Vielleicht fragen Sie sich: Warum geht es hier auf meiner Seite plötzlich um Dopamin? Sollte das nicht eher ein Thema für Neurologen sein? Ich habe festgestellt, dass Dopamin mein Leben in eine Richtung verändert hat, die mir nicht guttat – und ich kann mir gut vorstellen, dass es vielen von Ihnen ähnlich geht. Ich war zu oft am Handy, am Computer, immer auf der Suche nach dem nächsten Informations-Kick. Und als ich mich mit dem Thema Dopamin intensiver beschäftigte, bin ich auf Erkenntnisse gestoßen, die mich wirklich umgehauen haben. Besonders eine Frage hat mich nicht mehr losgelassen: Kann es sein, dass unsere politische Haltung – ob wir eher konservativ oder links denken – stärker von unseren Dopaminspiegeln abhängt, als uns bewusst ist?
Dopamin ist einer der wichtigsten Botenstoffe im Gehirn. Es steuert Motivation, Belohnung und Lernen – und spielt damit eine entscheidende Rolle für unser Verhalten. Ohne Dopamin würden wir nicht aufstehen, keine Ziele verfolgen und keine Freude an Errungenschaften empfinden. Aber es gibt auch eine Kehrseite: Ein zu hoher Dopaminspiegel kann uns rastlos machen, süchtig nach ständig neuen Reizen – sei es durch Nachrichten, Social Media oder extreme politische Ideen.
Wie Dopamin unser Verhalten beeinflusst
Wer viel Dopamin ausschüttet, ist ständig auf der Suche nach neuen Herausforderungen, neuen Reizen, neuen Ideen. Das ist evolutionär sinnvoll – schließlich war es immer ein Vorteil, wenn einige in der Gruppe neugierig waren und nach neuen Wegen suchten, während andere auf Sicherheit setzten und bestehende Strukturen bewahrten.
Studien zeigen, dass Menschen mit höherer Dopaminaktivität tendenziell offener für neue Erfahrungen sind. Sie suchen nach Innovation, Veränderung und abstrakten Ideen – was oft mit einer progressiven, linken Weltsicht einhergeht. Menschen mit niedrigerer Dopaminaktivität hingegen neigen eher zu Stabilität, Sicherheit und Bewahrung – also klassischen konservativen Werten.
Das bedeutet nicht, dass Dopamin allein unsere politische Einstellung bestimmt. Aber es liefert eine neue Perspektive darauf, warum sich Menschen so unterschiedlich verhalten, wenn es um gesellschaftlichen Wandel geht. Während die einen am liebsten ständig alles umkrempeln würden, fragen sich die anderen, warum man gut funktionierende Strukturen überhaupt verändern sollte.
Dopamin und der moderne Mensch: Gefangen in der Reizspirale?
In unserer heutigen Welt ist Dopamin allgegenwärtig. Ich weiß, wovon ich spreche. Smartphones, soziale Medien und Dauerbeschallung mit Nachrichten sorgen dafür, dass unser Gehirn ständig kleine Belohnungen bekommt. Das kann dazu führen, dass wir ungeduldig werden, ständig nach dem nächsten „Kick“ suchen und Schwierigkeiten haben, langfristig zu denken.
Das erklärt auch, warum viele politische Debatten heute so hitzig geführt werden. Während konservative Denker eher auf langfristige Stabilität bedacht sind, springen viele Progressive von einem neuen Thema zum nächsten, angetrieben von einer fast suchtartigen Sehnsucht nach Veränderung.
Und was hat das konkret mit Politik zu tun
Dopamin könnte erklären, warum Linke sich oft für große, weltumspannende Projekte begeistern – Klimarettung, soziale Gerechtigkeit, globale Umverteilung. Konservative hingegen setzen stärker auf das Lokale: Familie, Nachbarschaft, Vereine. Während linke Politik häufig auf strukturellen Wandel abzielt, geht es Konservativen oft um Stabilität und konkrete Verantwortung im direkten Umfeld.
Genau diese Unterschiede möchte ich in den nächsten Artikeln dieser kleinen Serie beleuchten: Warum wollen Linke oft die Welt retten, während Konservative sich eher um das direkte Umfeld kümmern? Warum wechseln manche Menschen im Laufe ihres Lebens von links nach konservativ – und welche Rolle spielt Dopamin dabei? Diese Fragen werden in den kommenden Teilen meiner Serie untersucht.
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