Berlin (ots)
- DUH und das Center for American Progress fordern anlässlich des Antrittsbesuchs von Bundeskanzler Merz bei US-Präsident Trump mehr Ambition beim Ausbau erneuerbarer Energien anstatt neuer US-LNG-Verträge
- Verflüssigtes Fracking-Gas aus den USA ist teuer, klimaschädlicher als Kohle und eine Gefahr für Menschen auf beiden Seiten des Atlantiks
- US-LNG bedeutet neues Risiko für Energiesicherheit Deutschlands durch politische und fossile Abhängigkeit
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert Bundeskanzler Friedrich Merz auf, bei seinem morgigen Antrittsbesuch im Weißen Haus der energiepolitischen Erpressung durch Donald Trump eine deutliche Absage zu erteilen. So belegt eine neue Analyse der DUH und des Center for American Progress (CAP) die Risiken deutscher LNG-Importe aus den USA: Demnach führen die Importe von Flüssigerdgas aus den USA zu höheren Energiekosten, gesundheitlichen Risiken für die Menschen vor Ort und neuen wirtschaftlichen Abhängigkeiten. Deutschlands Nachfrage nach fossilem Gas befeuert umweltschädliches Fracking und den Ausbau von LNG-Infrastruktur in den USA und an den deutschen Küsten. Durch Methan-Emissionen kann LNG aus den USA zudem klimaschädlicher sein als Kohle, dies gilt insbesondere für Fracking-Gas. Die Organisationen fordern einen Stopp neuer LNG-Importverträge aus den USA nach Deutschland.
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH: „Bundeskanzler Merz muss bei seinem Antrittsbesuch neuen LNG-Lieferverträgen aus den USA eine deutliche Absage erteilen und klar machen, dass Deutschland und Europa geschlossen hinter der Energiewende und den Klimazielen stehen. Deutschland macht sich durch LNG-Importe aus den USA erpressbar und rutscht nach Russland in die nächste gefährliche fossile Abhängigkeit. Langfristige Lieferverträge für LNG gefährden unsere Klimaziele und stellen einen teuren Rückschritt in der Energiewende dar. LNG aus den USA garantiert Deutschlands Energiesicherheit nicht, sondern gefährdet sie. Die geplante Importkapazität bis 2030 für fossiles Gas, inklusive LNG, ist aktuell fast doppelt so groß wie der erwartete Verbrauch. Diese fossilen Überkapazitäten verbauen uns die Klimaziele. Statt Investitionen in den Ausbau der LNG-Infrastruktur fordern wir mehr Ambition im Ausbau der erneuerbaren Energien und Speicherkapazitäten – eine Energieinfrastruktur für wirklich saubere Energie und Energieunabhängigkeit.“
Shannon Baker-Branstetter, Center for American Progress: „Langfristige LNG-Exporte dienen den Interessen der Öl- und Gasindustrie – zulasten der Gesundheit und des Geldbeutels der amerikanischen Bevölkerung. Es ist an der Zeit, dass sowohl die USA als auch Deutschland eine Energiepolitik verfolgen, die auf bezahlbare Lösungen, saubere Luft und verantwortungsvolle Haushaltsentscheidungen setzt – ohne die öffentliche Gesundheit zu gefährden oder den Ausbau erneuerbarer Energien auszubremsen. Besonders betroffen sind einkommensschwache Haushalte in der Nähe von Fracking-Anlagen, Pipelines und LNG-Terminals – oft in überwiegend Schwarzen oder hispanischen Gemeinden, in denen Asthma, Krebs und andere gesundheitliche Probleme überdurchschnittlich häufig auftreten.“
Hintergrund:
In dem gemeinsamen Bericht analysieren CAP und DUH die US-LNG Importe nach Deutschland in Hinblick auf die Energiesicherheit, Energiepreise in den USA und Deutschland, Kosten, Umweltschäden und Klimabilanz. Aufgrund der Methan-Emissionen, die beim Fracking, der Verflüssigung und dem Transport von LNG entstehen, kann Flüssigerdgas laut Howarth (2024) bis zu 33 Prozent klimaschädlicher sein als Kohle. Methan ist ein hoch gefährliches Treibhausgas, das auf 20 Jahre gerechnet 84-mal klimaschädlicher ist als CO2. Insgesamt investiert die Bundesregierung mehr als 8 Milliarden Euro in den Ausbau der LNG-Infrastruktur in Deutschland.
Link:
Zum Bericht: https://ots.de/h4mMBp
Pressekontakt:
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer
0160 90354509, [email protected]
DUH-Newsroom:
030 2400867-20, [email protected]
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