Afrika ist Ground Zero, wenn es darum geht, Impfstoffe, von denen niemand weiß, ob sie etwas bringen, jenseits von zum Teil erheblichen Nebenwirkungen, zu testen. Vielleicht ist Ihnen in den letzten Tagen der Hinweis auf einen AUSBRUCH von Ebola in Uganda begegnet, ein AUSBRUCH, den die WHO sofort genutzt hat, um Impfstoff-Kandidaten, die obschon sie für die WHO noch Kandidaten sind, von der European Medicines Agency bereits zugelassen wurden, nach Kampala zu schicken, um den AUSBRUCH einzudämmen:
„WHO and partners have immediately boosted their support to the Ugandan government’s response to an outbreak of Sudan virus disease outbreak (SVD, part of the Ebola family), including by facilitating access to a candidate vaccine and candidate treatments. The first 2160 doses of the vaccine candidate and the treatments are already in Kampala, Uganda, as they were prepositioned as part of outbreak preparedness.“
2.160 Dosen eines nicht näher benannten „Impfstoff-Kandidaten“ sind nach Uganda verschifft worden, um die Gelegenheit, ein kostengünstiges Phase-III-Trial am lebenden afrikanischen Subjekt durchführen zu können, nicht verstreichen zu lassen. Zeit ist Geld, und Ebola bietet die Gelegenheit, ist Ebola doch die letzte der großen Virus-Gefahren, die man derzeit noch inszenieren kann.
Ebola gehört zu den Filoviridae, die neben den sechs bekannten Ebola-Stämmen (Zaire, Bandibujyo, Sudan, Tai Forest, Reston und Bombali) noch Cueva- und Marburgvirus umfasst. Die Gruppe der haemorrhagischen Fieber ist besonders tödlich, fordert unter den Infizierten zwischen 40% und 100% Opfer. Einmal mehr sind Fledermäuse der Wirt der Viren, die in Affen und Gürteltieren und Menschen Zwischenwirte finden. Anstecken kann man sich mit Blut und Körperflüssigkeiten, wenn eines von beiden über eine Wunde in die eigene Blutbahn oder über Schleimhäute in Augen, Nase oder Mund Zugang findet. Zunächst unterscheidet sich haemorrhagisches Fieber, ob Ebola oder Morbus Marburg nicht von anderen Infektionserkrankungen. 2 bis 21 Tage nach der Infektion zeigen sich Symptome wie Fieber, Müdigkeit, Muskelschmerzen, Erbrechen und Durchfall stellen sich im nächsten Schritt ein und werden von äußeren und inneren Blutungen begleitet. Zeigen sich Symptome kann der Infizierte andere anstecken, vorher nicht. Es ist gar nicht so leicht, Ebola oder das Marburgvirus von Malaria oder Typhus oder Menningitis zu unterscheiden, dazu ist ein Labortest notwendig, üblicherweise in Form eines Antigen-Tests oder als RT-PCR-Test, seltener über eine Zellkultur.
Kommen wir zurück zum AUSBRUCH, der die Gelegenhiet bietet, um bislang Impfstoff-Kandidaten, die ungeachtet ihres Status als WHO-Kandidaten von der EMA mit einer Marktzulassung beglückt wurden, schon weil Ebola in Europa so weit verbreitet ist, weiter am lebenden Subjekt zu testen.
Der AUSBRUCH umfasst EINE PERSON.
1 Person.
Einen Pfleger aus einem Krankenhaus, der sich auf bislang vollkommen unbekannten Wegen ein Virus zugezogen hat, das man sich so leicht gar nicht verschaffen kann:
„So far one confirmed case – a nurse from Mulago National Referral Hospital in the capital Kampala – has been reported. No other health workers or patients have shown symptoms of the disease. A total of 45 contacts, including health workers and family members of the confirmed case (deceased) have been identified and are currently under close monitoring. The identification of the case in a densely populated urban requires rapid and intense response.
Ein Pfleger und 2.160 Dosen nicht näher spezifizierter Impfstoff-Kandidaten.
Widmen wir uns den Kandidaten, die die European Medicines Agency für den EUROPÄISCHEN MARKT zugelassen hat.
Es sind drei an der Zahl:
- Ervebo, hergestellt von MERCK;
- Zabdeno (AD26.ZEBOV-GP), hersgestellt von Janssen Biologics B.V.;
- Mvabea ebenfalls hergestellt von Janssen Biologics B.V.;
Ervebo ist schon seit 2020 im Einsatz, wird seitdem an Leuten getestet, was indes nicht zu sonderlich viel Erkenntnis geführt haben kann, denn die Zulassung basiert im Wesentlichen auf Unbekanntem.
