Der etwa 90 Seiten lange Plan, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, beschreibt einen Wiederaufbau über fünf Jahre mit geschätzten Kosten von 53 Milliarden US-Dollar (aktuell rund 50 Milliarden Euro).
Bis zum Jahr 2030 sollen demnach in Gaza Hunderttausende neue Wohnungen für drei Millionen Bewohner entstehen sowie ein Flug- und ein Seehafen. Zudem soll es Industriegebiete geben, aber auch Hotelanlagen, Parks und Strände, um den Tourismus zu fördern.
Der ägyptische Plan sollte bei einem Gipfeltreffen in Kairo diskutiert werden. Ägyptens Präsident und Gastgeber Abdel Fatah al-Sisi empfing dazu unter anderem UN-Generalsekretär António Guterres, Bahrains König Hamad bin Issa al-Chalifa, Katars Emir Tamim bin Hamad Al Thani sowie EU-Ratspräsident António Costa.
Ob und wann der Plan umgesetzt werden könnte, ist völlig offen – auch weil die Waffenruhe in Gaza auf der Kippe steht und der Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas neu entflammen könnte. Zudem sind neben der Finanzierung viele weitere Fragen ungeklärt, etwa zur Zukunft der Hamas und die Frage, wer das Gebiet künftig kontrollieren und sichern soll.
Trump hatte vorgeschlagen, Gaza in eine „Riviera des Nahen Ostens“ zu verwandeln und die rund zwei Millionen Palästinenser nach Ägypten und Jordanien dauerhaft „umzusiedeln“. Die UN warnten daraufhin vor einer „ethnischen Säuberung“. Trumps Pläne hatten in der arabischen Welt und darüber hinaus Empörung ausgelöst.
Der ägyptische Plan fordert in einem politischen Teil den Beginn direkter Verhandlungen zwischen Israelis und Palästinensern mit „Garantiegebern“ ihrer Wahl. Der Plan beruhe auf dem Gedanken einer Zweistaatenlösung. In den vergangenen Jahrzehnten blieben allerdings alle Bemühungen, den Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern mit diplomatischen Mitteln beizulegen, erfolglos.
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