• 30. September 2025

Schröter warnt vor „kleinen Schritten der Islamisierung“

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Sep. 29, 2025
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Das Wort ist heikel, die Reaktion zuverlässig: Wer in Deutschland von „Islamisierung“ spricht, gerät rasch unter Generalverdacht. Und muss sogar damit rechnen, vom Verfassungsschutz als Verdachtsfall gelistet zu werden. Doch genau diesen Begriff setzt die Ethnologin Susanne Schröter jetzt an den Anfang ihrer Abrechnung – nicht als Parole, sondern als Diagnose. Mit dem Ende ihrer Forschungsprofessur wird zum 1. Oktober das von ihr gegründete Frankfurter Forschungszentrum Globaler Islam geschlossen. Schröter spricht von Mobbing-Kampagnen, offenen Briefen aus dem eigenen Institut, Stigmatisierung als „antimuslimische Rassistin“. Eine vereinbarte Nachhaltigkeitsoption für das Zentrum sei nie umgesetzt worden; auf ihre Professur folgte kein Islam-Experte, sondern – so Schröter – eine „woke“ Mexiko-Expertin.

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Ihr Befund ist größer als der eigene Fall. Kritische Islamforschung finde nur noch in Ausnahmefällen statt, so Schröter in einem Interview, das die „Welt“ leider schamhaft hinter einer Bezahlschranke versteckt – aber viel zu wichtig ist, um dahinter zu versauern. Heikle Themen anzusprechen sei toxisch für die Karriere, sagt Schröter – etwa Ehrengewalt, islamistische Milieus, demokratieferne Haltungen. Wer sie dennoch bearbeitet, gilt als Risiko. Das passe zu einer akademischen Mode, die Islamismus als Reaktion auf „den Westen“ relativiere und Kritik als Rassismus deute.

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Und hier liegt das eigentliche Faszinosum: Wie sehr dieses Thema in Deutschland verdrängt wird. Als könne es die Gefahr gar nicht geben. Dabei zeigt ein Blick in die Geschichte, dass gerade die langsame, schleichende Veränderung eher der Normalfall als die Ausnahme ist. Dass ganze Gesellschaften immer wieder kippten. Wer sie nicht sehen will, wird am Ende von ihr überrascht.

SEDO

Inhaltlich trennt Schröter zwischen still religiösen Gläubigen und dem organisierten Islam. Libérale Bewegungen seien dort selten; prägend seien fundamentalistische Strömungen, die Religion zur umfassenden Ordnung machten. Parallel arbeiteten legalistische Islamisten langfristig: Mission nach innen, Ressentiment gegen die Mehrheitsgesellschaft, Segregation in Städten, Netzwerke in Politik, Kirchen, Verwaltungen und NGOs. Sichtbar werde das in vielen kleinen Verschiebungen: Geschlechtertrennung bei Veranstaltungen, Bekleidungsnormen bis hin zu Ganzkörperverschleierung für Mädchen, Druck in Schulen auf säkulare Jugendliche – vom Kopftuch bis zum Fasten. Lehrer berichteten, dass während des Ramadans sogar Trinkkontrollen stattfänden.

Politisch sei das Versäumnis offenkundig. Linke Milieus (v)erklärten Islamisten zu vulnerablen Gruppen und blendeten Opfer innerhalb muslimischer Gemeinschaften aus; Konservative duckten sich aus Angst vor Vorwürfen weg. Schröter sieht als Profiteur die AfD – die zugleich selbst um erzkonservative Muslime werbe und Erdogan lobe. Und dann ist es ausgerechnet der Interviewer, ‚Welt‘-Redakteur Frederik Schindler, der die Sache kleinredet: Er erklärt, es gebe eben auch einen Kulturkampf von rechts – auch in Deutschland. Zumindest hierzulande ist das schlicht absurd. Eine rot-grüne Deutung, präsentiert als neutrale Analyse – mitten in einem Gespräch, das Schröter eigentlich Raum geben sollte.

Auf die aktivistisch gefärbte Kritik des Interviewers, sie vermische Wissenschaft und Aktivismus, reagiert Schröter mit einer Grenzziehung: Zuspitzung sei legitim, Ausgrenzung nicht. Ihren Begriff eines ‚woke-islamistischen Deep State‘ erklärt sie als pointierte Beschreibung realer Netzwerke, keine Verschwörung. Ein Beispiel: Als in Berlin eine Beratungsstelle gegen religiöses Mobbing entstehen sollte, formierte sich sofort Widerstand aus Wissenschaft, NGOs, Politik und ultraorthodoxen Verbänden – das Projekt scheiterte.

Nicht weniger interessant als Schröters Antworten ist Schindlers Fragestil. Wenn man ihn überhaupt so nennen will. Man könnte auch von „Dozieren“ und „Belehren“ sprechen. Der 32-Jährige, Soziologe, noch recht frisch von der Universität, ist ein typischer Fall für den Erfolg des „Marsches durch die Institutionen“. Eine Generation, die an Hochschulen stramm rot-grün sozialisiert wurde – und das gar nicht mehr merkt, sondern für Normalität hält. Sich im Besitz der Wahrheit wähnt – die natürlich rot-grün ist. Statt Schröter zuzuhören, agiert er wie ein Aktivist im „Welt“-Schafspelz. Er wirft ihr ernsthaft vor, ihre Diagnose über den Siegeszug der Wokeness sei „übertrieben“ – obwohl man sie täglich mit Händen greifen kann.

Ein Interview, das in Teilen mehr Belehrung durch den Interviewer ist als Gespräch. Man kann sagen: das ist doch – auch wenn es allzu belehrend und altklug herüberkommt – immer noch kritisches Nachfragen – und ja, das ist journalistische Pflicht. Aber dann bitte immer, und nicht selektiv. Denn auch nur zehn Prozent solcher Schärfe würde ich mir bei Gesprächen mit rot-grünen Politikern und ihren dressierten Pseudo-Bürgerlichen à la Friedrich Merz wünschen. Doch die Doppelmoral springt ins Auge: Bei den einen wird gekuscht, ja apportiert, bei den anderen attackiert.

Als ob ein paar Neugründungen die jahrzehntelangen Netzwerke, die Hunderte Millionen an Fördergeldern, die staatliche Schikane und die Hetze gegen alles, was nicht rot-grün ist, auch nur im Ansatz neutralisieren könnten.

Was bleibt? Nicht der eine Skandal, sondern die Summe kleiner Schritte. Ein Zentrum schließt. Eine Debatte verstummt. Normen verschieben sich. Und wer darauf hinweist, wird zur Zielscheibe. Gerade deshalb ist Schröters Kernthese die Unbequeme: Islamisierung – wenn sie stattfindet – beginnt nicht mit dem großen Donnerschlag. Sie beginnt leise. Und sie beginnt genau dort, wo eine Gesellschaft es vorzieht, nicht hinzuschauen. Wir sind mittendrin in diesem Prozess. Und man weiß nicht, was einen mehr erschreckt – dass es schon so weit gekommen ist. Oder dass Wegsehen inzwischen zur Bürgerpflicht erklärt wurde.

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