Eine Impfung mit Ervebo mag vor Ebola schützen, sie mag auch nicht vor Ebola schützen:
„Vaccination with Ervebo may not result in protection in all vaccinees. Vaccine efficacy in adults has been established in the period ≥10 to ≤31 days after vaccination, however the duration of protection is not known (see section 5.1). The use of other Ebola control measures should therefore not be interrupted.“
Obschon in Guinea rund 9.000 Menschen mit dem „Impfstoff-Kandidaten“ geimpft wurden, sind die Ergebnisse des Trials eher seltsam, denn die Effektivität des Impfstoffes wurde aus dem Vergleich von Leuten, die sofort geimpft wurden und Leuten, die erst nach vermeintlichem Kontakt mit einem Infizierten geimpft wurden, abgeleitet. Nicht unbedingt das, was man sich unter einem Kontrollgruppen-Trial vorstellt.
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Wie auch immer Ervebo ist noch der am besten getestete Impfstoff-Kandidat, indes, Ervebo enthält einen live-Virus des Zaire-Stammes von Ebola, wirkt entsprechend nach Ansicht der Hersteller vor allem oder ausschließlich, gegen Ebola-Zaire, was indes niemanden daran gehindert hat, das Zeug in Guinea und anderswo gegen Sudan Virus und andere Varianten von Ebola einzusetzen.
„Ervebo is indicated for active immunisation of individuals 1 year of age or older to protect against Ebola Virus Disease (EVD) caused by Zaire Ebola virus“.
Eine Besonderheit, die den Einsatz von Ervebo mit einem gewissen Thrill-Faktor versieht, ist die Tatsache, dass Geimpfte den Impfstoff-Virus, der nur attenuated, also abgemildert wurde, an ihre Umwelt in genau der Weise übertragen können, wie dies Infizierte tun, über alle Körpersäfte und über Blut:
„Vaccine virus might be present in biological fluids such as blood, urine, saliva, semen, vaginal fluids, aqueous humor, breast milk, faeces, sweat, amniotic fluid, and placenta. In clinical trials, vaccine virus RNA has been detected by PCR in the plasma of most of the adult participants. Vaccine virus RNA was mainly detected from Day 1 to Day 7. Shedding of vaccine virus has been detected by PCR in urine or saliva in 19 out of 299 adult participants and in skin vesicles in 4 out of 10 adult participants. The vaccine virus RNA was detected in a skin vesicle at 12 days post-vaccination in one of the four participants.
Kinder sind, wenn es darum geht, das Zaire-Ebola-Virus aus dem Impfstoff an andere weiterzugeben, effektiver als Erwachsene. Und wenn wir schon dabei sind, eine Übertragung von Impfstoff-Ebola-Virus durch Geimpfte an Tiere ist auch möglich:
„Transmission of vaccine virus through close contact with livestock is accepted as a theoretical possibility. Vaccine recipients should attempt to avoid exposure of livestock to blood and bodily fluids for at least 6 weeks following vaccination.“
Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, ich habe immer ein schlechtes Gefühl wenn man Schäden in Kauf nimmt, um Schäden zu verhindern. Das scheint mir keine sinnvolle Strategie zu sein, es sei denn, man will eine vorhandene Situation verschlimmern oder eskalieren.
Die beiden verbleibenden Impfstoff-Kandidaten Zabdeno und Mvabea kommen nur zusammen, müssen im Anstand von 8 Wochen, erst Zabdeno, dann Mvabea gespritz werden. Beide unterscheiden sich in ihren aktiven Komponenten. Zabdeno enthält, wie Ervebo auch den Zaire Stamm des Ebola-Virus. Mit Zabdeno scheint ein Grundstock geschaffen zu werden, auf dem den Geimpften dann mit Mvabea die volle Ladung Ebola verpasst wird:
One dose (0.5 mL) contains:
Modified Vaccinia Ankara Bavarian Nordic Virus* encoding the:
Zaire ebolavirus (EBOV) Mayinga variant glycoprotein (GP)
Sudan ebolavirus Gulu variant GP
Taï Forest ebolavirus nucleoprotein
Marburg marburgvirus Musoke variant GP
Not less than 0.7 x 108
infectious units (Inf.U)
* Produced in chicken embryo fibroblast cells and by recombinant DNA technology.
