinaus Sorgen, dass der eigene Lebensstandard künftig nicht mehr gehalten werden kann, ebenso viele machen sich wenig bis gar keine Sorgen. Allerdings gibt es in dieser Frage große Unterschiede hinsichtlich der Altersgruppen: Während sich knapp zwei Drittel (64 Prozent) der 18-34 Jährigen Sorgen um ihren Lebensstandard machen, ist es bei den über 65-Jährigen nur gut ein Drittel (35 Prozent).
Ähnlich sieht es beim Blick auf die eigene Altersvorsorge aus: 51 Prozent (+1 im Vgl. zu Februar 2025) der wahlberechtigten Deutschen machen sich Sorgen um Geldprobleme im Alter, 46 Prozent haben hier keine Sorgen. Auch hier gibt es aber Unterschiede in den Altersgruppen: Von den 18-34 Jährigen haben 67 Prozent Sorge, dass sie im Alter Geldprobleme haben werden, von den über 65-Jährigen sind es 32 Prozent.
Die Regierungsparteien ringen derzeit um politische Lösungen für die Wirtschaft, den Arbeitsmarkt und die Zukunft des Sozialstaats. Mit Blick auf die Frage, welche der beiden Regierungsparteien aktuell die überzeugendsten Ideen dafür hat, wie der Wirtschaftsstandort in Deutschland gesichert werden kann, werden die Kompetenzen am ehesten der CDU/CSU zugeschrieben: 37 Prozent (-2 im Vgl. zu Februar 2025) trauen der CDU/CSU aktuell zu, die Wirtschaft im Land voranzubringen. Die CDU/CSU schneidet im Vergleich zu den anderen Parteien bei dieser Frage historisch betrachtet am besten ab. Lediglich 8 Prozent (-4) trauen dem Koalitionspartner SPD zu, die Wirtschaft voranzubringen. Auch in einem anderen Politikfeld liegt die Union vorne: 25 Prozent der wahlberechtigten Deutschen sind aktuell der Ansicht, die CDU/CSU betreibe eine gute Steuer- und Finanzpolitik (-2), 16 Prozent trauen das der SPD zu (-2). Mit Blick auf die Altersversorgung sehen die Deutschen die Kompetenzen etwas weniger bei der CDU/CSU (19 Prozent, -3) und leicht stärker bei der SPD (22 Prozent, -2). In der Frage, wer für soziale Gerechtigkeit sorgen kann, sehen die wahlberechtigten Deutschen die Kompetenz eher bei der SPD (27 Prozent, +1) als bei CDU/CSU (16 Prozent, -1).
In der Außen- und Verteidigungspolitik sehen die Deutschen die Kompetenz aktuell am ehesten bei der Union: 37 Prozent (+4) trauen der CDU/CSU zu, eine gute Außenpolitik zu betreiben, 11 Prozent (-5) der SPD. Ein Drittel der Deutschen (34 Prozent, +2) ist darüber hinaus auch der Ansicht, die CDU/CSU betreibe eine gute Verteidigungspolitik, zwei von zehn (20 Prozent, -4) sehen diese Kompetenz am ehesten beim Koalitionspartner SPD.
Die Kompetenz für eine gute Asyl- und Flüchtlingspolitik in der Regierungskoalition liegt nach Ansicht der Deutschen auch am ehesten bei der CDU/CSU: 24 Prozent (-2) sind dieser Meinung. 12 Prozent (-2) sehen die Kompetenz bei der SPD. Allerdings kann im Vergleich aller Parteien auf diesem Politikfeld nach Ansicht der Deutschen am ehesten die größte Oppositionspartei überzeugen: 26 Prozent sind der Ansicht, die AfD betreibe eine gute Asyl- und Flüchtlingspolitik.
Befragungsdaten
- Grundgesamtheit: Wahlberechtigte ab 18 Jahren in Deutschland
- Fallzahl: 1.342 Befragte
- Erhebungszeitraum: 01. bis 02. September 2025
- Erhebungsverfahren: Zufallsbasierte Telefon- und Online-Befragung
- Schwankungsbreite: 2* bis 3** Prozentpunkte
* bei einem Anteilswert von 10% ** bei einem Anteilswert von 50%
Die Fragen im Wortlaut:
- Nun zu einigen politischen Aufgaben. Welcher Partei trauen Sie am ehesten zu, diese Aufgaben zu lösen?
- Die Wirtschaft in Deutschland voranbringen
- Eine gute Außenpolitik betreiben
- Für soziale Gerechtigkeit sorgen
- Eine gute Verteidigungspolitik betreiben
- Eine gute Asyl- und Flüchtlingspolitik betreiben
- Die Altersversorgung sichern
- Eine gute Steuer- und Finanzpolitik betreiben
- Machen Sie sich sehr große Sorgen, große Sorgen, wenig Sorgen oder gar keine Sorgen…?
- dass Sie Ihren Lebensstandard künftig nicht mehr halten können
- dass Sie Ihren Arbeitsplatz verlieren
- um den Wirtschaftsstandort Deutschland
- dass Sie im Alter Geldprobleme haben werden
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