Laut einer Umfrage der Europäischen Zentralbank (EZB) erwarten die Konsumenten auf Sicht von 12 Monaten eine Preissteigerung um 2,5 Prozent, wie die EZB am Freitag in Frankfurt mitteilte. Im September hatte die Inflationserwartung bei 2,4 Prozent gelegen, und damit auf dem niedrigsten Wert seit September 2021.
Volkswirte wurden von der Entwicklung überrascht. Sie waren im Schnitt von einem Rückgang der Inflationserwartung auf nur noch 2,3 Prozent ausgegangen.
Die Inflationserwartung für die nächsten drei Jahre haben sich hingegen nicht verändert. In dieser Betrachtung wird den Angaben zufolge mit einer Inflation von 2,1 Prozent gerechnet. Höher war der Wert zuletzt im Februar 2022. Damals hatte der Ukraine-Krieg begonnen.
Die Daten basieren auf den Ergebnissen einer monatlichen Online-Befragung (Consumer Expectations Survey) der EZB unter Verbrauchern aus elf Ländern. Befragt werden rund 19.000 Personen.
Inflationserwartungen spielen eine wichtige Rolle für die Geldpolitik der EZB. Die tatsächliche Inflation in der Eurozone liegt laut Daten vom Freitag bei 2,3 Prozent im November. Die Europäischen Zentralbank strebt ein mittelfristiges Inflationsziel von zwei Prozent an.
Die EZB hatte auf der Zinssitzung im Oktober die Leitzinsen zum dritten Mal seit der großen Inflationswelle gesenkt. An den Finanzmärkten wird im Dezember die nächste Zinssenkung erwartet.
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