This product contains genetically modified organisms (GMOs).
Die volle Ladung Ebola, wie gesagt. Und alles voller „infectious units / infizierende Einheiten“.
Das besondere an Zabdeno und Mvabea wollen wir ihnen nicht vorenthalten. Es finden sich bislang keinerlei Informationen dazu, ob die beiden Impfstoffe von Geimpften an ihre Umgebung verteilt werden können oder nicht, aber das ist nicht weiter verwunderlich, angesichts der vielen Leerstellen, die bei der EMA dennoch niemanden daran gehindert haben, den „Impfstoff-Kandidaten“ eine Marktzulassung zu erteilen:
In Reihe:
„The exact level of protection afforded by the vaccine regimen is unknown.“
In Deutsch: Keine Ahnung, ob das Zeug wirkt.„In the absence of field efficacy data, the protective effect of the vaccine regimen in humans was
inferred by the bridging of immunogenicity in humans to immunogenicity and efficacy data obtained
in non-human primates (immunobridging)“
In Deutsch: Weil wir nicht wissen, ob das Zeug wirkt, haben wir einfach angenommen, dass das Zeug wirkt.„The vaccine regimen might not protect all individuals against Ebola virus (Zaire ebolavirus species)
disease, and does not replace precautions to avoid exposure to Ebola virus.“
Das Zeug kann unwirksam sein, tun Sie also so, als seinen Sie ungeimpft.„The duration of protection is unknown.“
Wir wissen nicht, ob das Zeug wirkt und für den Fall, dass es wirkt, nicht wie lange es wirkt.„The vaccine regimen is not intended to prevent diseases caused by Filoviruses other than Zaire
ebolavirus species“
Obschon die Leute, die Mvabea erhalten, mit unterschiedlichen Ebola-Viren vollgepumpt werden, soll das Zeug nur gegen den Zaire-Stamm von Ebola wirksam sein.
Wir könnten die Reihe noch fortsetzen. Aber die Meldung ist vermutlich auch so klar: Für den Impfstoff-Kandidaten, den die EMA ZUGELASSEN hat, gibt es KEINERLEI Informationen, die seine Wirksamkeit betreffen. Offenkundig hoffen die Verantwortlichen, entsprechende Informationen am lebenden Subjekt in Uganda gewinnen zu können. In Uganda, das noch einmal zur Erinnerung, gibt es EINEN Fall von Ebola, der vom Sudan-Virus ausgelöst wurde. Keiner der Impfstoff-Kandidaten wurde gegen das Sudan-Virus entwickelt, alle basieren auf dem Zaire-Stamm von Ebola.
Mit anderen Worten:
Es werden in Uganda Leute „vorsorglich“ gegen Ebola geimpft, mit einem Impfstoff, der gegen einen anderen Ebola-Stamm entwickelt wurde, als den, der gerade in Uganda „ausgebrochen“ ist. Sie werden entweder mit einem Impfstoff-Kandidaten geimpft, der leicht von Geimpften an Ungeimpfte übertragen werden kann, dessen Effektivität weitgehend unbekannt ist oder mit einem Impfstoff-Kandidaten, von dem noch viel weniger bekannt ist. Anlass für diesen Versuch am menschlichen Subjekt ist ein EBOLA-AUSBRUCH bei EINER PERSON.
Kommt Ihnen das auch seltsam vor?
Es ist in jedem Fall ein va banque-Spiel, das man in Europa vermutlich nicht durchführen könnte..
In Afrika geht das.
Wer kräht schon nach ein paar Impfopfern in Uganda, oder ein paar Toten in Uganda, wenn die Weltgesundheitsorganisation vor Ort ist, um dort GUTES zu tun?
Quellen:
https://www.afro.who.int/countries/uganda/news/who-accelerates-efforts-support-response-sudan-virus-disease-outbreak-uganda
https://www.who.int/news-room/questions-and-answers/item/ebola-vaccines
https://www.who.int/news/item/31-01-2025-who-and-partners-enable-access-to-candidate-vaccine-and-treatments-for-outbreak-of-sudan-ebola-virus-disease-in-uganda
EPAR Mvabea:
Klicke, um auf mvabea-epar-product-information_en.pdf zuzugreifen
EPAR Zabdeno
Klicke, um auf zabdeno-epar-product-information_en.pdf zuzugreifen
EPAR Ervebo
Klicke, um auf ervebo-epar-product-information_en.pdf zuzugreifen
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Author: Michael Klein
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