Was in Deutschland geradewegs zur Kontosperrung, zur medialen Hinrichtung oder zur Einstufung als „Delegitimierer des Staates“ führen könnte, ist in Ungarn jetzt Verfassungswirklichkeit. Zwei Geschlechter, nicht mehr. Männlich und weiblich. Vater und Mutter. Keine Sternchen, keine 72 Optionen auf Formularen, keine verpflichtenden Pronomen-Spielchen in Schulen oder Behörden.
Was für viele Rot-Grüne und ihre Mitläufer wie eine Rückkehr ins Mittelalter klingt, ist in Wahrheit: die Rückkehr zur Biologie. Und das reicht heute schon, um in Brüssel empört zu werden.
Mit der nötigen Zweidrittelmehrheit hat das ungarische Parlament am Dienstag eine Verfassungsänderung beschlossen. Künftig wird in Artikel L der Verfassung klargestellt: „Die Mutter ist eine Frau, der Vater ein Mann.“ Das Geschlecht eines Menschen werde bei der Geburt anhand der primären Geschlechtsmerkmale und der Chromosomen bestimmt – und könne später nicht geändert werden.
Ein Satz, wie aus einem verstaubten Biobuch. Oder aus einem Schulheft von 1994. Nur dass man dafür heute aus dem öffentlichen Dienst entlassen werden kann.
Die Empörung aus Berlin ließ nicht lange auf sich warten. Grünen-Politikerinnen sprechen von „rückschrittlicher Diskriminierung“, NGOs warnen vor „Menschenrechtsverletzungen“, und in den Redaktionen der großen Leitmedien dürften hektisch Kolumnen zur „autoritären Regression“ in Arbeit sein.
Was man in diesen Kreisen nicht mehr versteht: Dass es Länder gibt, die sich dem westlichen Haltungsimperialismus bewusst entziehen. Und die sich weigern, ihre Verfassungen an das jeweilige Twitter-Trendbarometer anzupassen.
Denn während die Ampel-Regierung in Deutschland durchsetzte, dass Kinder künftig ihr „Geschlecht“ selbstständig ändern dürfen – auch gegen den Willen der Eltern –, geht man in Ungarn den umgekehrten Weg. Während in deutschen Klassenzimmern aus Müttern „gebärende Personen“ werden, hält Budapest daran fest, dass eine Mutter… eine Frau ist.
Und auch in den USA schlug die neue Realität bereits ein: Donald Trump unterzeichnete gleich am ersten Tag seiner zweiten Amtszeit ein Dekret, das „Gender-Ideologie“ aus der Bundespolitik verbannt und nur noch männlich oder weiblich als staatlich anerkanntes Geschlecht zulässt – basierend auf biologischen Kriterien. Die Rückkehr zur Normalität macht Schule.
Man muss Viktor Orbán nicht mögen. Aber man kann anerkennen, dass seine Regierung den Begriff „Familie“ nicht täglich neu definiert. Sondern schützt. Und das auf Grundlage der Realität – nicht der eigenen Wunschvorstellungen.
Die westliche Reaktion auf das Gesetz sagt am Ende weniger über Ungarn als über uns selbst. Die schiere Tatsache, dass ein Land noch von zwei biologischen Geschlechtern spricht, gilt inzwischen als Tabubruch. Nicht etwa der Versuch, das biologische Geschlecht zu löschen. Nicht das neue deutsche Selbstbestimmungsgesetz, das Schülern erlaubt, sich montags als Kevin und donnerstags als Kim zu fühlen – ohne ärztliches Attest. Nein: Die Rückbesinnung auf männlich und weiblich ist der Skandal.
In einer Zeit, in der Talkshows „weibliche Penisse“ erklären und Schulbücher „nicht-binäre Schwangerschaften“ behandeln, ist das ungarische Gesetz fast schon revolutionär. Revolutionär banal. Revolutionär normal.
Die eigentliche Frage lautet also nicht: Wie weit rechts ist Ungarn? Sondern: Wie weit weg von der Wirklichkeit ist der Westen?
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